EHC tritt gegen früheren Teamkollegen an

Grafing · Mudryk als Gegner

Grafing · Nach dem bereits zweiten Gastspiel bei den Eisbären des EV Regensburg am Freitagabend bekommt es der EHC Klostersee am Sonntag um 17.30 Uhr mit einem bislang noch neuen Gegner zu tun, zumindest was den Spielbetrieb in der laufenden Saison angeht.

Mit sieben Konkurrenten der Oberliga Süd wurden die Eishockeyschläger bereits gekreuzt, die Selber Wölfe fehlen noch in der „EHC-Sammlung“. Grundsätzlich wäre die Begegnung mit den Gästen aus Oberfranken, die den Klassenerhalt in der Vorsaison als Aufsteiger über die Playdowns gegen den EV Landsberg geschafft haben, nichts Besonderes.

Eine Personalie aus dem vergangenen Sommer freilich ändert das Ganze. Der Kanadier Jared Mudryk ging fünf Jahre sehr erfolgreich für die Klosterseer auf Torejagd, scorte dabei über 300 Mal (etwa ein Drittel Tore und zwei Drittel Assists) und prägte damit bei den EHClern eine kleine Ära. Im Frühjahr hatte der 28-jährige Center maßgeblichen Anteil am Erreichen des Playoff-Finales. Top-Leistungen steigern im Sport bekanntlich auch den eigenen Marktwert – und wecken die Aufmerksamkeit zahlungswilliger Klubs. Genau aus diesem Grund schlüpft Mudryk seit ein paar Wochen in das Selber Wölfe-Trikot.

Es war eine faire Trennung ohne schmutzige Wäsche – die EHC-Verantwortlichen machten dem Topscorer ein Verlängerungsangebot, das dieser aufgrund sehr viel besser dotierter Offerten ausschlug und natürlich wegen der neuen sportlichen Herausforderung –, weshalb man dem Wiedersehen allgemein entgegen fiebert. Pfiffe des rot-weißen Anhangs hat Mudryk, nur einer von vier, fünf namhaften Neuzugängen in der Porzellanstadt, eher nicht zu befürchten. Die Punkte aber wollen die Grafinger natürlich behalten, so weit geht die „alte Liebe“ dann doch nicht.

Interessant an solchen Aufeinandertreffen ist regelmäßig, wer die gemeinsam verbrachte Zeit besser für seine Zwecke nutzen kann. Gelingt es den Rot-Weißen durch „Insider-Wissen“, die Kreise Mudryks entscheidend einzuschränken, oder aber gelingt es dem Seitenwechsler, seine ehemaligen Teamkollegen zu überlisten? Vor dem Wochenende liegen beide Mannschaften mit zwei weiteren (EV Regensburg und Tölzer Löwen) nach Punkten gleichauf im dicht gedrängten Mittelfeld. Ein paar Überraschungen hin oder her – die prognostizierte Ausgeglichenheit des Feldes in der Oberliga Süd ist bereits Fakt. Umso wichtiger werden die so genannten Kleinigkeiten, mit denen oft enge Spiele entschieden werden. Ein paar Prozentpunkte mehr oder weniger in der Unterzahl- beziehungsweise Powerplayquote können da das Zünglein an der Waage sein. Und gerade mit seinen „special teams“ ist EHC-Trainer Doug Irwin derzeit sehr zufrieden. Kapitän Gert Acker & Co. sind aktuell drittbestes Team in Überzahl und sogar ligaweit Spitze beim Penaltykilling. smg

Artikel vom 23.10.2011
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...