Nachbesserung im Haarer Waldfriedhof

Haar · Wiese statt Waldstauden

Der Waldfriedhof Haar bekommt Waldstauden statt einer grünen Wiese.	Foto: Gemeinde Haar

Der Waldfriedhof Haar bekommt Waldstauden statt einer grünen Wiese. Foto: Gemeinde Haar

Haar · »Die Idee, Waldstauden zu pflanzen, ist gescheitert.« Klare Worte fand Haars Bürgermeister Helmut Dworzak, als er im Bauausschuss über den derzeitigen Zustand des Eingangsbereichs im Waldfriedhof sprach.

Immer wieder kommen Beschwerden über das ungepflegt wirkende Feld zwischen Haupteingang und Aussegnungshalle ins Rathaus. Jetzt wird reagiert: Die Stauden werden im kommenden Frühjahr entfernt. Wie die große Fläche dann gestaltet werden soll, ist noch nicht endgültig geklärt. Das im Jahre 2007 vom Landschaftsarchitekt Stefan Kalckhoff entworfene Konzept für die große Fläche zwischen Eingang und Aussegnungshalle, hat sich sehr gut angehört. Damals glich die Rasenfläche eher einem Acker: vereinzelt gab es noch Grashalme zwischen Moosflächen und blanker Erde. Außerdem verdeckten vier große Eiben und eine ganze Reihe Fichten den freien Blick vom Tor zum Backsteingebäude der Aussegnungshalle. Doch diese freie Sichtachse war eine der Grundideen des Architekten Reich, der 1951 den Friedhof geplant hatte.

So war die Veränderung der Eingangssituation die erste Maßnahme bei der Umgestaltung im Jahr 2007. Das Rasenproblem sollte mit einer Bepflanzung in den Griff bekommen werden: Die Eingangswiese wurde nach und nach mit Waldstauden bepflanzt. Diese Pflanzen sollten nicht nur als »Laubschlucker« fungieren, sodass im Herbst das Entfernen des Laubes wegfällt, sondern im Frühjahr und Sommer mit Narzissen, Vergissmeinnicht und ähnlichem bunt blühen. Als erste Visitenkarte des Friedhofs sollte die Eingangswiese einfach besonders schön werden.

Doch das Konzept ging – bis auf den hohen ökologischen Wert der Fläche nicht auf: Es gab jedes Jahr lange Perioden, in denen die Waldstauden kein gutes Aushängeschild des Friedhofes waren. Und gerade die regelmäßigen Friedhofsbesucher störten sich daran. Woran dieser Misserfolg auch immer lag – der Entschluss steht nun fest: Die Stauden kommen weg. Geplant ist zunächst eine Rasenfläche, möglicherweise einige blühende Pflanzen am Kreuz und den Sitzgelegenheiten – das werden die Gemeinde demnächst entscheiden. Wichtigste Prämisse: die Sichtachse zur Aussegnungshalle wird nicht wieder verbaut. Eine andere Sicht soll allerdings genommen werden: Direkt hinter der Aussegnungshalle am Hauptweg befinden sich zwei Containerstahlwände, auf denen nicht nur die Namen des jeweiligen Friedhofshains angebracht ist, sondern die auch als Sichtschutz für die Müllbehälter dienen sollen. Doch genau das ist hier nicht geglückt, da die Wände parallel zum Weg stehen und so freie Sicht auf die Müllbehälter lassen. »Da hier auch der Hauptweg´der Trauerzüge ist, sollte man diesen Anblick möglichst vermeiden«, erklärte Dworzak. Deshalb wird nun jeweils noch eine weitere kleine Platte angebracht werden, um die Abfallbehälter verschwinden zu lassen.

Artikel vom 18.10.2011
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