Vorstoß des Bogenhauser BA gescheitert

Bogenhausen · Denkmalpflege ohne Funktion

Eines von mehr als 250 Denkmälern in Bogenhausen: Abgebaut, restauriert und an anderer Stelle wieder aufgebaut wurde auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei Deck ein Trockenstadel.		Foto: ikb

Eines von mehr als 250 Denkmälern in Bogenhausen: Abgebaut, restauriert und an anderer Stelle wieder aufgebaut wurde auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei Deck ein Trockenstadel. Foto: ikb

Bogenhausen · In den 25 Münchner Stadtbezirken gibt es Beauftragte für die Jugend, für die Kinder und auch für die Belange der Kunst und der Kultur, nicht aber für die Heimatpflege. Und so wird’s auch künftig bleiben.

Die Bezirksausschüsse (BA) können zwar einen »Beauftragten für die Stadtteil-Heimatpflege« benennen, eine offizielle Funktion wird damit aber nicht fixiert. Dies hat jetzt die BA-Satzungskommission nach einer Umfrage bei allen Kommunalgremien in der Metropole entschieden und einen Vorstoß der Lokalpolitiker aus Bogenhausen – hier gibt’s mehr als 250 Denkmäler – abgeschmettert.

Vor nunmehr einem Jahr hatten die Sozialdemokraten, initiiert von Roland Krack, beantragt: Position für einen Stadtteil-Heimatpfleger einrichten, die BA-Satzung der Landeshauptstadt entsprechend ändern, Stellungnahme bei »Änderungen der Zweckbestimmung eines Denkmals« ermöglichen. Nach einem Feinschliff an der Vorlage wurde aus »Stadtteil-Heimatpfleger« einhellig die Bezeichnung »Beauftragter für Stadtteil-Heimatpflege« beschlossen. Der Hintergrund des Ansinnens: Der örtlich historische Sachverstand sollte bei Entscheidungen zu Denkmalsfragen besser berücksichtigt werden, die Person könnte, wenn denn notwendig, mahnen und müsste gehört werden, um die Interessen Bogenhausens und des BA zu wahren. Die Funktion sollte entsprechend satzungsgemäß verankert werden. SPD-Fraktionssprecher Peter Scheifele begründete seinerzeit: »Das ist ein zusätzliches Alarmknöpfchen, wenn in Sachen Denkmalschutz was anfällt.« BA-Chefin Angelika Pilz-Strasser von den Grünen assistierte: »Ich finde den Gedanken faszinierend, ich bin dafür.«

Das Referat für Planung und Bauordnung wie auch das Direktorium winkten ab: Der städtische Heimatpfleger »berät und unterstützt die Denkmalschutzbehörden und das Landesamt für Denkmalpflege, er ist grundsätzlich für ganz München zuständig.« Gegen einen Beauftragten bestehen aber grundsätzlich keine Einwände: »Für die Pflege und den Schutz von Denkmälern ist es sicherlich förderlich, wenn sich fachlich besonders geeignete und ortskundige Personen zusätzlich vor Ort um diese Belange kümmern.«

Peter Scheifele kommentierte diese Vorgaben: »Wir müssen halt stets wachsam sein.« Dies trifft auch für die Hälfte der zwei Dutzend anderen Stadtbezirke zu. Diese BAs stimmten der Bogenhauser Initiative zu oder hatten keine Einwände, während die anderen Gremien abgelehnt hatten. ikb

Artikel vom 18.10.2011
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