Kommt eine Querungshilfe an die Richard-Strauss-Straße?

Bogenhausen · Übergang gefordert

Die Richard-Strauss-Straße auf Höhe der Bushaltestelle Zaubzerstraße und der Lisztstraße zu überqueren, ist nur in flottem Schritttempo möglich.	Foto: ikb

Die Richard-Strauss-Straße auf Höhe der Bushaltestelle Zaubzerstraße und der Lisztstraße zu überqueren, ist nur in flottem Schritttempo möglich. Foto: ikb

Bogenhausen · Gefahren für Fußgänger, vor allem für Senioren, Kinder und Gehbehinderte:

Wer die Richard-Strauss-Straße zwischen den etwa 900 Meter weit auseinander liegenden, ampelgesteuerten Übergängen an der Prinzregenten- und an der Mühlbaur-/ Stuntzstraße (U-Bahnzugang Böhmerwaldplatz) überqueren will, muss gut zu Fuß sein, auch wenn es nach der Tunnelfertigstellung nur mehr eine zweispurige Fahrbahn gibt. Weil das so ist, fordern jetzt viele Anwohner im Bereich der Liszt- und Zaubzerstraße eine Ampel für Fußgänger oder zumindest einen Zebrastreifen. Ein Bürger wandte sich diesbezüglich an das Kreisverwaltungsreferat (KVR), handelte sich aber eine Abfuhr ein.

Die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) hatten Verständnis, das Ansinnen wurde zunächst allerdings in den Unterausschuss Verkehr zwecks sinnvoller Lösungsfindung verwiesen. Bei der Erörterung im Kommunalparlament schlug Grünen-Fraktionschef Holger Machatschek forsch eine Mittelinsel vor. Doch dafür müsste der verschmälerte Mittlere Ring samt Grünstreifen, Geh- und Radwegen wieder aufgerissen und verbreitert werden. Aus Kostengründen wird dies wohl kaum umgesetzt. Um sich ein Bild der Sachlage machen zu können, schlug daher CSU-Mann Peter Reinhardt einen Termin vor Ort vor.

Was sich dort abspielt, wenn man zu den angrenzenden Einzelhandelsgeschäften gehen will, schilderte eine Anwohnerin dem BA: »Man steht lange unschlüssig da, man weiß nicht, wie man hinüber oder herüber kommen soll. Die Verkehrssituation ist mit dem Tunnel nicht besser, sondern schlechter geworden. Fußgänger haben kaum eine Chance, den verkehrsreichen Ring zu überqueren.« Das um Hilfe angeschriebene KVR lehnte aber eine Ampel oder einen Zebrastreifen ab: »Nach den Richtlinien müssen mindestens pro Stunde 200, zu keiner Tageszeit aber mehr als 750 Fahrzeuge passieren bei gleichzeitiger Fußgängerbelastung von 50 Personen pro Stunde.« Bei Zählungen auf Höhe der Zaubzerstraße wurde »die erforderliche Mindestzahl der Fußgänger jedes Mal weit unterschritten«, an der Lisztstraße »waren die Zahlen zwar gegeben, doch die höchstzulässige Fahrzeugzahl zu den Stoßzeiten wurde in diesem Bereich erheblich überschritten.«

Wieviele Punkte bekommt eine Ampellösung?

Das verstehe aber wer will: Beide Anliegerstraßen liegen nämlich knapp 200 Meter weit auseinander. Und an der Lisztstraße mündet gegenüber keine Straße ein, die Zaubzerstraße quert den Ring. Und die Fahrbahn kann man stets nur im Sprintschritt überqueren – klar, dass die Mindestzahl nicht erreicht wurde. Ob an der Lisztstraße trotzdem ein Übergang installiert werden kann, muss laut KVR in einem Punkte-Bewertungsverfahren – derzeit liegen in München 68 Querungsanträge zur Punktebewertung vor – entschieden werden.

Zunächst heißt es hinten anstellen

»Die Stelle kann erst im nächsten Lichtzeichenanlagen-Bauprogramm berücksichtigt werden, das Ergebnis der Beurteilung bleibt abzuwarten«, so die Mitteilung der Verwaltungsbehörde. Für die Betroffenen bleibt also zumindest auf längere Frist alles beim Alten, der monierte »unhaltbare Zustand« erhalten. Die Antragstellerin gegenüber dem Bezirksausschuss in Kenntnis der KVR-Argumente: »Die Punktebewertung entspricht keinesfalls den Bedürfnissen der Menschen. Helfen Sie, bitte! Eine Ampel an dieser langen Strecke ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit.« ikb

Artikel vom 11.10.2011
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