Kinder begegnen dem Holocaust

Neuperlach · Tolle Kinderoper

Neuperlach · Das Kirchenzentrum St. Maximilian Kolbe lädt zu einem Zeitzeugengespräch mit dem Holocaust-Überlebenden Max Mannheimer am Freitag, 14. Oktober, um 17 Uhr ein.

Die Begegnung unter dem Titel »Ich will euch erzählen, was damals geschah«, die sich besonders an Kinder und Jugendliche richtet, findet im Pfarrsaal des Kirchenzentrums, Maximilian-Kolbe-Allee 18 Neuperlach statt.

Anlass ist die Aufführung der Kinderoper »Brundibár«, die Kinder und Jugendliche aus dem Kirchenzentrum, das zur Pfarrei Christus Erlöser gehört, unter der Leitung von Brigitte Schweikl und Susanne Inkiow derzeit einstudieren und am 20. und 27. November jeweils um 16.30 Uhr in der Kirche St. Maximilian Kolbe aufführen. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.

Die Kinderoper »Brundibár«, deutsch »Die Hummel«, des jüdischen Komponisten Hans Krása wurde 1941 uraufgeführt. Im Konzentrationslager Theresienstadt wurde sie von Kindern, die dort inhaftiert waren, mehr als 50 Mal gespielt. Die Kinder und Tiere, die sich in der Geschichte durch ihren Zusammenhalt gegen den bösen Leierkastenmann Brundibár behaupten, können dabei als das jüdische Volk gelesen werden, Brundibár selbst als Hitler. Den Kindern und Jugendlichen aus dem Kirchenzentrum St. Maximilian Kolbe soll während der Einstudierung der Oper deshalb auch ermöglicht werden, sich mit dem historischen Hintergrund des Holocaust auseinanderzusetzen. Max Mannheimer ist Jude und hat die Konzentrationslager Theresienstadt, Auschwitz und Dachau überlebt. Heute lebt er in der Nähe von München, ist Vorsitzender der Lagergemeinschaft und engagiert sich als Zeitzeuge in Schulen, kirchlichen Einrichtungen und anderen Institutionen.

Begleitend zur Aufführung der Kinderoper ist im Pfarrsaal des Kirchenzentrums ab dem 20. November die Ausstellung »Die Mädchen von Zimmer 28, L 410, Theresienstadt« zu sehen. Sie beschäftigt sich mit dem Alltag in einem Kinderheim im Konzentrationslager Theresienstadt. Einige der Mädchen, die in dem Kinderheim lebten, wirkten bei den Aufführungen von »Brundibár« mit. Am Montag, 21. November, stellt die Kuratorin Hannelore Brenner-Wonschick die Ausstellung vor.

Artikel vom 13.10.2011
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