Einsatz der First Responder auf dem Fußballplatz

Garching · Schiedsrichter überlebt

Garching · Während eines Fußballspiels der U11-Junioren des VfR Garching gegen den FC Eintracht München fiel der Schiedsrichter plötzlich um und blieb bewusstlos liegen. Er hatte einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten.

Eine Frau wählte mit ihrem Mobiltelefon sofort die Notrufnummer 112 und meldete den Vorfall. Der Disponent der integrierten Leitstelle bat sie, nach der Aufnahme des Notfalles noch am Telefon zu bleiben.

Anweisungen unter der Nummer 112

Unter seiner Anleitung und mit der Frau am Telefon begannen zwei Männer auf dem Fußballplatz, den Bewusstlosen mit Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzdruckmassage wiederzubeleben. Die integrierte Leitstelle der Berufsfeuerwehr alarmierte den First-Responder der Freiwilligen Feuerwehr Garching, den Rettungswagen der Werkfeuerwehr TU Garching, sowie das Notarzteinsatzfahrzeug der Berufsfeuerwehr am Standort Helmholtz Zentrum. Als erstes traf der First Responder beim Patienten ein und setzte einen »Automatischen Externen Defibrillator« (AED) ein.

In kurzer Folge waren daraufhin der Rettungswagen und der Notarzt am Fußballplatz und intensivierten die Patientenversorgung. Nach Abgabe nur eines Elektroschocks hatte der 48 Jahre alte Schiedsrichter wieder einen Eigenrhythmus des Herzens. Auch die Atmung setzte Schritt für Schritt wieder ein. Der Mann erlangte nach kurzer Zeit das Bewusstsein. Unter Begleitung des Notarztes transportierte der Rettungswagen den Mann zur weiteren Behandlung auf die Intensivstation einer Münchner Klinik. Der 48-Jährige hat aufgrund des beherzten Eingreifens der Laienhelfer gute Aussichten, den Vorfall ohne gravierende gesundheitliche Schäden zu überleben.

Bei den First Respondern handelt es sich um ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und -männer, die eine zeitaufwendige Fortbildung zu medizinischen Ersthelfern absolviert haben. Bei Notfällen im Stadtgebiet werden diese Einsatzkräfte durch die Leitstelle während ihres regulären Tagesablaufes, also zum Beispiel während der Arbeit, Freizeit oder in der Nacht, alarmiert und begeben sich zum Feuerwehrhaus. Von dort aus rücken die ersten drei Frauen oder Männer mit einem Feuerwehrfahrzeug zum Einsatzort aus. Aufgrund des Standortvorteils im Garchinger Zentrum sind sie meist mehrere Minuten vor dem Rettungswagen aus Ismaning oder Hochbrück an der Einsatzstelle, obwohl sie sich nicht dauerhaft im Gerätehaus aufhalten.

Sie haben rund 200 Einsätze im Jahr

Die 29 First Responder der Feuerwehr Garching sind an 24 Stunden pro Tag an 365 Tagen im Jahr für alle akut lebensbedrohlichen Notfällen einsatzbereit. Jährlich absolvieren sie rund 200 Einsätze. Der Schwerpunkt liegt auf internistischen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, wie zum Beispiel dem Herzinfarkt. Bei Kammerflimmern infolge eines Herzinfarktes sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit des Betroffenen Minute für Minute um jeweils zehn Prozent. Die First Responder erhöhen die Chance zu überleben.

Artikel vom 11.10.2011
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