Grenzen überwinden bei den Schulparalympics

Erding · Keine Berührungsängste

Mit vereinten Kräften versenken der Schüler der St. Nikolaus-Schule und Lehrer Norbert Jell den Basketball im Korb. F: bb

Mit vereinten Kräften versenken der Schüler der St. Nikolaus-Schule und Lehrer Norbert Jell den Basketball im Korb. F: bb

Erding · Unter dem Motto „Wir sind heute alle Helden“ kamen Schüler der Heilpädagogischen St. Nikolaus-Schule Erding und Schüler der 8a des Korbinian-Aigner-Gymnasiums zusammen.

Gemeinsam wurden verschiedene sportliche Aufgaben, wie etwa ein Rollstuhl-Parcours, Dosenwerfen oder Badminton mit Luftballons bewältigt. Initiiert wurde diese außergewöhnliche sportliche Veranstaltung mit dem Namen „Schulparalympics“ von Oberstufenschülern im Rahmen ihres Projekt-Seminars unter der Leitung von Sport- und Religionslehrer Norbert Jell.

„Rund ein halbes Jahr haben wir uns vorbereitet, und dieser Tag soll auch kein einmaliges Erlebnis bleiben, sondern wir wollen auf jeden Fall den Kontakt zwischen den Schülern aufrechterhalten“, so Jell. Die Begeisterung, mit der die Gymnasiasten, aber auch die Schüler der heilpädagogischen Tagesstätte dabei waren, zeigte, dass keinerlei Berührungsängste zwischen den Jugendlichen herrschten. Eine spontane Umarmung, wenn eine Übung besonders gut gelang, war völlig natürlich. Überhaupt waren die Schüler des Gymnasiums und aus St. Nikolaus zum Teil gar nicht auseinander zu halten. Alle hatten sie selbst gestaltete und bemalte T-Shirts an, die Namen „Tiger“ oder „Delphine“ teilte sie in die verschiedenen Teams ein. „Diese T-Shirts haben die Jugendlichen selbst gemacht, damit haben wir den ersten Kontakt zwischen den Achtklässlern und den Kindern aus St. Nikolaus hergestellt. Denn wir haben schon gemerkt, dass viele nicht wussten, was auf sie zukommt und wie sie mit den Handicaps umgehen sollten“, berichtet Seminar Teilnehmerin Anna. „Aber das war ganz schnell vorbei, viele unserer Schüler haben ihr Shirt zu Hause fertig gemacht als sie merkten, dass es da welche gibt, die Hilfe brauchen und es alleine sonst nicht schaffen.“ Und so gab es auch bei dem integrativen Schulsporttag keine Gewinner und Verlierer, „das ist ein Sporttag unter sozialen Gesichtspunkten“, erklärte Jell.

Denn das vorrangige Ziel war es, die rund 45 behinderten und nicht behinderten Schülerinnen und Schüler einander näher zu bringen und so den Kontakt zwischen den direkt benachbarten Schulen zu intensivieren. Und das ist ihnen gelungen, denn obwohl die Schulen im Prinzip nur eine Straße trennt, hatten weder Schüler noch Lehrer bisher engeren Kontakt. „Das hat sich mit diesem Tag doch entscheidend geändert“, resümierte Jell.

Artikel vom 12.10.2011
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