Ministerium würdigt Engagement im Gemeinderat

Haar · Cherin Sakkal ausgezeichnet

Bürgermeister Helmut Dworzak (links) dankte seinem SPD-Parteikollegen Cherin Sakkal für seine 18-jährige Tätigkeit im Gemeinderat. 	Foto: ikb

Bürgermeister Helmut Dworzak (links) dankte seinem SPD-Parteikollegen Cherin Sakkal für seine 18-jährige Tätigkeit im Gemeinderat. Foto: ikb

Haar · Eine »verspätet eingegangene« Urkunde vom bayerischen Innenminister, eine Auszeichnung der Gemeinde samt Blumenstrauß und obligatorischem Gutschein: Bürgermeister Helmut Dworzak ehrte jetzt bei der Tagung des Kommunalparlaments seinen sozialdemokratischen Parteikollegen Cherin Sakkal für dessen 18-jährigen Einsatz als Bürgervertreter.

»Und nicht vergessen, die Prämie muss bei der nächsten Einkommensteuererklärung angegeben werden«, scherzte der erste Mann im Rathaus und lobte Sakkal für »sein Engagement, für seine heutzutage nicht mehr selbstverständliche Bereitschaft, sich in seiner Freizeit für eine Gemeinde einzusetzen.«

Sakkal war anno 1990 bei der Kommunalwahl Listenkandidat seiner Partei, »was allerdings weniger meiner Kommunikationstechnik als vielmehr meiner Mitgliedschaft im TSV und dem Schachclub zu verdanken war« erzählt der Rechtsanwalt. »Überraschenderweise konnte ich meinen 15. Platz auf der Liste halten, wurde Nachrücker und zog zwei Jahre später für Helmut Dworzak, der nach dem Rücktritt von Hans Wehrberger zum Ersten Bürgermeister gewählt worden war, als Gemeinderat nach.« Danach ging es für Sakkal nicht nur im Gemeinderat Schlag auf Schlag: Der nach eigenem Bekunden »kritische Nachfrager« wurde Erster Vorsitzender des hoch verschuldeten TSV, konstatierte bald zerknirscht, dass »die Kalkulation hinten und vorne nicht aufging«, denn der Verein hatte keinen hauptamtlichen Geschäftsführer. »Die nächsten drei Jahre war ich mit dem wirtschaftlichen Bereich so beschäftigt, dass ich mein Studium unterbrochen habe.« In zähen Verhandlungen »war es uns gelungen, dem CSU-Mann Hans Kindermann als Zweiten Vorsitzenden und dem Banker Stephan Schlier als Finanzvorstand, die drei Gläubiger Gemeinde, Kreissparkasse und den BLSV von unserem Sanierungskonzept einschließlich teilweisem Forderungsverzicht zu überzeugen und den TSV vor der Insolvenz zu bewahren.« Inzwischen hat der Club längst einen Geschäftsführer und eine Leiterin der Geschäftsstelle.

Auch Dworzak sieht die Rettung so: »Der TSV profitiert bis heute davon, vieles wäre nicht so geworden, wie es jetzt ist, in – fast – allen Einschätzungen hast Du Recht gehabt.« Dies treffe auch auf vieles in der Kommunalpolitik zu: »Fürs lange Ringen um gute Lösungen. Auch wenn wir deswegen sicherlich mehr als einmal verflucht wurden, gibt uns der Erfolg Recht«. Als damaliger SPD-Ortsvorsitzender führte der 49-Jährige Sakkal die Partei in die vergangene Kommunalwahl, die Mehrheit im Gemeinderat konnte um einen Sitz ausgebaut werden. ikb

Artikel vom 05.10.2011
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