Hallbergmoos · Größtes Projekt der Gemeindegeschichte

An beiden offiziellen Eröffnungstagen war der neue Sport- und Freizeitpark von kleinen und großen Hallbergmoosern sehr gut besucht. Foto: bb

Hallbergmoos · An diesem Wochenende gab es nur noch Superlative: „sportliches Schmuckstück“, „Sahnehäubchen“, „es gibt kein besseres Sport- und Freizeitangebot“, oder „freizeit- und sporttechnisches Schlaraffenland“.

So überboten sich die Politiker, Bauherren, Nutzer wie auch die vielen hundert Bürger, die den neuen Sport- und Freizeitpark mit integrierter Kinderkrippe im Westen von Hallbergmoos nun offiziell in Betrieb nahmen. „20 Jahre hat es von der Idee bis zur Fertigstellung gedauert – dazwischen lagen viele Pläne, Entwürfe, Änderungen und Wünsche. Aber nun haben wir eine Vision realisiert“, sagte ein stolzer Bürgermeister Klaus Stallmeister.

Auf rund 160.000 Quadratmetern wurden insgesamt 25,4 Millionen Euro verbaut. Entstanden ist dabei ein hochmodernes Sportzentrum, den größten Teil nehmen die Fußballer des VfB ein mit vier Fußball-Plätzen (einer davon Kunstrasen), zwei Bolzplätzen für jedermann, einem Umkleidebereich mit sechs Kabinen und einer Tribüne mit 330 Sitz- und 120 Stehplätzen. Die Tennisspieler haben jetzt sieben Plätze plus einen Centre-Court und ein neues Tennishaus erhalten, die Stockschützen eine überdachte und isolierte Halle, die im Winter auch von den Bogenschützen genutzt wird. Im ehemaligen „Zentralgebäude“, das jetzt „Sportforum“ heißt, ist auf 94 Meter Länge nicht nur das neue Lokal „Stockers“ mit 180 Sitzplätzen, einem Fernseh-Raum für Live-Übertragungen und 200 Plätzen im Biergarten beheimatet. Sondern auch die neue Heimat der Schützen mit 16 modernen Ständen, wie auch die Trainingsräume von Tischtennis-, Gymnastik-, Budo-, Karate-, Fitness-, Ski & Wander- sowie Tanzsportlern oder Turnern in drei Sport- und Gymnastikräumen. Im Erdgeschoss befinden sich zudem noch sechs moderne Kegelbahnen, auf denen Profis- wie Hobbykegler sogar bei Schwarzlicht schieben können. Aber nicht nur die knapp 200 eingeladenen Politiker, weihenden Pfarrer und Honoratioren aus der Umgebung zeigten sich begeistert über das Gelände und die Einrichtungen. Am Nachmittag fand ein großer Festzug von mehreren hundert Sportlern aller Vereine und Abteilungen vom alten Sportheim durch die beiden neuen „Alleen“ (Predazzo- und Pappelallee) zum neuen Sport-Forum statt. Und das war dann wirklich der echte Startschuss zum Start des neuen Sport- und Freizeitparks. „Ich weiß schon, dass viele Besserwisser - auch aus dem Gemeinderat - immer wieder und bis heute die Kosten und Größenordnung vehement kritisieren, leider auch immer noch falsche Zahlen in die Welt setzen. Das ist sehr viel Geld, aber ich bin überzeugt, dass sich diese Investitionen positiv auswirken werden, denn wir haben für die Zukunft von Hallbergmoos gebaut, wo wir mit 15.000 Einwohnern und 12.000 Beschäftigten im Gewerbegebiet planen. Wenn manche das Vorhaben immer noch kritisch sehen und Ausgaben in Millionenhöhe für ‚einige wenige Sportler‘ beklagen, so müssen sie sich den Vorwurf gefallen lassen, das Gesamtkonzept des Sport- und Freizeitparks nicht verstanden zu haben!“ Das Ziel sei gewesen – und das hätte man auch erreicht – in einen Park Sportstätten zu integrieren. Auch Landrat Michael Schweiger war begeistert, „hier ist ein freizeit- und sporttechnisches Schlaraffenland entstanden, mit einem wunderbaren Ensemble aus Grün- und Sportanlagen und einer Krippe als ‚Sahnehäubchen’. Viele im Landkreis Freising werden sehr neidisch nach Hallbergmoos schauen!“

Danach nahmen die Hallbergmooser die neuen Gebäude und bereits benutzbaren Geräte genau unter die Lupe. Nicht nachzuvollziehen war allerdings die Aussage des Landschaftsarchitekten Martin Rebmann, dass er viele Spielgeräte für Jugendliche und Erwachsenen erst im März 2012 in Betrieb nehmen werde, weil das Ambiente noch nicht fertig sei. Dafür fanden die Führungen durch die Kegelbahnen, Schießstände, Gymnastikräume (mit Vorführungen von Fußball-Artisten, dem Selbst-Ausprobieren der „Slackline“ oder der „Bolderwand“) ebenso großen Anklang wie der, allerdings angesichts fehlender Pflanzen noch recht nackte – Biergarten samt des neuen Brunnens.

Seit zwei Wochen schon sehr intensiv genutzt wird der neue Skaterpark, „das ist der beste in der ganzen Umgebung, absolut stark!“, sagt Julian Peißl. Er war einer der engagierten Jugendlichen, die vor zwei Jahren mit einer langen Unterschriftenliste ins Bürgermeister-Büro marschierten und eine vernünftige Skaterbahn forderten – geplant war die ursprünglich nämlich nicht! Und auch der „Generationenpark“ mit Fitnessgeräten, speziell auch für ältere Menschen, wurde aufmerksam begutachtet – leider waren auch hier viele Geräte noch nicht nutzbar. Wer die ganze Schönheit des neuen Parks ohne Trubel genießen wollte, der setzte sich dann einfach an den neuen See, zwar an den meisten Stellen nur wenige Zentimeter tief, doch das genügte einigen in der Spätsommersonne noch zum Baden. Einen Badesee hat Hallbergmoos nämlich trotz aller Euphorie über den neuen Park immer noch nicht. bb

Artikel vom 29.09.2011
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