Gemeinderat will nicht für Räumarbeiten zahlen

Sauerlach · Kein Parkplatz in Sicht

Sauerlach · Die Tage des wilden Pendlerparkplatzes an der Ausfahrt der A8 »Hofoldinger Forst« könnten endgültig gezählt sein. Zugunsten der Brunnen der Gemeinde Hohenbrunn soll das Gebiet demnächst weiträumig als Wasserschutzgebiet der Stufe 3 ausgewiesen werden. Doch Parkplätze sind in einem solchen Wasserschutzgebiet nur zulässig, wenn sie einen festen Untergrund haben.

Den hat der Wildparkplatz aber nun definitiv nicht: Aufgereiht entlang der Staatstraße 2070 nach Sauerlach stehen oft Dutzende von Fahrzeugen in der Wiese. Die örtlichen Waldbesitzer und Jäger klagen über tiefe Reifenspuren bei Regen und Schnee, über Müll und andere menschliche Hinterlassenschaften der Parkenden. Auch eine mögliche Unfallgefahr durch ein- und ausparkende Fahrzeuge wird durch die Gegner des Parkplatzes oft beschworen, bisher ist es allerdings noch zu keinem Unfall gekommen.

Anlässlich der derzeit laufenden Sanierung der Staatsstraße 2070 durch das Staatliche Bauamt Freising, nahm die Gemeinde Sauerlach nun wieder einmal den Pendlerparkplatz auf die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung. Er solle aufgelöst werden und statt dessen – wie schon in der Vergangenheit vom Straßenbauamt angeregt – ein ordentlicher Ersatzparkplatz östlich der Autobahnausfahrt geschaffen werden. Platz wäre dort genug vorhanden. Der Haken bei der Sache: Die anliegenden Gemeinden Sauerlach und Brunnthal müssten die Verkehrssicherung und Müllbeseitigung auf dem Parkplatz übernehmen. Schon 2009 war diese Lösung deshalb am Veto der Brunnthaler gescheitert, während sich die Sauerlacher damals noch dazu bereit erklärt hätten.

Heute sieht es nun aber schon anders aus: »Der Bund kassiert die Maut und sollte auch für Parkplätze sorgen«, fand Margarete Brunnhuber (CSU). »Ich weigere mich da, dass die Gemeinde irgendwelche Kosten übernimmt«, meinte Fraktionskollege Peter Burger. Auch die Tatsache, dass die Schnee räumenden oder Müll beseitigenden Mitarbeiter des Sauerlacher Bauhofes im Falle eines Unfalles nicht versicherbar sind, war für viele Gemeinderäte ein K.o.-Kriterium.

Dennoch wäre ein Parkplatz für Fahrgemeinschaften und Spaziergänger wünschenswert, gab Wolfgang Büsch (Die Grünen) zu bedenken und so beschlossen die Räte am Ende mit einer Mehrheit von 15:5 die Auflösung des derzeitigen Wildparkplatzes zu fordern und gleichzeitig den Bau eines neuen Parkplatzes anzuregen – ohne Beteiligung der eigenen Gemeinde. Denn: »Ausbau und Unterhalt sind Aufgabe des Freistaates Bayern«, so der Beschluss.

Andrea Pietsch

Artikel vom 27.09.2011
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