Nach Umbau: Neue Nutzer im alten Feuerwehrhaus Dornach

Dornach · Sport statt Garage

Bürgermeister Helmut Englmann (auf dem Foto in der früheren Fahrzeughalle) freut sich, dass die VHS-Olm schon einige Räume beziehen konnte.	Foto: cs

Bürgermeister Helmut Englmann (auf dem Foto in der früheren Fahrzeughalle) freut sich, dass die VHS-Olm schon einige Räume beziehen konnte. Foto: cs

Dornach · Die Volkshochschule ist schon drin, die »Bayerischen Schützen« und die Sportler des Sportvereins Dornach und der Sportfreunde Aschheim müssen sich noch bis zum nächsten Jahr gedulden:

Das alte Gerätehaus samt angrenzendem Bürgerhaus wird nach dem Umzug der Freiwilligen Feuerwehr Dornach an den Baderweg zur Zeit neu gestaltet und anschließend den unterschiedlichsten Nutzern zur Verfügung gestellt.

Erste Nutznießerin ist bereits die Volkshochschule im Osten des Landkreises (VHS-Olm). Sie kann sich in den frisch renovierten Räumen im 180 Quadratmeter großen Obergeschoss des Hauses ausbreiten. Ein Schulungsraum mit 55 Quadratmetern, ein Seminarraum, ein kleines Musikzimmer und ein großzügiger Garderobenbereich mit Stühlen für Zu-Früh-Gekommene stehen der Erwachsenenbildung dort ab sofort für ihre Kurse und Seminare zur Verfügung. »Damit haben wir neben Aschheim, Kirchheim, Feldkirchen und Heimstetten nun in allen fünf Ortschaften unseres Einzugsbereichs einen Standort«, freut sich die stellvertretende VHS-Leiterin Anne Weingarten. Das bedeute nun auch für die Dornacher Kursteilnehmer kurze Wege zu vielen Angeboten. Ein Italienischkurs hat dort in dieser Woche als erster den Unterricht aufgenommen. Zwei Dienstwohnungen hat sich die Gemeinde für Mitarbeiterinnen der gemeindlichen Kinderbetreuungseinrichtungen auf diesem Stockwerk gesichert. In einer davon ist bereits eine dreiköpfige Mädel-WG eingezogen.

Ein Geschoss darüber, unterm schrägen Dach, hausen derweil hinter den Holzverschlägen noch Spinnen und Mäuse, nachdem die Feuerwehrler ihre Siebensachen gepackt haben. Hier sollen die »Bayerischen Schützen Dornach« im kommenden Jahr an zehn Schießständen mit dem Luftgewehr die Zielscheiben aufs Korn nehmen können. Ein geplanter Aufzug im ehemaligen Schlauchturm erleichtert den älteren Vereinsmitgliedern den Aufstieg ins Dachgeschoss.

So wie sie die Feuerwehrleute verlassen haben, präsentiert sich zur Zeit auch noch die ehemalige Fahrzeughalle im Erdgeschoss. Wo 36 Jahre lang die roten Einsatzfahrzeuge geparkt waren, werden vom Sommer 2012 an bis zu 30 Sportler gleichzeitig Powergymnastik, Krafttraining oder Pilates trainieren können. Den Stundenplan teilen sich die Volkshochschule, der SV Dornach und die Sportfreunde Aschheim. »Damit bekommt Dornach einen respektablen Gymnastikraum – samt Parkplätzen. Denn die Freifläche davor muss ja nun nicht mehr für ausrückende Einsatzfahrzeuge freigehalten werden«, freut sich Bürgermeister Helmut Englmann. »Wir hatten bislang viel zu wenig Platz für unser Gesundheitsprogramm«, sagt Anne Weingarten von der VHS. Ehe die ersten Schweißtropfen fließen, soll allerdings noch einiges geschehen: Türen werden entfernt, Decken abgehängt, ein Spezialboden ausgelegt. Dort, wo bislang die Feuerwehrschläuche gewaschen wurden, gibt es künftig Lagerraum für Turngeräte, Gymnastikbälle oder Hanteln. Die Eingabeplanung für diesen Bereich hat vor zwei Wochen den Gemeinderat passiert. 400.000 Euro wurden dafür vorerst an Baukosten veranschlagt. Die Nutzung ist für alle Vereine kostenlos.

Wenn die Handwerker schon mal im Hause sind, soll auch der Wirt Max Schnitzer vom »Wirtshaus Dornach« im alten Bürgerhaus davon profitieren. Dort soll nach dem Umzug des Biergartens zur ruhigeren Seitenstraße hin der Eingang nach vorne verlegt und ansprechender gestaltet werden. Außerdem sind ebenerdig behindertengerechte Toiletten geplant. »Der Umbau ist dringend notwendig, damit das Wirtshaus attraktiver wird«, sagt Englmann. Und schließlich soll auch der dahinterliegende Jugendtreff nicht vergessen werden. In der alten Gemeindekanzlei wurden nach dem Auszug der Feuerwehr ebenfalls Räume frei, über die sich nach deren Umbau die Jugendlichen freuen dürfen. Sie werden dort auch in Zukunft vom Kreisjugendring betreut.

All das soll im kommenden Jahr fertig sein. Aschheims Bauamtsleiterin Cornelia Wiedmer ist sicher, das ehrgeizige Zeitziel erreichen zu können. »Die Substanz ist gut. Das im Jahr 1975 von dem damaligen Dornacher Bürgermeister Karl Hammerschmidt errichtete Haus wurde solide gebaut.« Bürgermeister Englmann hat noch konkretere Vorstellungen: »Wenn am 1. Mai ein neuer Maibaum aufgestellt wird, muss das Gerüst verschwunden sein.« Für ihn geht mit der Umgestaltung des alten Feuerwehrhauses ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. »Das ist die konsequente Weiterführung des Feuerwehr-Umzugs. Die Infrastruktur Dornachs wird dadurch enorm gewinnen.« Englmann hat schon das nächste Ziel für den kleinen Ort im Auge: »Bis 2018 sollen die Sportanlagen verlegt werden. Die befinden sich einfach zu nah am Siedlungsgebiet.«

Claudia Schmohl

Artikel vom 27.09.2011
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