Interview zum Saisonstart mit EHC Trainer Doug Irwin

Grafing – Der Angriff mus sich bessern

EHC-Trainer Doug Irwin will den Fans schönes Eishockey bieten. Foto: smg/R. Lauer

EHC-Trainer Doug Irwin will den Fans schönes Eishockey bieten. Foto: smg/R. Lauer

Grafing – Mit zwei spannungsgeladenen Derbys, am Freitagabend bei den Tölzer Löwen und am Sonntag zur Heimpremiere im Grafinger Eisstadion gegen die Erding Gladiators (17.30 Uhr) startete für den EHC Klostersee am Wochenende die OberligaSaison 2011/12.

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Der Wochenanzeiger unterhielt sich zum Meisterschaftsstart mit Trainer Doug Irwin, der die Truppe um Kapitän Gert Acker in der vergangenen Saison bis ins Playoff-Finale der dritthöchsten Eishockey-Spielklasse geführt hat.

Wochenanzeiger: Die zurückliegende Vorbereitung war kurz und durch die „Nebel-Spiele“ nicht ohne Probleme. Was kann man dennoch daraus mitnehmen?

Doug Irwin: Sicher war das alles nicht optimal für uns. Hätte ich vorher gewusst, dass uns das Wetter solche Streiche spielt, wären natürlich zumindest zwei Testspiele mehr vorgesehen gewesen. Aber die hatten wir nun mal nicht und auf die äußeren Verhältnisse können wir keinen Einfluss nehmen. Jetzt müssen wir das Beste aus der Situation machen, den Rückstand zu den anderen Teams möglichst schnell aufholen und trotz wenig Spielpraxis gleich voll da sein.

Wochenanzeiger: Es geht mit den zwei schweren Auswärtsspielen in Bad Tölz und Regensburg sowie dem Heim-Derby gegen Erding gleich in die Vollen …

Doug Irwin: Richtig, wir haben ein echt hartes Startprogramm. Aber das hat der Spielplan eben so mit sich gebracht und wir müssen es nehmen, wie es kommt. Für unsere sehr kurze und unbefriedigende Testphase bekommen wir so oder so keinen Bonus und das werde ich auch nicht als Ausrede gelten lassen. Wichtig ist, dass auf dem Eis jeder für sich selbst und auch das Team hart arbeitet. Wir können nicht die Playoff-Form aus dem Frühjahr als Maßstab nehmen. Es geht von vorne los, der Tacho steht wieder auf Null.

Wochenanzeiger: Was schätzen Sie, bei wie viel Prozent des tatsächlichen Leistungsvermögens steht ihr Team derzeit?

Doug Irwin: Das ist schwer zu sagen und auf eine Zahl will ich mich auch gar nicht festlegen. Klar ist, dass es noch sehr viel zu tun gibt. Ich denke aber, dass wir insgesamt eine stärkere Mannschaft mit mehr Potential und Talent als im Vorjahr stellen können. Allerdings auch eine sehr junge, die sich und ihr Spiel erst einmal finden muss. Charakterlich passt alles und die Stimmung innerhalb der Truppe ist gut.

Wochenanzeiger: Eine Erkenntnis aus der Vorbereitung ist, dass trotz herausgespielter Chancen zu wenig Tore erzielt werden. Ist der Abschluss durch die Offensive die noch größte Baustelle im Team?

Doug Irwin: Das kann ich so unterschreiben. Gegen Ravensburg im Pokal müssen wir zumindest zwei Kisten machen und davor in Erding schon im ersten Drittel ein halbes Dutzend. Wir versuchen noch zu oft, die Dinge spielerisch zu lösen. Inzwischen ist das bereits eine Sache des Selbstvertrauens. Weshalb ich hoffe, dass die Jungs bald ihre Erfolgserlebnisse haben. Von mir aus auch durch so genannte dreckige Tore, also abgestaubt oder abgefälscht. Die Qualität im Angriff ist da und auch Leute, die genau wissen, wo das gegnerische Tor steht. Aber der Knoten ist eben derzeit noch nicht geplatzt.

Wochenanzeiger: Welches sportliche Ziel haben Sie für die bevorstehende Saison ausgegeben?

Doug Irwin: Wir haben noch keinen richtigen Erfahrungswert. Ich tue mich daher schwer, die Gegner einzuschätzen. Aber ich denke, dass es in der Oberliga Süd keinen schwachen Gegner geben und es sehr ausgeglichen runter gehen wird. Wir wollen den Fans attraktives und schönes Eishockey bieten und in der regulären Saison einen besseren Tabellenplatz als im Vorjahr erreichen. In den Playoffs ist dann eh nichts mehr planbar, wie wir selbst am besten wissen.

Wochenanzeiger: Wer sind für Sie die Favoriten in der Oberliga Süd und die besten Teams aus den anderen drei Oberligen?

Doug Irwin: Ich sehe bei uns die Tölzer Löwen und den EC Peiting als Favoriten, glaube aber auch, dass es nach oben und unten keine großen Ausreißer geben wird. Mit den anderen drei Ligen habe ich mich ehrlich gesagt noch nicht sehr viel beschäftigt, aber die West-Gruppe scheint mir mit dem EHC Dortmund, Rote Teufel Bad Nauheim, EV Duisburg, Frankfurter Löwen und Kassel Huskies in der Spitze sehr stark und ausgeglichen zu sein. Diese Teams sind alle auch Kandidaten, um über deren Endrunde in die Playoffs zu kommen. Und da glaube ich, dass die Süd-Teams nicht als Favoriten rein gehen und so dominant sein können wie in der vergangenen Saison, als unsere Staffel drei von vier Halbfinalisten stellte.

Die Münchner Wochenanzeiger bedanken sich für das Gespräch und wünschen dem EHC Klostersee eine verletzungsfreie und erfolgreiche Saison. smg

Artikel vom 23.09.2011
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