Stellplätze für Windkraftanlagen werden gesucht

Otterfing · Standortprüfung läuft

Otterfing · Beim Thema Windkraft wollen sie sich das Heft nicht aus der Hand nehmen lassen – darüber sind sich die Otterfinger Gemeinderäte auf jeden Fall einig.

Angesichts des stärker werdenden Druckes seitens der Landesregierung und den steigenden Aktivitäten der Nachbargemeinden standen die Möglichkeiten der kommunalen Steuerung von Standorten für Windkraftanlagen auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung am 14. September. Nach der Privilegierung von Windkraftanlagen per Bundesgesetz und durch ein neues Regelwerk für die Genehmigungsverfahren ist die Errichtung von Windrädern grundsätzlich stark vereinfacht worden. So haben sich zum Beispiel die ohne Lärmschutzgutachten möglichen Abstände zur Wohnbebauung verringert, auch bei Belangen des Natur- und Artenschutzes wurden die ehemals strengen Richtlinien stark gelockert. Bis November hat Umweltminister Markus Söder den Gemeinden Zeit gegeben eine Positiv-Liste für Windkraftstandorte vorzulegen.

Um uns »nicht die Planungen aus der Hand nehmen zu lassen, sollten wir uns jetzt Gedanken machen« forderte deshalb Bürgermeister Jakob Eglseder die Gemeinderäte bei der Sitzung auf. Nach jüngsten Änderungen im Baugesetzbuch kann die Gemeinde nun Konzentrationsflächen für den Klimaschutz wie zum Beispiel für Anlagen zur Energieerzeugung im Flächennutzungsplan ausweisen, informierte er die Räte und hatte auch gleich einen von der Bürgerbeteiligungsgesellschaft Brunnthal ausgearbeiteten Standortvorschlag dabei: Knappe 200 Meter westlich der Autobahn A8 an der nordöstlichen Gemeindegrenze und mitten im Hofoldinger Forst wäre Platz für drei etwa 185 Meter hohe und mit 200 Meter Abstand voneinander aufgestellte Windräder. Aus Otterfinger Sicht ist das »vielleicht ganz gut an dieser Stelle«, so Eglseder und stellte klar: »Wir sind nicht grundsätzlich abgeneigt, denn wir wollen nach wie vor in Richtung Energie-Autarkie.«

Natürlich sind auch dem Bürgermeister die Bedenken aus der Bevölkerung bewusst, doch: »Wenn ich vom Atomstrom weg will, muss ich halt so was akzeptieren, da hilft alles nichts.« Mit Zustimmung des Gemeinderates gab Eglseder die Überprüfung des Standortvorschlages und die Suche nach weiteren Möglichkeiten an den Arbeitskreis Lawine der Otterfinger Agenda 21 weiter. Anfang Oktober will sich Eglseder außerdem mit Vertretern der Bayerischen Staatsforsten über die Möglichkeiten des Baus im Hofoldinger Forst beraten. Denn als Bannwald hat dieser die höchste Schutzstufe und soll eigentlich »unbedingt als Einheit erhalten bleiben«. Das hatte Stefan Pratsch, Forstbetriebsleiter von den Bayerischen Staatsforsten erst im Januar dieses Jahres bei der Übergabe des Forststückes an die Gemeinde Otterfing betont. Pietsch

Artikel vom 22.09.2011
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