Glonner Fotofreunde richten erstmals Bezirksfotoschau aus

Glonn · Kreativität ist Trumpf

Fantasievoll und individuell präsentieren sich die Fotofreunde Glonn bei jeder Gelegenheit. 	Foto: Fotofreunde Glonn

Fantasievoll und individuell präsentieren sich die Fotofreunde Glonn bei jeder Gelegenheit. Foto: Fotofreunde Glonn

Glonn · Erstmals in ihrer 26-jährigen Vereinsgeschichte richten die Glonner Fotofreunde nun die Bezirks-Fotoschau München-Oberbayern aus, die der Deutsche Verband für Fotografie alle zwei Jahre veranstaltet.

Neun Fotoclubs und ein Einzelmitglied beteiligten sich mit über 370 Fotoarbeiten an dem Wettbewerb, die rund 100 Siegerbilder werden am Samstag und Sonntag, 24. und 25. September, in der ehemaligen Klosterschule in Glonn präsentiert. »Eigentlich sind wir kein wettbewerbsorientierter Verein. Wir legen eher den Schwerpunkt auf die Förderung der künstlerischen Kreativität und Individualität – und Wettbewerbe verändern den Stil«, erklärt der Erste Vorsitzende der Fotofreunde Glonn Sebastian Kugler. »Aber vor zwei Jahren wäre die Bezirks-Fotoschau fast ausgefallen, weil sich kein Ausrichter fand, und das wäre schade. Also haben wir uns damals schon entschlossen: Das nächste Mal machen wir das.« Die Räume der ehemaligen Klosterschule, die zur Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert erbaut wurde, bilden für die Ausstellung einen idealen, würdigen Rahmen: Vier Räume auf zwei Ebenen stehen hier zur Verfügung, die mit Durchgängen verbunden sind und früher als Kapelle, Empore, Sakristei, Refektorium und Küche dienten. Auch ihre Jahresausstellungen veranstalten die Glonner Fotofreunde hier, die laut Kugler in den letzten fünf Jahren einen immer größeren Zuspruch finden.

Wieso, weiß Kugler nicht. Aber er weiß noch gut, dass er bis vor fünf Jahren in der Dunkelkammer stand. Dann sattelte auch er um auf Digitalfotografie. »Es ist schon eine große Umstellung. Früher hat man bestimmte Effekte mit Sandwich- oder Doppelbelichtung zu erreichen versucht, heute lässt sich vieles an der Kamera einstellen oder am Computer bearbeiten«, erzählt Kugler. Doch eines habe sich an der künstlerischen Fotografie nie geändert: »Am Anfang steht eine Idee, dann erarbeitet man ein Konzept und dann erst fotografiert man!« Am Computer einfach einen Filter über irgendwelche Fotos drüber laufen zu lassen, sei nicht der richtige Weg. Mittlerweile hätten alle Mitglieder auf die neue Technologie umgestellt, selbst eine Dame Mitte 80, eine ehemalige Berufsfotografin, habe sich vor zwei Jahren eine Digitalkamera und einen Laptop gekauft. »Das finde ich bewundernswert!«, sagt Kugler. Von den derzeit 27 Mitgliedern bildeten zehn den »harten Kern« – Fotobegeisterte, die schon seit Jahren dabei sind. »Der Rest wechselt immer mal«. Im Vergleich zu anderen Fotoclubs hätten die Glonner nie Nachwuchssorgen. »Wir haben Mitglieder jeden Alters und wir ergänzen uns da gut: Die Alten haben das fotografische, künstlerische Wissen, die Jungen sind technisch versierter«, erklärt Kugler stolz.

Immer wieder betont er, dass die Fotofreunde Glonn »anders sind«. »Uns liegt die Individualität jedes einzelnen Bildes am Herzen. Deswegen beteiligen wir uns auch nie an Wettbewerben«, erläutert Kugler. Aus diesem »freien Schaffen« ist auch eine besondere Ausstellung entstanden: »Spielräume«. Sie findet alle zwei Jahre im Frühjahr statt, losgelöst von allen Regeln und Normen. »Für unsere Jahresausstellung haben wir in der Galerie Platz für 108 Bilder und diese müssen hochformatig sein, damit alle hinpassen. Aber im Spielraum kann sich jeder austoben – große Rahmen, Mini-Rahmen, Hoch- oder Querformat«. Ein wesentlicher Teil des Club-Lebens spielt sich jedoch während der Vereinsabende ab, die regelmäßig am ersten und dritten Mittwoch des Monats stattfindend. Hier werden Diskussionen und Workshops zu allen Aspekten der Fotografie durchgeführt sowie neue Projekte geplant. Derzeit ist allerdings Sommerpause, in der der Verein traditionell einen Fotokurs für Kinder im Rahmen des Ferienprogramms durchführt. In diesem Jahr ist außerdem viel zusätzliche Arbeit angesagt durch die Vorbereitung der Bezirks-Fotoschau.

Schwierige Entscheidung

Bereits am 16. Juli fand die Bewertung der eingereichten Arbeiten statt, hierfür mussten Juroren und ein Raum gefunden werden. Die Gemeinde stellte die Aula der Glonner Schule zur Verfügung und als Juroren konnten Martin Weiand, Fotograf und Mitglied im Kunstverein Ebersberg, Ottilia Geigl, Grafikerin, Fotografin und ebenfalls Mitglied im Kunstverein, sowie der Vorsitzende der BSW Fotogruppe Traunstein Willy Reinmidl gewonnen werden. Anschließend galt es, den Katalog zu erstellen und Sponsoren für den Druck zu finden. »Das hat viel Zeit in Anspruch genommen, aber jetzt ist alles fertig«, sagt Kugler aufatmend. Nun erwarten die Fotofreunde Glonn gespannt die Bezirks-Fotoschau, die am 24. und 25. September jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet ist. Auch von Kugler und anderen Mitgliedern werden Werke zu sehen sein, denn ironischerweise landete der »nicht wettbewerbsorientierte Verein« auf dem zweiten Platz. Sieger wurde der Fotoclub Schrobenhausen. Fünf Wochen später geht es gleich weiter mit der Jahresausstellung der Glonner Fotofreunde: Am Freitag, 28. Oktober, wird sie feierlich eröffnet und ist dann jeweils am Samstag und Sonntag, 29./30. Oktober sowie 5./6. November, zu sehen, samstags von 14 bis 18 Uhr, sonntags von 10 bis 18 Uhr. sf

Artikel vom 20.09.2011
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