EHC siegt zum Auftakt in Krefeld, verliert zuhause jedoch gegen Hannover

Petermann vermisst Kampf und Emotion

Felix Petermann ist wieder zurück im Team – aber was er gegen Hannover sah, hat ihm überhaupt nicht gefallen.	Foto: Oliver Rabuser

Felix Petermann ist wieder zurück im Team – aber was er gegen Hannover sah, hat ihm überhaupt nicht gefallen. Foto: Oliver Rabuser

München · Den Auftakt hatten sie sich beim EHC München ganz anders vorgestellt, zumindest den Heimauftakt. Denn am Freitag zum Start der neuen Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hatte der EHC ja noch mit 4:2 bei den Krefeld Pinguinen gewonnen. Als dann am ersten Wiesn-Sonntag die Hannover Scorpions in die Olympia-Eishalle kamen, wollten das nur rund 2500 Zuschauer sehen. Zurecht, wie sich herausstellte. Die Münchner fanden über 60 Minuten nicht so wirklich in die Partie und verloren mit 0:3 gegen den Meister von 2010. »Das war unser schlechtestes Heimspiel, seit ich in München bin«, sagte Nationalspieler Felix Petermann (27), der nach überstandener Verletzung wie ein zusätzlicher Neuzugang für Headcoach Pat Cortina ist.

Von Jan Lüdeke

Hannovers Trainer Toni Krinner betonte nach der Partie: »Wir wussten, dass München mit dem Auswärtssieg in Krefeld im Rücken mit viel Selbstvertrauen spielen würde.« Davon war jedoch wenig zu merken. Nach nur 23 Sekunden waren schlafmützige Münchner von wachen Niedersachsen mit dem 0:1 bestraft worden. »Danach sind wir immer verkrampfter geworden und Hannover hat die entscheidenden Zweikämpfe gewonnen«, analysierte Petermann, der seit seiner Genesung an der Seite von Kapitän Stéphane Julien die Top-Abwehrreihe des EHC bildet. Auch für den Allgäuer lief es nicht allzu gut. Zweimal musste er im ersten Drittel auf die Strafbank, beim zweiten Mal fiel das 0:2 durch Scott King, bei dem der am Freitag so bravourös haltende Torhüter Jochen Reimer alles andere als gut aussah.

Im Sommer arbeitete Petermann hart für sein Comeback. In der Vorsaison hatte er nur 25 Einsätze absolvieren können, hatte sich sogar zurück in den Kader der Nationalmannschaft gespielt, dann wurde er von einem Riss der Bizepssehne gestoppt. Körperlich fühlt er sich schon wieder zu 100 Prozent fit, »aber bis ich den Spieltag-Rhythmus wiederfinde, wird es noch ein paar Wochen dauern«, meint der Verteidiger. Das sieht auch Manager Christian Winkler so: »Spielerisch muss er wieder reinkommen, aber es ist sehr wichtig, dass Felix wieder dabei ist. Er ist sowohl auf dem Eis als auch in der Kabine ein ganz wichtiger Mann für uns.«

In seiner Rolle als Führungsspieler – die Nummer 43 des EHC trägt in dieser Saison das »A« für einen der beiden Co-Kapitäne auf dem Trikot – sprach Petermann nach der Niederlage gegen Hannover eine eindringliche Warnung an sein Team aus: »Wir müssen schauen, dass wir wieder das finden, was uns immer stark gemacht hat: Kampf und Emotion.« Denn mit dem neuen Team, bei dem gegen Hannover acht Neuzugänge auf dem Eis standen, könne man viel erreichen, man habe starke Individualisten und einen herausragenden Zusammenhalt. »Die Stimmung bei uns ist bislang wirklich sensationell gut«, erzählt Petermann, der im Sommer auch sein BWL-Fernstudium erfolgreich zu Ende brachte.

Die Niederlage am Sonntag verdarb Petermann derart die Laune, dass er sich nicht sicher war, ob er am trainingsfreien Montag auf das Oktoberfest gehen wollte. Sein Hund, Labrador Karl, sollte stattdessen als Seelenklempner herhalten. »Ich denke, ich werde diese Woche wieder viel Zeit mit meiner Freundin und unserem Hund an der Isar verbringen«, so Petermann, »denn so ein Spiel wie gegen Hannover hängt einem bis zum nächsten Freitag im Kopf.« Dann muss der EHC bei den DEG Metro Stars in Düsseldorf ran. Am kommenden Sonntag (16.30 Uhr) kommen die Nürnberg Ice Tigers zum zweiten Heimspiel der Saison nach München – das erste bayerische Derby und die Möglichkeit, die Schlappe gegen Hannover wieder gut zu machen.

Artikel vom 20.09.2011
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