Rund 3,37 Millionen für Krippe und Hort in Eching

Eching · Sanierungskosten entsetzen Gemeinderäte

Die Kosten für die Sanierung des alten Schulhauses schlagen den Gemeinderäten schwer auf den Magen.	Foto: bb

Die Kosten für die Sanierung des alten Schulhauses schlagen den Gemeinderäten schwer auf den Magen. Foto: bb

Eching · Blankes Entsetzen gab es bei einigen Gemeinderäten im Planungs- und Bauausschuss am vergangenen Dienstag bei der Vorstellung des ersten baulichen Konzeptes für den Umbau und die Sanierung des ehemaligen Schulgebäudes an der Unteren Hauptschule.

Nach ersten Schätzungen der beauftragten Architekten kommt auf Eching eine Summe von rund 3,37 Millionen Euro zu, um eine Krippe mit drei Gruppen, Hort, Mittagsbetreuung sowie die Erziehungsberatung in dem Gebäude unterzubringen. »Diese Summe muss ich erst mal verdauen«, so Georg Bartl von der CSU.

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Nach Aussage der Planer des Dachauer Büros GHK, die sich auf Schul- und Kindergartenbau spezialisiert und in der Umgebung mit zahlreichen Projekten einen Namen gemacht haben, besteht an dem ehemaligen Schulhaus, das annähernd 100 Jahre auf dem Buckel hat, ein erheblicher Bedarf hinsichtlich der energetischen Sanierung aber auch bei den Aspekten Brandschutz, Fluchtwege und Barrierefreiheit. Eine energetische Sanierung sei unumgänglich, da dies im Falle einer Nutzung rechtlich vorgeschrieben sei. Stefan Arlt, der von einer Generalsanierung des Gebäudes sprach, betonte, dass neben dem Fluchtbalkon ein neues Treppenhaus sowie ein Aufzug integriert werden müssten. Geplant ist im Untergeschoss Mehrzweckräume und Lagerflächen zu schaffen, im Erdgeschoss das Tagesmütterprojekt sowie die Krippe und im ersten Stockwerk den Hort sowie die Mittagsbetreuung unterzubringen. »Um zumindest die Nutzung eines Teils der Räume auch während des Umbaus zu gewährleisten, müssen die einzelnen Gruppen, je nach Fertigstellung im Gebäude, umziehen oder zeitweise auch in andere Gebäude ausgelagert werden«, so Arlt. Eine endgültige Fertigstellung nach drei geplanten Bauphasen ist für Herbst 2013 geplant.

Die immense Summe von 3,37 Millionen Euro schlüsselt sich in der energetischen Sanierung von 1,6 Millionen Euro, technische Anlagen in Höhe von 590.000 Euro, Außenanlagen 334.000 Euro, Ausstattung 262.000 Euro und Sonstigem mit 561.000 Euro auf. »Summa summarum 3,37 Millionen Euro oder 1381 Euro pro Quadratmeter«, so Arlt. Bartl, der mit dieser Summe, wie viele andere Räte auch, nicht gerechnet hat, forderte, Alternativen zu suchen, »denn diese Summe in die Sanierung eines alten Gebäudes zu stecken, da bin ich mir nicht sicher, ob das Sinn macht.« Auch Otmar Dallinger (FWG) schüttelte sprachlos den Kopf, gab jedoch zu bedenken, »wir haben den Auftrag, den dringenden Bedarf an Krippenplätzen zu decken und Alternativen sehe ich nicht.« Gertrud Wucherpfennig (SPD) war enttäuscht, dass die erhoffte Zeitersparnis, durch den Umbau eines bestehenden Gebäudes so schnell wie möglich Krippenplätze anbieten zu können, nicht erfüllt werde. Arlt betonte, dass der Zeitrahmen bis Herbst 2013 aufgrund des schrittweisen Umbaus nicht anders kalkulierbar sei.

Um den Zeitplan aber nicht weiter zu sprengen drängte Bürgermeister Josef Riemensberger, das Konzept weiter voranzutreiben und zu verfolgen, allerdings unter Einschaltung eines Statikers und Gebäudetechnikers, um zu prüfen, ob denn das Gebäude überhaupt als Kinderbetreuungsstätte geeignet sei. Diesem Argument schlossen sich die Räte einstimmig an, denn dass ein erheblicher Bedarf an Krippenplätzen bestehe, darüber waren sich alle einig. Bis zur nächsten Sitzung soll der Kämmerer der Gemeinde auch die Möglichkeiten einer Bezuschussung eruieren, denn Hort, Krippe und Tagesmütterprojekt unterliegen jeweils anderen Zuwendungs-Kriterien. »Vielleicht ergibt sich daraus ja noch ein kleiner Lichtblick«, so Dallinger. bb

Artikel vom 20.09.2011
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