Die Situation beim EHC gibt vor dem Saisonstart Anlass zu Optimismus

Gesundheit, Kreativität und beste Wünsche

Brandon Dietrich hat allen Grund zum Strahlen: Er ist fit und hat einen neuen Vertrag beim EHC bekommen. Die neue Saison kann beginnen.	Foto: Oliver Rabuser

Brandon Dietrich hat allen Grund zum Strahlen: Er ist fit und hat einen neuen Vertrag beim EHC bekommen. Die neue Saison kann beginnen. Foto: Oliver Rabuser

München · Von Standortbestimmung ist im Sport oft die Rede, wenn Teams in eine neue Saison starten. Denn meist weiß niemand so recht, zu welchen Leistungen eine neu zusammengestellte Mannschaft nach wenigen Wochen Vorbereitung in der Lage ist. Gerade beim Eishockey werden die Kader ja gerne mal durcheinander gewirbelt. Der EHC München hat in diesem Sommer »nur« sieben neue gestandene (dazu auch noch einige junge, talentierte) Spieler geholt. Und dennoch sagt Manager Christian Winkler: »Wo wir stehen, werden wir nicht vor November sagen können.« Das große Plus vor dem Saisonstart am Freitag in Krefeld (19.30 Uhr): Der Kader ist gesund. Das war vor einem Jahr noch anders.

Von Jan Lüdeke

Damals kam noch vor dem Saisonstart eine Hiobsbotschaft: Daniel Hilpert würde mit einem Kreuz­band­riss ausfallen, auch Sören Sturm war nicht einsatzfähig. Der EHC heute: Neuzugang Jens Olsson, der sich während der Vorbereitung eine Patellaluxation zugezogen hatte, gab bei den letzten Testspielen gegen Augsburg (3:0) und in Nürnberg (0:3) sein Comeback. Gegen Augsburg traf der neue Schwede, der vom französischen Meister HC Rouen kam, im Powerplay. »Er wird uns verbessern«, ist sich Manager Winkler sicher.

Auf Verletzungsschlagzeilen würden sie in München gerne verzichten in diesem Jahr. Mit solchen wie »EHC München sensationell Tabellenführer der DEL« könnten sie aber gut wieder leben. Etwas mehr als 365 Tage ist es her, dass der damalige Aufsteiger den Rest der Liga von oben grüßte. Ob ein ähnlich guter Saisonstart möglich ist wie vor einem Jahr, wird sich zeigen müssen. Die Euphorie im Team wird nicht ganz so groß sein wie noch nach dem Aufstieg. Durch die Kündigungen von Ryan Ready und Mike Kompon, die beide in ihrer Heimat Kanada blieben, musste der Kader doch ein wenig mehr umgebaut werden als eigentlich geplant.

Die Planstelle von Mike Kompon immerhin wird nicht mit einem echten Neuzugang besetzt. Am Wochenende bestätigte der Verein, was sich abgezeichnet hatte. Brandon Dietrich (33), der nach einer achtmonatigen Verletzungspause (Kreuzbandriss) einen Probevertrag bekommen hatte, erhielt einen Kontrakt bis Saisonende – ebenso wie George Kink (29), dessen Vertrag der EHC bis zum Saisonauftakt hätte kündigen können. »Brandon hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet«, lobte Winkler, »und George hat sich bei uns durchgebissen, so wie wir das erwartet hatten.«

Bei der Reihenzusammenstellung setzt Headcoach Pat Cortina zunächst auf bewährte Konstellationen. Das neue Trio Jason Ulmer, Klaus Kathan, Noah Clarke steckte der Kanadier in eine Angriffsreihe, die die neue Paraderiege des EHC werden könnte. »Sie bringen sehr viel Kreativität«, lobt Winkler die drei neuen, DEL-erfahrenen Kräfte. Sicherheit bringt hinten Nationaltorhüter Jochen Reimer, der im Test gegen Augsburg zum ersten Mal zu Null spielte. Dass der EHC einen Tag später in Nürnberg drei »Buden« kassierte, lag nicht an den Keepern Sebastian Elwing, der 40 Minuten spielen durfte, und Reimer. »Nürnberg hat zuhause einfach gewinnen wollen, wir waren dagegen noch müde«, erklärte Winkler.

Bis Freitag wird die Müdigkeit verschwunden sein aus den Knochen der Profis. Dann geht es bei den Krefeld Pinguinen los. Zwei Tage später, am Sonntag (16.30 Uhr), steht dann das erste Spiel in der Olympia-Eishalle an. Gegner sind die Hannover Scorpions.

Beste Wünsche für den EHC gab es aus Crimmitschau, wo die früheren EHC-Spieler Joey Vollmer, Patrik Vogl und Austin Wycisk mittlerweile in der zweiten Bundesliga für die Eispiraten auf dem Eis stehen. »Wir wünschen den Jungs alles Gute für die neue Saison«, sagten Vollmer und Vogl. Alles Gute, das kann der EHC bei der Standortbestimmung gebrauchen.

Artikel vom 13.09.2011
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