Schulhaus in der Bernaysstraße: Eltern und Rektoren fordern Sanierung

Harthof · Unterkühlte Klassenräume

Elternsprecher Gero Pflanz kritisierte unter anderem, dass es in dem Schulhaus bislang noch keine energetische Sanierung gegeben habe. 	Foto: ws

Elternsprecher Gero Pflanz kritisierte unter anderem, dass es in dem Schulhaus bislang noch keine energetische Sanierung gegeben habe. Foto: ws

Harthof · Seit Dienstag, 13. September, ist das Schulhaus in der Bernaysstraße wieder mit Leben erfüllt: Zum Start ins neue Schuljahr pauken dort 200 Grundschüler und 500 Hauptschüler. Eltern und Rektoren warten indes weiter darauf, dass die Stadt endlich das Schulhaus saniert.

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Bereits im Sommer hatte der Elternbeirat der Grundschule sich an die Öffentlichkeit gewandt und im Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart »auf die dringende Notwendigkeit von Sanierungsarbeiten an den Schulgebäuden« hingewiesen. Eltern-Sprecher Gero Pflanz hatte unter anderem kritisiert, dass es in dem Schulhaus bislang keine energetische Sanierung gegeben habe: Deshalb »wird im Winter in manchen Klassenräumen nur eine Temperatur von maximal 17 Grad erreicht.« Die Schulleiter bestätigten die Kritik der Eltern voll und ganz: »Im Winter zieht es durch die Fenster rein. Dann hat es nur 17 bis 19 Grad«, beklagte Hauptschulrektor Norbert Hartmann im Bezirksausschuss. Zum Sitzen sei das eine viel zu geringe Temperatur. Grundschul-Leiterin Lydia Bezdek-Berger berichtete in dem Stadtteilgremium Ähnliches von ihren Klassenzimmern: »Im Winter ist es sehr kalt.«

Eltern-Sprecher Pflanz beklagte vor den Stadtteilpolitikern ferner, dass die Toiletten im Hauptgebäude und in den alten Pavillons stark sanierungsbedürftig seien. Zudem sei die Verglasung der Fenster zum Teil sehr einfach, so dass die Scheiben beim Öffnen und Schließen leicht zu Bruch gingen. Hauptschul-Rektor Hartmann bestätigte dies: »Die Fenster bleiben zu, weil Gefahr für Leib und Leben besteht.« Die Bernaysschule sei im Jahr 1966 erbaut, aber seit damals nicht saniert worden. »Es ist Zeit, dass die Stadt ein Signal gibt und uns sagt, ihr seid in ein, zwei oder drei Jahren mit der Sanierung dran«, forderte der Leiter der Hauptschule. Die Grundschul-Rektorin bestätigte dies und wollte wissen, ob man sich mit dem Projekt denn wenigstens schon in der Warteschleife befinde. Der Bezirksausschuss forderte die Stadt auf, eine aktuelle Prioritätenliste für die zur Sanierung anstehenden Schulhäuser in ganz München vorzulegen – auch für das der Bernaysschule.

Ursula Oberhuber vom Referat für Bildung und Sport, wie das Schulreferat neuerdings heißt, konnte auf Anfrage jedoch keine wirklich guten Nachrichten überbringen. »Ein Untersuchungsauftrag zur Generalsanierung des Schulhauses besteht im Moment noch nicht«, sagte die Referats-Sprecherin. Manches könne man wohl aber »schon mit geringem Aufwand in den Griff kriegen.« Insgesamt handle es sich um eine »Riesenbandbreite: von kleinen Reparaturen bis zu großen Maßnahmen«. Die beiden Schulleiter sollten die gebäudlichen Mängel dem Bildungsreferat melden. Dann gingen die Kollegen raus, schauten sich alles bei einem Ortstermin mit den Rektoren an und besprächen, was gemacht werden könne.

Grundschul-Leiterin Bezdek-Berger hält von dieser Vorgehensweise aber recht wenig: Zwar sei jetzt, nach dem Schuljahresbeginn, ein Ortstermin geplant und inzwischen von den Schulleitern auch eine Mängelliste eingereicht worden, wusste die Rektorin auf Nachfrage in der vergangenen Woche zu berichten.

Doch viel verspricht sie sich davon nicht, denn man sei bei den Ortsterminen in all den Jahren »immer wieder vertröstet worden« und habe »keine klare Auskunft bekommen«, so dass letztendlich alles immer wieder im Sande verlaufen sei. Das Problem der Schulsanierung sei schon seit 20 Jahren existent, resümierte die Grundschul-Rektorin voller Bedauern. Man habe zwar Geld für neue Vorhänge und neue Möbel bekommen, auch zusätzliche Container wurden zur Bekämpfung der Raumnot aufgestellt – doch das Grundübel, die komplette Sanierung des Schulhauses, packe die Stadtverwaltung leider nicht an, beklagte die Rektorin. Also, schlechte Noten für das Referat für Bildung und Sport gleich zum Schulstart. Wally Schmidt

Artikel vom 13.09.2011
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