Oberbürgermeister Christian Ude zeichnet den Moosacher für sein Engagement aus

Moosach · »München leuchtet in Silber« für Karl Bucher

Seit 30 Jahren engagiert sich Karl Bucher (rechts) als Vorsitzender des Gesamtvereins Moosach für das Stadtviertel. Dafür bekam er nun von Oberbürgermeister Christian Ude die Medaille München leuchtet in Silber überreicht. 	Foto: ws

Seit 30 Jahren engagiert sich Karl Bucher (rechts) als Vorsitzender des Gesamtvereins Moosach für das Stadtviertel. Dafür bekam er nun von Oberbürgermeister Christian Ude die Medaille München leuchtet in Silber überreicht. Foto: ws

Moosach · Die Medaille München leuchtet in Bronze hat er schon – für sein langjähriges Wirken bei der Freiwilligen Feuerwehr Moosach.

Jetzt kommt zur Bronzemedaille die silberne hinzu: Oberbürgermeister Christian Ude überreichte Karl Bucher im Pelkoven­schlössl am Moosacher St.-Martins-Platz die Medaille München leuchtet in Silber für dessen Engagement für den Stadtteil. Es war also ein Heimspiel für den Mann, der von Anfang an, seit sage und schreibe 30 Jahren, Vorsitzender des Gesamtvereins Moosach mit mehr als 30 Vereinen und mit 3000 bis 4000 Mitgliedern ist. Doch »die zeitliche Dauer allein ist es nicht«, sagte Ude. »Es ist die Kraft, etwas zu bewegen und das Viertel voranzubringen durch ehrenamtliches Engagement.«

Der Gesamtverein Moosach sei die Zusammenfassung der sozialen und kulturellen Aktivitäten im Stadtbezirk und eine Plattform für den gesamten Stadtteil, resümierte der OB. Mit 31, 32 Vereinen, von den Schützen der Feuerwehr, den Sportvereinen über Müttertreff und Faschingsclub, Moosacher Unternehmern bis hin zu den Bogenschützen, Yellow Boogie Dancers und dem Kulterverein »Die Linie 1« spielt der Gesamtverein Moosach eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben des Stadtteils. Buchers Stellvertreter und Vize des Gesamtvereins ist Alexander Reissl, Chef der SPD-Fraktion im Münchner Rathaus und einer der drei Kandidaten der Münchner SPD für den OB-Sessel. »Ich habe Karl Bucher vor Jahrzehnten kennen gelernt«, berichtete Reissl. In all den Jahren habe er dessen Ausdauer und dessen Einsatz »für unsere Ziele« schätzen und bewundern gelernt. Zudem sei er praktisch fast immer präsent und jeden Tag im Pelkoven­schlössl und im angrenzenden Hacklhaus da und schaue nach dem Rechten.

Bucher ist 78 Jahre alt und gründete 1981 mit mehreren Vereinen den Gesamtverein. Der damals 48-Jährige hatte vor 30 Jahren ein großes Ziel vor Augen: von der Stadt ein Bürgerhaus für den Stadtbezirk 10 zu bekommen, denn das Hacklhaus war ein Vereinsheim, hatte aber keine Räume und schon gar nicht einen Saal für bürgerschaftliche Veranstaltungen. Das nahe Pelkovenschlössl, seit langem im Eigentum der Stadt und vermietet, verfiel jedoch immer mehr. So lud Bucher vor vielen Jahren den OB zum Essen ins Hacklhaus ein. »Er unterstrich eindrucksvoll die beengten Verhältnisse im Hacklhaus und hat mich überzeugt, dass das Viertel ein Bürgerhaus braucht,« berichtete Ude und lobte nun im Nachhinein Buchers »raffinierte Vorgehensweise«: Doch damit sei es nicht genug gewesen, ein paar Jahre später »kam er wieder mit einer Essenseinladung daher. Ich habe den damaligen Münchner Kulturreferenten Julian Nida-Rümelin mitgenommen«, sagte der OB. Rein zufällig habe Bucher einen Schlüssel für das dahindämmernde Pelkovenschlössl gehabt und »zufällig stand der Schimmelpilz in voller Blüte«, so Ude. Das sei wohl in den späten 1990er-Jahren gewesen. Schließlich habe das Kulturreferat Sanierung und Umbau des Schlössls in ein Bürgerhaus in Angriff genommen und der Stadtrat habe dann auch alles abgesegnet. »Wie bei jedem Altbau ist die Sanierung teurer geworden«, seufzte Ude, »aber es ist ein Juwel entstanden.«

Nachdem die letzten Mieter ausgezogen waren, ließ die Stadt das historische Gemäuer modernisieren und umbauen. Die Schönheitskur kostete 3,6 Millionen Euro, wie Bucher auf Nachfrage mitteilte. Im Frühjahr 2004 erstrahlte das denkmalgeschützte Schlössl in neuem Glanz und wurde feierlich eröffnet. »Es ist mit Recht das Schloss der Bürger«, resümierte der OB nun, gut sieben Jahre später. Im vergangenen Jahr gab es dort 1033 Einzelveranstaltungen mit genau 25.170 Besuchern. »Es läuft gut«, konnte Bucher denn auch bei der Feier am vergangenen Donnerstag zur Verleihung der Medaille München leuchtet in Silber den 80 geladenen Gästen im Pelkovenschlössl voller Stolz vermelden. Buchers Frau Inge bekam von Ude einen Blumenstrauß überreicht. ws

Artikel vom 14.09.2011
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