Polizei und Bahn überwachen den Schulweg

Höhenkirchen-Sie­gertsbrunn · Sicherheitskonzept steht

Höhenkirchen-Sie­gertsbrunn · Keine Schule im Landkreis München sei so gut an den Öffentlichen Nahverkehr angebunden wie das neue Gymnasium in Höhenkirchen-Siegertsbrunn, das am 13. September seinen Betrieb aufnahm, erklärt Thomas ­Loderer, Vorsitzender des »Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München«.

Gymnasium für Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Der S-Bahnhof liegt sprichwörtlich vor der Haustür. Ein Problem bereitete den Verantwortlichen jedoch bis zuletzt Kopfzerbrechen: Aus Richtung München fahren die S-Bahnen aus Schülersicht auf dem »falschen« Gleis ein; dem Gleis also, das dem Gymnasium abgewandt ist. Obwohl es eine Fußgängerunterführung an der Nordseite des Bahnhofes gibt, war die Befürchtung groß, dass einige Schüler den ohnehin kurzen Weg zur Schule durch verbotswidriges Überqueren der Bahngleise noch weiter abkürzen könnten.

S-Bahn wechselt das Gleis

Diese Sorge sind die Verantwortlichen nun los: Seit Schulbeginn werden die beiden aus Richtung München kommenden S-Bahnzüge (Ankunft in Höhenkirchen-Siegertsbrunn um 7.41 und 8.00 Uhr) so umgeleitet, dass sie auf der »richtigen«, also der dem Gymnasium zugewandten Seite des Bahnhofes zum Stehen kommen. »Die aus Neubiberg, Ottobrunn und Hohenbrunn mit der S-Bahn ankommenden Schüler müssen also nur noch aussteigen und können mit wenigen Schritten sicher die Schule erreichen«, ist ­Polizeihauptkommissar Armin Ganserer, Leiter der Polizeiinspektion 28 in Ottobrunn/Riemerling, erleichtert.

Für Berufspendler aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn in Richtung München bedeutet dies jedoch, dass die beiden Frühzüge seit dem auf dem westlichen Gleis abfahren. Seit Monaten beschäftigt sich eine »Task Force«, bestehend aus Vertretern der Polizei, der Bundespolizei, der S-Bahn München, dem Zweckverband und dem Landratsamt München mit dem Thema »Sicherheit« in Zusammenhang mit dem Umzug des Gymnasiums Neubiberg nach Höhenkirchen-Siegertsbrunn.

Polizei und Bahn setzen auf Präsenz

Anfang letzter Woche stellte Polizeihauptkommissar Armin Ganserer dem Gremium die Eckpunkte des gemeinsam erarbeiteten Sicherheitskonzeptes vor. Dreh- und Angelpunkt ist eine starke Präsenz von Beamten der Polizeiinspektion 28 und der Bundespolizei sowohl an den Bahnhöfen Neubiberg, Ottobrunn und Höhenkirchen-Siegertsbrunn als auch in den S-Bahn-Zügen selbst in den ersten beiden Schulwochen. Sicherheitskräfte der S-Bahn München werden ebenfalls in den Zügen mitfahren und auf den Bahnsteigen präsent sein. Hoffnungen ruhen schließlich auch auf den zahlreichen Schülern des Gymnasiums Neubiberg, die sich von der S-Bahn München und der Bundespolizei in den vergangenen Jahren zu DB Schülerbegleitern ausbilden ließen. Schon im Vorfeld wurden einige Vorkehrungen getroffen, damit die Bahnsteige dem Schüler­ansturm standhalten. So wurde für das Gymnasium Neubiberg in Höhenkirchen-Siegertsbrunn ein gestaffelter Unterrichtsbeginn fest­gelegt, damit nicht alle Schüler in dieselbe S-Bahn einsteigen. »Ich bin mir sicher, dass unsere S-Bahnhöfe den Stresstest hervorragend bestehen werden«, resümiert Sicherheitsexperte Ganserer.

Autos besser zuhause lassen

Mehr Unwägbarkeiten sieht er beim motorisierten Verkehr in der Bahnhofstraße in Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Der Individual- und Busverkehr werde in den ersten Schulwochen schlagartig zunehmen, warnte Ganserer und sagte auch gleich, wie er und seine Mitarbeiter darauf reagieren wollen: »Wir werden das Überholverbot im Bereich des Bahnübergangs konsequent überwachen und ahnden.« Für Drängler vor geschlossenen Bahnschranken gebe es kein Pardon.

Um Schülern, die das neue Schulgebäude zu Fuß oder per Fahrrad aus östlicher Richtung, also über die Rückseite ansteuern, das sichere Überqueren der Bahnhofstraße zu ermöglichen, wurde auf Höhe der Haringstraße eine Bedarfsampel errichtet. Aus Autofahrersicht stellt sie ein weiteres Hindernis dar. Für Ganserers Kollege, Polizeihauptkommissar Gerhard Haider, ein Grund mehr, Autofahrern im Bereich der Bahnhofstraße zu raten, »unbedingt längere Wartezeiten einzuplanen« oder gleich einen kleinen Umweg zu fahren.

Artikel vom 13.09.2011
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