Echinger Verein unterstützt seit einem Vierteljahrhundert Entwicklungsländer

Eching · 25 Jahre für »eine Welt«

Dr. Joachim Enßlin (l.) stellt mit dem Verein den Echingern einen Brunnen mit Schwengelpumpe vom 9. bis 11. September zur Verfügung.	Foto: Verein/sl

Dr. Joachim Enßlin (l.) stellt mit dem Verein den Echingern einen Brunnen mit Schwengelpumpe vom 9. bis 11. September zur Verfügung. Foto: Verein/sl

Eching · »Ich wollte etwas für die dritte Welt tun«, erinnert sich Initiator Dr. Joachim Enßlin und damaliger Bürgermeister der Gemeinde Eching an die Anfänge des Vereins Arbeitskreis Entwicklungshilfe e. V. Eching. Seit 2003 ist er nun der Erste Vorsitzende des Vereins.

Und am kommenenden Freitag, 9. September, feiert der Verein um 18.30 Uhr im Festzelt der Echinger Fachbetriebe auf dem Bürgerplatz sein 25-jähriges Bestehen. Das Wirken des Arbeitskreises ist nicht in Eching sichtbar, sondern in Ländern wie Peru, Brasilien, Madagaskar und Tansania. »Wir wollten uns damals keiner großen Organisation anschließen, sondern etwas Eigenes auf die Beine stellen«, so Enßlin, der damit die Nachhaltigkeit und Überprüfbarkeit sicherstellen wollte. Und das Engagement zahlt sich aus: ;Insgesamt rund 300.000 Euro Spenden – meist aus dem Echinger Raum – sind in 25 Jahren zusammen gekommen. Heute versorgen 47 Brunnen rund 13.000 Menschen in 34 Dörfern der vier madagassischen Gemeinden Ambalakida, Mariarano, Beahitse und Isalo mit Trinkwasser.

Bis 11. September läuft zur eigenen Erprobung auf dem Bürgerplatz ein solcher Brunnen mit Schwengelpumpe, wie er in Madagaskar den Dorfbewohnern täglich zur Verfügung steht. Eröffnet wird der Brunnen am 9. September um 18 Uhr. In den vergangenen 25 Jahren wurden aber auch Brücken gebaut, Klassenzimmer eingerichtet, beim Aufbau einer »Kinderstadt« geholfen und Gebäude finanziert. Zur Jubiläumsfeier am kommenden Freitag tritt übrigens um 18.30 Uhr der Echinger Chor »Silberklang« auf. Zudem dürfen sich die Besucher auf Lieder aus Madagaskar um 19.45 Uhr und auf Gstanzln der »Water Sisters« um 20 Uhr sowie auf Musik des Trios »Lionel Roche« um 21 Uhr freuen. Enßlin wird um 19 Uhr Grundfragen der Entwicklungshilfe beleuchten. Schlussendlich zeigt Werner Kießling um 20.15 Uhr einen filmischen Zusammenschnitt des 25-jährigen Vereinswirkens.

Als sich der Verein im Jahr 1986 gründete, »flossen von Anfang an Sachverstand und persönliche Kontakte in die Arbeit des Arbeitskreises«, so Enßlin. Denn Joe Vilser, der bis 2003 den Vorsitz inne hatte, sowie Daniela und Horst Pflügler waren ehemalige Entwicklungshelfer in Peru beziehungsweise Brasilien. Direkte Beziehungen zu vertrauenswürdigen Personen vor Ort, Einforderungen von Eigenleistungen der Nutzer, keine Zwischenschaltung von großen Organisationen, sondern direkter und überwachter Fluss der Spendengelder in die Projekte hätten schon immer zu den Leitsätzen des Arbeitskreises gehört. »Und 25 Jahre lang blieb der Verein dem Grundsatz treu, keine Mark und keinen Euro Spendengeldern für Verwaltung, Spesen oder ähnliches auszugeben«, so Dr. Joachim Enßlin. Für ihn ist Entwicklungshilfe nicht nur selbstverständlich, sondern auch Verantwortung: »Globalisierung wird falsch verstanden, wenn man sie nur als wirtschlaftliche Globalisierung sieht. Mit der Globalisierung geht man auch eine große soziale Verantwortung ein. Alle für Einen. Es ist eine Welt.« Spendenkonto: 5 76 85 51. Freisinger Bank. Bankleitzahl: 701 69 614. sl

Artikel vom 06.09.2011
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