Krautkopfturnier der Ismaninger Bogenschützen am Sonntag

Ismaning · »Alle ins Gold!«

Die jüngsten Schützen sind elf Jahre alt, in der Altersklasse geht es hoch bis 55 Jahre. Geschossen wird auf vier Distanzen. Unter den Trophäen wartet eine Ismaning-typische: Krautköpfe in Gold, Silber, Bronze (rechts).	Fotos: VA

Die jüngsten Schützen sind elf Jahre alt, in der Altersklasse geht es hoch bis 55 Jahre. Geschossen wird auf vier Distanzen. Unter den Trophäen wartet eine Ismaning-typische: Krautköpfe in Gold, Silber, Bronze (rechts). Fotos: VA

Ismaning · »Alle ins Gold!« – das wird man am kommenden Sonntag oft hören können auf dem Gelände des Bogenschützenclubs Ismaning (BCI) in der Wiesstraße in Fischerhäuser. In vielen Sportarten gibt es einen speziellen Gruß.

»Petri heil« heißt es etwa bei den Anglern, »Gut Holz« bei den Keglern und Bowlern. Beim Bogenschießen wünschen sich die Teilnehmer vor dem Turnierstart: »Alle ins Gold!« Mit »alle« sind die Pfeile gemeint, und das Gold ist die Mitte der Zielauflage. Bei den Zielscheiben des internationalen Verbandes FITA (Fédération Internationale de Tir à l’Arc) ist die gelbe Mitte oder besser das Gold, der Platz, an dem die Pfeile stecken sollten, um die höchsten Wertungen zu erzielen.

Für das traditionelle Krautkopfturnier, das seit 1975 in Ismaning ausgetragen wird, haben sich etwa 120 teils hochklassige Starterinnen und Starter gemeldet. Die weiteste Anreise hat ein Starter aus Großbritannien. Aber auch einige Österreicher stehen auf der Anmeldeliste und natürlich Deutsche, vor allem aus den Nachbarvereinen sind dabei.

Andreas Heitzer, Jugendtrainer beim BCI und einer der Organisatoren des Turniers: »Das Krautkopfturnier ist ein großes internationales FITA-Sternturnier mit Rekordberechtigung, das heißt, Rekorde, die hier erzielt werden, gelten weltweit. Auch die Kampfrichter sind FITA-ausgebildet« Aber auch wenn keine Rekorde purzeln, kann man hier eine besondere Trophäe gewinnen, die es sonst wohl nirgendwo auf der Welt für gut verschossene Pfeile gibt: einen bemalten Glasfaser-Krautkopf. Darüberhinaus erhält jeder Teilnehmer auch einen echten Krautkopf, eine Hommage an die über 500-jährige Geschichte des Krautanbaus in der Ismaninger Gegend.

Am 11. September geht es ab 9 Uhr auf dem Trainingsgelände los, die Siegerehrungen werden gegen 17 Uhr sein. Der BCI freut sich über Besucher und wird für genügend Verköstigung sorgen. Es werden vier Durchgänge geschossen mit den Entfernungen 30, 50, 70 (die olympische Distanz) und 90 Metern. Je weiter weg die Scheibe, um so schwerer ist es naturgemäß, das Gold zu treffen. Es gibt Wertungen mit dem Recurvebogen, der olympische Klassiker, zu erkennen an der zurückgebogene Form der Wurfarmenden, und dem Compoundbogen, ein Hightech-Gerät mit Rollen, auf denen Kabel oder Sehne aufgerollt sind. Durch das beim Spannen angewandte Hebelgesetz kann der Bogen ruhiger gehalten werden und das Zielen fällt wesentlich leichter.

Der 17-jährige Münchner Benjamin Blei tritt beim Krautkopfturnier für seinen Verein BCI mit dem Recurvebogen bei den Junioren an. Im Vorfeld des Turniers hat er deshalb ein paar Sonderschichten im Training eingelegt. Pfeil um Pfeil legt er in den Bogen. Harald Ries, Erster Vorstand beim BCI, ist stolz auf seinen Verein, der mit über 200 Aktiven eine stattliche Mitgliederzahl aufweisen kann. Und er freut sich schon auf nächstes Jahr, dann kann der BCI auf 40 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken, was gebührend gefeiert werden wird.

Die Jugendarbeit liegt dem Verein besonders am Herzen. Letztes Schuljahr wurden im Rahmen des betreuten Sportunterrichts in der Ismaninger Volksschule auch Schnupperstunden mit dem Bogen angeboten. Ries: »Wir konnten gar nicht alle interessierten Kinder aufnehmen.« Die Zehn- bis Zwölfjährigen waren mit Feuereifer bei der Sache. »Die Mischung aus Kraft, Konzentration und Ausdauer, die beim Bogensport verlangt wird, verbunden mit dem mentalen Moment tut den Kindern gut«, so Ries.

Egal ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener – der Verein freut sich über Interessierte. Es werden regelmäßig Basiskurse angeboten, die am Wochenende über eineinhalb Tage gehen und Neulinge erste Eindrücke vom Bogensport vermitteln können. Felix Michl, Sportleiter beim BCI: »Die Ausrüstung, Bogen, Pfeile, Finger-, Arm- und Brustschutz, wird komplett vom Verein gestellt.« Er selbst ist über den Anfängerstatus weit hinnaus. Er ist Bogenschütze seit er zwölf ist, also schon 17 Jahre. Sein Gerät ist der Compoundbogen. Beim Turnier am Sonntag wird er nicht teilnehmen.»Ich werde wohl einen Arbeitseinsatz haben«, lacht er. Gabriele Heigl

Artikel vom 06.09.2011
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