Auch der Süden des Bahnhofs-Vorplatzes avanciert zu modernem Zentrum

Moosach · Futuristisches Moosach?

Der Entwurf von Architektin Ruth Berktold war das Wettbewerbsergebnis von 2007. Ob diese Idee am Moosacher Bahnhof nun tatsächlich so umgesetzt wird, steht allerdings noch nicht fest. 	Simulation: CA Immo

Der Entwurf von Architektin Ruth Berktold war das Wettbewerbsergebnis von 2007. Ob diese Idee am Moosacher Bahnhof nun tatsächlich so umgesetzt wird, steht allerdings noch nicht fest. Simulation: CA Immo

Moosach · Der Bahnhofs-Vorplatz wird Zug um Zug schöner. Die triste Ladenzeile auf der Westseite der S-Bahn-Station Moosach ist längst weggerissen und durch einen zeitgemäßen Neubau mit Hotel, Läden und Lokalen ersetzt. Nun ist auch der Dornröschenschlaf im Süden des Bahnhofs-Vorplatzes beendet.

In der vergangenen Woche hat ein Bagger ganze Arbeit geleistet und eine Lagerhalle weggerissen. Die Ödnis rund um das alte Bahnhofsgebäude avanciert in ein paar Jahren zu einem modernen Geschäfts- und Einkaufszentrum mit Hotel – das zweite also an dieser Ecke.

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Mitte des kommenden Jahres werde voraussichtlich der Baubeginn erfolgen, teilte auf Nachfrage Markus Diekow von der Immobiliengesellschaft Vivico Real Estate mit, der das alte Bahngelände im Süden des Bahnhofsvorplatzes gehört. Wilde Sträucher und Schotterflächen bestimmen dort derzeit noch das Bild. Es ist nur schwer vorstellbar, dass sich das fade Bahnareal schon bald in ein modernes Stadtquartier mit einem futuristisch anmutenden Hotel, mit Stadtbalkon und Brunnen sowie einer Einkaufsmeile verwandeln wird. Architektin Ruth Berktold von »Yes architecture« hatte als Siegerin des Realisierungswettbewerbs von 2007 in ihrem Entwurf ein 25 Meter hohes Hotel mit zwei futuristisch anmutenden »Raumscheiben« vorgeschlagen: Gleich neben den Bahngleisen sollen demzufolge zwei schmale, parallel angeordnete Baukörper mit jeweils 75 Metern Länge in der Umgebung einen architektonischen Akzent setzen. Berktold hatte damals den 180-Betten-Komplex als »dynamisches Gebäude« beschrieben, das bewusst den vorbeirauschenden Fernzügen angepasst sei. Ob diese Idee tatsächlich so umgesetzt werde, stehe noch nicht fest, erklärte Diekow nun auf Nachfrage. Das hänge insbesondere davon ab, ob der künftige Betreiber des Hotels dies auch so wünsche.

Die Gesellschaft, die seit kurzem nicht mehr Vivico heißt, sondern »CA Immo Deutschland GmbH«, ist eigenen Angaben zufolge »sehr intensiv mit einem Betreiber für den Hotelteil und mehreren Interessenten aus dem Einzelhandelsbereich« in Gesprächen. Entsprechende Mietverträge seien momentan aber noch nicht abgeschlossen, berichtete Diekow. Mit den künftigen Nutzern wolle man in nächster Zeit die Einzelheiten der Planung festlegen und dann bei der Lokalbaukommission (LBK) im Planungsreferat der Stadt den Bauantrag einreichen. Die Immobiliengesellschaft rechnet damit, dass nach dem Einreichen des Bauantrags bis zur Erteilung der Baugenehmigung etwa sechs Monate vergehen werden. Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren komme ein Baubeginn frühestens im Sommer 2012 in Frage. Im Grundsatz hat die Stadt dem Vorhaben bereits zugestimmt: So hat der Münchner Stadtrat vor ein paar Jahren einen Bebauungsplan beschlossen und damit die planungsrechtlichen Grundlagen zur Bebauung der alten Bahnflächen geschaffen.

Egal, wie das Hotel einmal aussehen wird, modernes Flair wird in jedem Fall den Süden des Bahnhofsvorplatzes bestimmen. Dort könnte unter Umständen auch eine erhöhte öffentliche Terrasse, eine Art Stadtbalkon, entstehen. Etwas unterhalb davon ist dem Wettbewerbsergebnis von 2007 zufolge ein Brunnen geplant sowie eine breite Treppenanlage, die einmal auch als Amphitheater dienen könnte. Im Stadtteil begrüßt man das Projekt. »Wir sind froh, wenn es auf dem Bahnhofs-Vorplatz weitergeht und er rundherum fertig wird«, erklärte Hannelore Schrimpf, Sprecherin der SPD-Fraktion im Moosacher Bezirksausschuss, auf Nachfrage. Schließlich werde derzeit die ganze Gegend um den Moosacher Bahnhof verschönert. Im Norden des Platzes steht auf einem freien Grundstück neben der Post seit kurzem eine große Bautafel, auf der ein Bauträger Werbung für die Errichtung von Studentenappartements macht. Die letzten Baulücken werden also in den nächsten Jahren geschlossen. Und dass man in der vergangenen Woche die alte Lagerhalle südlich des Bahnhofsgebäudes weggerissen hat, »ist kein großer Verlust. Es ist gut, dass sie weggekommen ist«, sagt SPD-Frau Schrimpf. Das ehemalige Bahngelände im Süden des Bahnhofsvorplatzes werde durch die geplante Bebauung mit Hotel und Einzelhandelsflächen attraktiver, freut man sich bei der Moosacher SPD. Wally Schmidt

Artikel vom 30.08.2011
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