Neue Ausstellung in der U-Bahn-Galerie

Maxvorstadt · Rost kann auch Kunst sein

Aus gefundenen Gegenständen und Blattgold schafft Axel Dziallas Kunstwerke.	Foto: VA

Aus gefundenen Gegenständen und Blattgold schafft Axel Dziallas Kunstwerke. Foto: VA

Maxvorstadt · »Im Vorbeigehen: Schach – Rost – Gold – Stelen« ist Titel einer Ausstellung von Axel Dziallas in der U-Bahn-Galerie. Sie ist vom 1. bis 30. September an der Haltestelle Universität zu sehen.

Die U-Bahn-Galerie an der Universität ist ein eher ungemütlicher Ort, an dem viele Leute in der Eile des Alltags »vorbeigehen«. Das macht sie aber auch zu einem reizvollen Platz, der dem unverbindlichen, urbanen Lebensgefühl des 21. Jahrhunderts entspricht. Er bietet die Möglichkeit, inmitten des geschäftlichen Treibens neue Impulse zu setzen, und diese einem breiten Publikum zugänglich zu machen – im Vorbeigehen.

Auch Axel Dziallas hat viele seiner Objekte »im Vorbeigehen« gefunden. Seit inzwischen zehn Jahren beschäftigt sich der freischaffende Künstler und Siebdruckmeister mit Rostbildern. Inspiriert wurde er von angerosteten Straßenschildern, an denen er auf seinem täglichen Weg zur Arbeit vorbeiging. Seine Rostbilder entstehen aus stellenweise durch Lackschichten und Blattgold geschütztem Eisenblech, das er dem Wetter aussetzt, bis sich Rost bildet. Auf diese Weise tragen Künstler und Natur gleichermaßen zur Entwicklung der Kunstwerke bei. Die Bilder leben vom Gegensatz zwischen Rost und Gold, je nach Lichteinfluss kann sich ihre Wirkung stark verändern.

Mittelpunkt der Ausstellung ist ein Schachspiel, seine Felder bestehen ebenso aus blanken und angerosteten Stellen. Die Schachfiguren gestaltete Dziallas aus alten Schienenschrauben, die er in einer aufgelassenen Bahnstrecke irgendwo in Niederbayern fand. Der Reiz besteht darin, aus den bekannten Figuren neue Formen zu schaffen: »Ich bin zwar kein begeisterter Schachspieler, aber Schachfiguren haben es mir schon immer angetan«, so Dziallas – es ist inzwischen sein drittes Schachspiel. Neben dem Schachspiel und den Rostbildern werden sieben Stelen gezeigt. Auch sie wurden aus Objekten gefertigt, die der Künstler im Vorbeigehen entdeckte: Ein altes Magnethufeisen etwa, Schwemmholz von einem Flussufer oder alte Maschinenteile. Kunst kann auch bedeuten, alten und weggeworfenen Dingen wieder einen neuen Sinn zu verleihen.

Artikel vom 29.08.2011
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