2013 soll das erste Mal in Eching geerntet werden: Erlös geht an Kinderhort

Eching · Energie aus Elefantengras

Im Vergleich zum Gemeindefeld eine Fläche im Freisinger Landkreis, auf der bereits seit fünf Jahren  Elefantengras wächst. 	Fotos: Gemeinde Eching

Im Vergleich zum Gemeindefeld eine Fläche im Freisinger Landkreis, auf der bereits seit fünf Jahren Elefantengras wächst. Fotos: Gemeinde Eching

Eching · »Miscanthus giganteus« oder Riesen-Chinaschilf beziehungsweise Elefantengras gehört zu den regenerativen Energiequellen. Auch die Gemeinde Eching will es damit probieren. Auf einem einen Hektar großen Areal im Freisinger Moos wächst nun seit einem Jahr das Gras.

»Wir müssen einfach zukünftig verschiedene Sachen ausprobieren, um Erfahrungen zu sammeln«, erklärt Bürgermeister Josef Riemensberger seine Motivation. Im vergangenen Herbst haben der Kinderhort Eching und das Rathaus die gemeindeeigene Fläche im Freisinger Moos bepflanzt. Seit mehreren Jahren lag diese Fläche bereits brach, als Acker oder Wiese wurde sie nicht genutzt. Die Kinder, die Eltern, Josef Riemensberger, der ehemalige Gemeinderat Simon Wankner sowie Miscanthusexpertin Hannelore Gallin-Ast bestellten einen Teil des Ackers im Herbst 2010. Die Restfläche konnte aufgrund der Witterungsverhältnisse erst dieses Frühjahr bepflanzt werden. Seither habe sich das Energiegras südlich von Günzenhausen gut entwickelt, hieß es seitens der Gemeinde. Die Pflanzen liefern im dritten Jahr Biomasse, die gegenüber anderen regenerativen Energien einen wesentlichen Vorteil habe: Sie kann gelagert werden und steht für Strom und Wärme auch zur Verfügung, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint.

Im Vergleich zu anderen Energiepflanzen habe Elefantengras aber noch weitere große Vorzüge: Drei Jahre sollte man das Gras wachsen lassen. Danach liefert es allerdings hohe Erträge. Wenn das Gras auf dem einen Hektar großen Feld im Jahr 2013 erstmals geerntet wird, könnte es bis zu 8000 Liter Heizöl ersetzen. In einem Einfamilienhaus könnte damit etwa drei Jahre lang geheizt werden. Die »finanzielle Ernte«, die pro Hektar zirka 500 bis 600 Euro beträgt, soll dabei dem Kinderhort zugutekommen. Im Gegensatz zu anderen Ackerkulturen muss Elefantengras kaum gedüngt und auch das Unkraut nur im ersten Jahr bekämpft werden. Da nicht jedes Jahr gepflügt und gepflanzt werden muss, sei die Bodenerosion durch Wind und Wasser gegenüber anderen Bewirtschaftungen sehr gering. Auf einem Feld mit Elefantengras, kann bis zu 20 Jahre geerntet werden. »Danach kann man es neu bepflanzen oder aber etwas anderes ausprobieren«, so das Gemeindeoberhaupt. sl

Artikel vom 23.08.2011
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