Tagesmütterprojekt arbeitet landkreisübergreifend zusammen

Oberhaching/Taufkirchen · Gemeinsam besser

Stefanie Hottarek (Oberhaching), Susanne Müller (Freising), Martina Bock (Neufahrn), Rosemarie Weber (Taufkirchen) und Julia Richter (Grünwald) arbeiten gemeinsam für eine bessere Kinderbetreuung.	Foto: hol

Stefanie Hottarek (Oberhaching), Susanne Müller (Freising), Martina Bock (Neufahrn), Rosemarie Weber (Taufkirchen) und Julia Richter (Grünwald) arbeiten gemeinsam für eine bessere Kinderbetreuung. Foto: hol

Oberhaching/Taufkirchen · Kaum sind die Absagen für Krippenplätze versandt, beginnt für die Eltern die Suche nach einem guten Betreuungsplatz für den Nachwuchs. »Dann laufen bei den Tagesmütterprojekten die Telefone heiß«, meinte Stefanie Hottarek vom Kindertagespflegenetz Oberhaching.

Um der Misere besser begegnen zu können, bauen viele Tagesmütterprojekte inzwischen auf gute Vernetzung. »So können wir nicht nur Informationen austauschen, wie es in den einzelnen ­Gemeinden aussieht, sondern auch individuell den Eltern helfen«, betonte Julia Richter vom Tagesmütterprojekt Grünwald, die auch die Nachbargemeinden Pullach, Straßlach und Baierbrunn betreut. Durch die Vernetzung kann beispielsweise ein Betreuungsplatz, wenn schon nicht am Wohnort, dann aber vielleicht in der Nähe des Arbeitsplatzes gefunden werden. Zudem ist die Tagespflege fast schon Alleinanbieter, wenn es um die Betreuung von Säuglingen geht, da die meisten Krippen die Kinder erst ab einem Jahr nehmen. »Dabei ist die Tendenz zunehmend, dass Eltern einen Betreuungsplatz schon früher benötigen, steigend«, sagte Martina Bock vom Tagesmütterprojekt Neufahrn. »Außerdem ist das familiäre Umfeld mit fester Bezugsperson und geringem Lärmpegel optimal für einen Säugling.«

Als besonders wichtig sehen es die Leiterinnen der Projekte an, dass die Unterbringung bei einer Tagesmutter nicht als Notlösung betrachtet wird, wenn man keinen Krippenplatz bekommen hat, sondern viele Vorteile mit sich bringt. Seit 2005 müssen sich Tagesmütter mit einer gründ­lichen Ausbildung qualifi­zieren sowie regelmäßige Fortbildungen machen. Sie benötigen eine amtliche Pflegeerlaubnis, müssen ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und besuchen alle zwei Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs. »Natürlich kennen wir auch die Räumlichkeiten und besuchen die Tagesmütter unangemeldet«, erklärte Stefanie Hottarek.

Nach Meinung der Leiterinnen hat sich die Kindertagespflege zu einer anspruchsvollen und vielseitigen beruflichen Tätigkeit mit Zukunftsperspektive entwickelt, die gleichzeitig durch gesetzliche Vorgaben klar geregelt ist. »Das Bild der Hausfrau, die nebenher noch Kinder betreut, stimmt einfach nicht mehr«, sagte Julia Richter. Durch die Vernetzung bietet sich den Tagesmüttern auch leichter die Chance gemeinsame Ausflüge mit den Kindern zu unternehmen oder Musikpädagogik anzubieten, da man die Kosten teilen kann. Die Kinder erleben eine familiäre Umgebung, können sich in kleinen Spielgruppen bis maximal fünf Kindern erfahren und erhalten vielfältige Anregungen. Positiv für die Eltern ist, dass die Betreuung nicht ans Kindergartenjahr angepasst und jederzeit ein Einstieg möglich ist.

Außerdem können die Zeiten flexibel gebucht werden. Und bei Notfällen, wie der Erkrankung der Tagesmutter, können oftmals Kolleginnen einspringen. Zwar besteht ab 2013 für Eltern ein Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz, doch die Leiterinnen sehen hier schwarz. »Es wird geschätzt, dass etwa 33 Prozent der Eltern einen Platz benötigen, wir denken jedoch, dass dies auf keinen Fall genügen wird«, meinte Susanne Müller vom Tageselternzentrum Freising. Interessenten aus Grünwald erreichen unter der Telefonnummer 6 49 99 20 Julia Richter, unter Tel. 1 21 92 13 28 die Leiterin des Tagesmütterprojekt Stefanie Hottarek aus Oberhaching, Rosemarie Weber aus Taufkirchen unter Tel. 66 60 91 80 und Martina Bock aus Neufahrn unter Tel. 0 81 65/42 94. hol

Artikel vom 22.08.2011
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