Weltklasse-Musiker wieder zu Gast in Grünwald

Grünwald · Hörgenuss garantiert

Das Ensemble Amarcord wird am 21. September in Grünwald unter dem Titel: »Rastlose Liebe« auftreten. Wer sie hören will, muss schnell sein. Foto: VA

Grünwald · Musiker von Weltrang für kleines Geld vor der Haustür erleben, in Grünwald ist das kein Wunschtraum. Sowohl in der Reihe: »Grünwalder Konzerte« als auch in »Klassikplus« geben sich die Größen der Kammermusikwelt ein Stelldichein in der Isargemeinde.

Der Kartenvorverkauf für das Konzert am 12. September im August-Everding-Saal mit Arabella Steinbacher (Violine) und Robert Kulek (Klavier), die Werke von Johannes Brahms, Alfred Schnittke und Ludwig van Beethoven spielen, beginnt am 29. August. Arabella Steinbacher erhielt unter anderem den Förderpreis des Freistaates Bayern und den Echo Klassik 2007. Begleitet wird sie von Robert Kulek, der schon mit so namhaften Künstlern wie Kyung-Wha Chung und Daniel Müller-Schott aufgetreten ist.

Die Karten für diesen besonderen Musikgenuss kosten zwischen 15 und 25 Euro. Wie die Kulturreferentin der Gemeinde Grünwald, Regine Müller, erklärt, sind die Karten oft schon am ersten Tag ausverkauft, lange Schlangen bilden sich gleich am Morgen des ersten Verkaufstages im Rathaus. »Wir haben ein sehr anspruchsvolles Publikum in Grünwald«, weiß die Kulturreferentin. Dass die Musikgrößen gerne nach Grünwald kommen, liegt unter anderem am August-Everding-Saal, der extra für Kammermusikkonzerte konzipiert und im Februar 2002 eröffnet worden ist. »Die Musiker schätzen die perfekte Akustik für Kammermusik, aber auch die Nähe zum Publikum, die sie in den großen Konzertsälen dieser Welt so nicht erleben«, berichtete die Klassikliebhaberin. Wie beliebt die Konzerte in Grünwald sind, kann man auch daran ablesen, dass es lange Wartelisten für die Abonnements der Grünwalder Konzerte gibt. Manchmal kann es Jahre dauern, bis wieder ein solches frei wird, weiß Müller aus Erfahrung.

Um auch wirklich nur die Besten nach Grünwald zu verpflichten, verlässt sich Regine Müller bei der Auswahl nicht nur auf Hörproben auf CDs, vielmehr begutachtet sie die Künstler live, bevor Verträge gemacht werden. Die günstigen Eintrittspreise sind dabei politisch gewollt, betont sie. Die Gemeinde steuert gerne ihren Anteil zu den Konzertkarten bei, zum anderen wird ein Teil der Kosten über die Ute-Decker-Kulturstiftung finanziert.

1998 wurde diese Stiftung von dem Grünwalder Unternehmer Erich Decker in Erinnerung an seine verstorbene Frau ins Leben gerufen. Das Ziel des Musikliebhabers war, hochkarätige Künstler aus dem Bereich der Kammermusik in seinen Heimatort zu holen, um den Grünwaldern die Liebe zur Klassik schmackhaft zu machen. Dafür schießt die Stiftung rund die Hälfte des jeweiligen Honorars für die Künstlers zu. Am 8. März 2004 verstarb Erich Decker im Alter von 80 Jahren, die Stiftung wird seither von einem Stiftungsbeirat weitergeführt. Neben den klassischen Kammerkonzerten gibt es jetzt auch die Reihe Klassikplus, bei denen sich renommierte Künstler experimentierfreudig ihrem Genre nähern.

Da gibt es beispielsweise das Saxophon-Trio Sax Allemande, das Opern präsentiert (17. November) oder das Ensemble Amarcord, das mit seinem weit gefassten und Echo Klassik prämierten A-cappella-Programm »Rastlose Liebe« (21. September, Vorverkauf ab 7. September) begeistert. »Mit diesen neuartigen Konzerten, in denen sich die Musiker auch mal von einer neuen Seite präsentieren können, wollen wir auch neue Publikumskreise erschließen. Man weiß vorher nie genau, was einen bei so einem Konzert erwartet, das macht es besonders spannend«, erläutert Müller weiter. Auch für das kommende Jahr hat Regine Müller schon wieder hervorragende Künstler verpflichtet. So werden Christian Tetzlaff (Violine) und Lars Vogt (Klavier) am Freitag, 20. April 2012, ein Konzert mit Sonaten von Wolfgang Amadeus Mozart und Robert Schumann spielen. Einen Klavierabend mit dem Pianisten Igor Levit mit Werken von Ludwig van Beethoven kann man am 10. Dezember 2012 genießen.

Karten (für die aktuellen Konzerte) gibt es im Kulturreferat in der Rathausstraße 3, Telefon 64 16 21 30 oder in der Buchhandlung Horn in der Schloßstraße 14 c. hw

Artikel vom 22.08.2011
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