Dehner-Kreisel in Sauerlach wird ab September saniert

Sauerlach · Super-Stau in Sicht

Der Dehner-Kreisel wird ab September saniert. Mehrwöchige Staus kommen auf die Bewohner Sauerlachs deshalb zu. 	Foto: Pietsch

Der Dehner-Kreisel wird ab September saniert. Mehrwöchige Staus kommen auf die Bewohner Sauerlachs deshalb zu. Foto: Pietsch

Sauerlach · Wenn schon, denn schon, dachten sich wohl die Sauerlacher Gemeinderäte, als sie beschlossen den stark beschädigten Kreisverkehr beim Gartencenter Dehner an der Hofoldinger Straße Richtung Autobahn ab September erneuern zu lassen.

Eine Entscheidung, mit der sie Anwohner und Pendler erneut zu wochenlangen Geduldsproben in der staugeplagten Gemeinde verurteilten. Doch es war eine Entscheidung nach Faktenlage und sie wurde von den Räten nach reiflicher Überlegung gefällt. Denn saniert werden muss der Kreisverkehr und dass eigentlich schon seit Jahren. Die Fahrbahndecke an den Ausfahrten in die Seitenstraßen hat sich durch den Schwerlastverkehr stark verformt. Autofahrer werden bei der Ausfahrt von tiefen Spurrillen durchgeschüttelt, Lastkraftwagen und Motorräder kommen bei der Durchfahrt gefährlich ins Schlingern.

Die eigentlich schon für Sommer 2010 geplante Sanierung war damals in letzter Sekunde vom Staatlichen Bauamt Freising aus Geldmangel abgeblasen worden. Doch nun sei kurzfristig Geld übrig, wurde die Gemeinde im Juli 2011 von Bauamtsmitarbeiter Peter Döbl überrascht. Nächstes Jahr könne das schon wieder ganz anders aussehen, warnte er bei der Gemeinderatssitzung. Die Gelegenheit sei außerdem günstig, denn die Staatsstraße 2070 zwischen Sauerlach und der Autobahnauffahrt Hofoldinger Forst wird ab dem 12. September ohnehin für mehrere Wochen teilweise gesperrt: Das Straßenbauamt erneuert in dieser Zeit die Fahrbahndecke des zwei Kilometer langen wichtigen Autobahnzubringers.

»Lieber einmal ein Super-GAU für die Anwohner und Gewerbetreibenden als dieses und nächstes Jahr für mehrere Wochen Stau«, formulierte es deshalb Sauerlachs Bürgermeisterin Barbara Bogner, die bei der jüngsten Gemeinderatssitzung für die Zustimmung zur Sanierung warb. Nur zwei Wochen Bedenkzeit gab Döbl den Räten, um sich für oder gegen die Maßnahme zu entscheiden. Angesichts der leeren Gemeindekasse ist den Räten die letztlich einstimmig gefällte Entscheidung sicher nicht leicht gefallen, denn obwohl der Kreisverkehr auf einer Staatsstraße liegt, muss sich die Gemeinde mit 105.000 Euro an der Baumaßnahme beteiligen. So viel kostet der Anschluss der von Norden und Süden kommenden Gemeindestraßen aus dem Gewerbegebiet an den Kreisverkehr. Die hohen Kosten erklären sich aus der geplanten Konstruktion der neuen Fahrbahndecke. Diesmal will man im Bauamt auf Nummer sicher gehen und den Kreisverkehr aus Beton mit zahlreichen Fugen herstellen.

Damit es an den Ausfahrten nicht erneut zu Belastungsschäden kommt, soll die Betondecke zusätzlich noch ein gutes Stück in die Ausfahrtsstraßen hinein weiter geführt werden. Die Geometrie des Kreisverkehrs soll unverändert erhalten bleiben, die teilweise zu schmal geratenen Ausfahrten werden allerdings verbreitert. Ein Grunderwerb durch die Gemeinde ist für die Baumaßnahme dennoch nicht notwendig. Auf den Fahrkomfort und die Lärmentwicklung soll die Betonfahrbahn wegen der niedrigen Geschwindigkeiten keine negativen Auswirkungen haben, versprach Bauamtsvertreter Döbl.

Den staugeplagten Sauer­lachern ist es vor allem ­wichtig, die Baumaßnahme schnell hinter sich zu bringen. Schon seit Jahren machen Kanalbau und Sanierungsarbeiten die Ortsdurchfahrt immer wieder zur Geduldsprobe: 2006 wurde die Münchner Straße für Kanalbauarbeiten mehrfach gesperrt, 2007 kam es beim Neubau der S-Bahn-Brücke immer wieder zu Staus und Sperrungen auf der Hauptdurchgangsstraße. 2008 wurden dann die Münchner Straße sowie Sauerlachs Hauptkreuzung für Sanierungs- und Umbaumaßnahmen komplett gesperrt. 2010 sorgte schließlich die Erneuerung der Wolfratshausener Straße in Sauerlach und der Staatsstraße 2070 in Altkirchen für längeren Stillstand in Richtung Westen. Ob die Gemeinde nun endlich zur Ruhe kommt, muss leider bezweifelt werden: Schon zeigen sich auf der nagelneuen Wolfratshausener Straße erste Schäden, warnte die Bürgermeisterin. Eine erneute Reparatur dürfte nur eine Frage der Zeit sein.

Die Maßnahmen im Überblick

Die Bauarbeiten erfolgen in zwei Abschnitten.

  • 1. Bauabschnitt: Vom 12. September bis zum 28. Oktober:
    Die Staatsstraße 2070 zwischen der A8, Ausfahrt Hofoldinger Forst und Sauerlach sowie die südliche Hälfte des Dehner-Kreisverkehrs werden erneuert. In dieser Zeit wird der Verkehr nur von der Autobahn in Richtung Sauerlach möglich sein. Tipp: Die Zufahrt zur den Einzelhandelsgeschäften im Gewerbegebiet ist jederzeit über den weiter östlich gelegenen Kreisverkehr möglich. Fahrzeuge in Richtung Autobahn müssen entweder die Auffahrt zur A 8 in Holzkirchen oder die Auffahrt Sauerlach an der A 995 nutzen. Um zur Auffahrt Hofoldinger Forst zu gelangen muss großräumig über Lanzenhaar, Brunnthal und Hofolding umfahren werden.
  • 2. Bauabschnitt: Vom 28. Oktober bis zum 30. November:
    Die Nordhälfte des Kreisverkehrs wird erneuert. Tipp: In der zweiten Bauphase wird der Verkehr mittels einer Baustellenampel einspurig an der Baustelle vorbei geführt. Beide Fahrtrichtungen sind dann wieder befahrbar, allerdings muss zu Stoßzeiten mit längeren Wartezeiten an der Ampel gerechnet werden. Andrea Pietsch

Artikel vom 16.08.2011
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