Giesing/Harlaching · Viel schönes »Isar-Graffel« gefunden

Giesing/Harlaching · Anstatt den Weihnachtsbaum vom Hans-Mielich-Platz nach Weihnachten zu entsorgen, verwendet ihn die Künstlerin Chris Bleicher dieses Jahr als Basis für ihr Gesamtkunstwerk mit Neoninstallation.

Im Januar 2013 werden von dem zirka sieben bis acht Meter langen Christbaum die nadeligen Äste abgeschnitten, damit am verbleibenden Stamm die bis dahin gesammelten Raritäten (bayrisch »Graffel«), die in der Münchner Natur gefunden wurden, befestigt werden können.

Gelungener Start für Kunstprojekt

Um möglichst lange Spaß und Freude an der Sammelaktion zu vermitteln und mehr Umweltbewusstsein zu wecken, starteten Chris Bleicher und Melly Kieweg beim Münchner Isarfest ihr zweijähriges Kunst-/Umweltprojekt, das sofort großen Anklang fand und bereits maßgeblich vom Kulturreferat, Baureferat, Gartenbauamt sowie AWM Abfallwirtschaftsbetrieb München sowie namhaften Sponsoren unterstützt wurde.

Mit verschiedenen Aktionen, in die auch der Kindergarten/Hort St. Franziskus sowie das gleichnamige Caritas-Altenheim generationenübergreifend integriert sind, motivieren die beiden auch künftig Münchner Bürger, mit offenen Augen durch die Isarauen und Parks zu spazieren und dort entsorgte skurrile Fundstücke bis maximal fünf Kilo (keinen gewöhnlichen Müll) einzusammeln.

Wie aus Graffel Kunst wird

Abgabemöglichkeit ist bei Chris Bleichers Open-End-Ausstellung »Lichtvolle Energie«, die in der Nähe Sendlinger-Tor-Platz zu finden ist. Dort können Fundstücke aber nur nach telefonischer Terminvereinbarung zwischen 11 und 22 Uhr unter Tel. 26 41 42 abgegeben werden. Eine weitere Abnahmestation kann bei Melly Kieweg unter der Telefonnummer 01 75/8 00 88 06 erfragt werden. Die erste Kuriositäten-Kunst-Lieferung gab es bereits beim Isarfest Anfang August, wo als »Zuckerl« für Umweltbewusste ein Nostalgie-Rundflug mit der Antonov 2, von der Bürgerinitiative »Mehr Platz zum Leben« verlost wurde.

Die glückliche Gewinnerin des Rundflugs ist Inge Schwarzenbach. Auch Kinder brachten mit leuchtenden Augen ihre »Schätze« vorbei, wie beispielsweise ein kleiner Junge, der eine demolierte Gießkanne im Schlepptau hatte. Für ein sporadisches Tagebuch fotografiert und dokumentiert Chris Bleicher alle Aktionen, die sie zusammen mit Melly Kieweg organisiert und das während des gesamten Projektzeitraumes, um am Ende den Weg zum neuen Kunstprojekt aufzeigen zu können.

Artikel vom 16.08.2011
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