Engagierte Jugendliche bauen „ihre” Skate-Bahn

Wartenberg · Besondere Beziehung

In Wartenberg bauen Jugendliche unter Anleitung einer Fachfirma ihre Skate-Bahn selbst. Das Experiment scheint zu gelingen.	Foto: sy

In Wartenberg bauen Jugendliche unter Anleitung einer Fachfirma ihre Skate-Bahn selbst. Das Experiment scheint zu gelingen. Foto: sy

Wartenberg · Andere Jugendliche fahren in Urlaub, hängen rum (auf Neudeutsch „chillen“). Aber „chillig“, also geruhsam, ist die Baustelle am Ortsende von Wartenberg in Richtung Pesenlern nicht: Hier dröhnt der Ghetto-Blaster, kreischt die Handkreissäge, fliegen die Hobelspäne, raucht der Gartengrill.

Letzterer ist wichtig, wie die jungen Leute, die hier zugange sind, erklären: „Richtig was zu Essen muss auch sein.“ Es soll eine Skate-Bahn werden, die Rampen sind zu einem großen Teil schon fertig. Ingo Richter organisiert die rund zehn jungen Leute, hat wesentlichen Anteil an der Planung. Angeleitet werden die jungen Bastler von Ingo Schulz, Monteur der vom Markt Wartenberg beauftragten Fachfirma. Dem macht es richtig Spaß, mit den jungen Leuten zu arbeiten. Es seien ja die späteren Nutzer, sagt er und weiß, ohne Pädagoge zu sein, dass sie dann eine ganz andere Beziehung zu „ihrer“ Skate-Anlage haben werden.

Dass diese überhaupt errichtet wird, verdanken die Jugendlichen im Markt Wartenberg dem Umstand, dass ihre angestammte Anlage einem geplanten Supermarkt weichen muss. Noch intakte Rampen wurden eingelagert für eine erneute Verwendung auf einem neuen Platz. Bürgermeister Manfred Ranft (Freie Wähler) hat nämlich immer schon Ersatz versprochen, war mit den Jugendlichen und den Jugendreferenten auf Platz-Suche unterwegs, und hat auch um Planungsvorschläge gebeten. Diese gab es natürlich zu Hauf, bis hin zu konkreten Firmen, die die Jugendlichen als geeignet empfanden.

Die Schwächen, die der alte Platz gehabt hat, sollte der neue nicht mehr haben: So ist der Platz jetzt so angelegt, dass verschiedene Nutzergruppen wie Streetball-Spieler und Skater sich nicht ins Gehege kommen. Früher hing der Korb für die Streetballer direkt über der Skatebahn, da waren Konflikte, vielleicht sogar Unfälle, schwer zu vermeiden. Jetzt haben beide ihren abgegrenzten Bereich. Wenn die Sommerferien vorbei sind, soll der Platz fertig sein. Dann, so Ingo Richter, ist auch ein größeres Einweihungsfest geplant, mit Live-Musik. Und dann können auch die fleißigen Schrauber mal „chillen“. sy

Artikel vom 11.08.2011
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