Bund Naturschutz gegen Zwangsbeimischung

Taufkirchen/Vils · „Biosprit macht Hunger“

Der Bund Naturschutz Taufkirchen informiert regelmäßig an seinem Stand. 	Foto: BN

Der Bund Naturschutz Taufkirchen informiert regelmäßig an seinem Stand. Foto: BN

Taufkirchen/Vils · Der Bund Naturschutz Taufkirchen kritisiert die Zunahme der Landwirtschaft zur Gewinnung von Agrartreibstoffen. Dadurch würden wichtige Flächen für Lebensmittelgrundstoffe verloren gehen.

„Weltweit leiden fast eine Milliarde Menschen an Hunger. Mit der Beimischung von Agrartreibstoffen tragen wir in Deutschland dazu bei, dass die Preise für Grundnahrungsmittel auf dem Weltmarkt steigen“, kritisiert Rainer Forster vom Bund Naturschutz. „Mit dem Agrosprit-Boom werden landwirtschaftliche Erzeugnisse auch für den Finanzmarkt interessant. Dieses spekulative Geld macht Nahrungsmittel wie Mais und Weizen in den Entwicklungsländern unbezahlbar. Zudem werden immer mehr Kleinbauern von ihrem Land vertrieben, um dem Anbau von Energiepflanzen durch Agrarkonzernen Platz zu machen.“

Die Agrartreibstoffe würden von Konzernen und Politikern als Wundermittel gegen den Klimawandel präsentiert. Unter Berücksichtigung des gesamten Herstellungsprozesses, also auch den Einsatz von Maschinen auf den Feldern und die Nutzung von Kunstdünger und Pestiziden beim Anbau der Energiepflanzen, falle die CO2-Bilanz jedoch negativ aus.

Eckehard Manschek, Vorsitzender des Bundes Naturschutz in Taufkirchen, befürchtet: „Die Grüne Gentechnik könnte in Zusammenhang mit der Energiewende auch in unserer Region salonfähig werden! Gemeinsam mit der ,Gentechnikfreien Anbauregion Erding‘ ist das unser Thema beim Vortrag von Christoph Fischer ,Genpflanzen für die Energiewende?‘ Dazu laden wir gemeinsam mit vielen Organisationen und Vereinen am Mittwoch, den 21. September nach Fraunberg ein.“

Neben dieser lokalen Veranstaltung setzt sich die Ortsgruppe auch für eine Unterschriftenaktion gegen die Zwangsbeimischung von Agrarkraftstoffen ein und fordert Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) auf, sich auf EU-Ebene für die Rücknahme sämtlicher Quotenziele und ein sofortiges Moratorium für den Import von Agrarkraftstoffen und Energiepflanzen aus Entwicklungsländern stark zu machen. Zusammen mit Hilfsorganisationen hat der Bund Naturschutz Taufkirchen in den letzten Wochen mehr als 2.500 Unterschriften gesammelt, die am 21. August an Norbert Röttgen übergeben werden. Unterschriftenlisten und Informationen zu den nächsten Bund Naturschutz-Infoständen können bei Rainer Forster telefonisch (0 87 62 / 72 49 22) oder per Mail (forster-rainer@t-online.de) angefordert werden.

Artikel vom 12.08.2011
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