Walderlebniszentrum will die Liebe zur Natur wecken

Grünwald · Viel mehr als Bäume

Die Förster Andreas Vranjkovic und Sigrid Hagen vom Walderlebniszentrum haben jede Menge Veranstaltungen rund um den Wald geplant.	Foto: hw

Die Förster Andreas Vranjkovic und Sigrid Hagen vom Walderlebniszentrum haben jede Menge Veranstaltungen rund um den Wald geplant. Foto: hw

Grünwald · Wer denkt, dass ein Waldspaziergang etwas Langweiliges sei, der war noch nie mit Försterin Sigrid Hagen vom Walderlebniszentrum Grünwald unterwegs. So viel Spannendes gibt es dort zu entdecken, weiß die Naturlieb­haberin, die seit 2005 im zwölfköpfigen Team der ­beliebten Einrichtung der Bayerischen Forstverwaltung tätig ist.

Für August und September hat die Mannschaft sich wieder ein tolles Programm für kleine und große Forstanhänger zusammengestellt, das im Internationalen Jahr der Wälder die Freude am Wald auf ganz besonders vielfältige Art und Weise wecken soll. »Unser Motto ist, die Natur zu schützen, aber auch zu nützen«, betont Sigrid Hagen. Der Begriff der Nachhaltigkeit stammt aus der Forstwirtschaft, erläutert sie weiter. Baumfällungen, am richtigen Ort und mit Augenmaß schaden dem Wald nicht, ganz im Gegenteil, betont die Försterin. So wird Platz für neue Bäume geschaffen, für eine gesunde Durchmischung von jungen und alten Bäumen gesorgt. Die Hauptaufgabe der engagierten jungen Frau besteht aber darin, den zahlreichen Besuchern des Walderlebniszentrums die heimische Flora und Fauna nahe zu bringen.

Los geht das bunte Programm, das für jede Altersstufe etwas zu bieten hat, am Sonntag, 14. August, von 14 bis 16 Uhr. Unter dem Motto: »Geschichten und Geschichte der Grünwalder Sauschütt« erfahren die Besucher, welche Abenteuer sich auf dem Gelände an der Tölzer Straße abgespielt haben. So soll Napoleon im historischen Pavillon der Grünwalder Sauschütt genächtigt haben. Am Montag, 15. August, geht es von 14 bis 16 Uhr weiter mit dem Thema: »Der Wald ist ein Multitalent«. Forstwirtschaftsmeister Andreas Vranjkovic zeigt die wirtschaftliche und ökologische Bedeutung des Waldes auf. Ganz praktisch geht es am Dienstag, 16. August, von 10 bis 16 Uhr weiter. Da heißt es Hammer und Nagel gezückt, denn Kinder ab acht Jahren dürfen unter Anleitung einen Hochsitz bauen (Anmeldung erforderlich). Der Eintritt kostet für Kinder mit Ferienpass 10 Euro, für Kinder ohne Ferienpass 12 Euro.

Ebenfalls handwerkliches Geschick ist am Mittwoch, 17. August, von 10 bis 16 Uhr gefragt, da werden aus Naturmaterialien Musikinstrumente gebaut (Anmeldung erforderlich). Geeignet ist dieser Kurs für Buben und Mädchen ab sechs Jahren. Der Unkostenbeitrag beträgt 10/12 Euro. Ganz ohne Schuhe durch den Wald ­tollen dürfen Kinder am Sonntag, 21. August, von 14 bis 16 Uhr unter Leitung von Andreas Vranjkovic. Dabei gibt es viel zu entdecken, beziehungsweise zu fühlen, wenn man abwechselnd durch weiches Moos oder über harte Steine und Tannenzapfen steigt, so Hagen. Ein bisschen gruselig wird es am Montag, 22. August, da ist man den Waldhexen und den Waldgnomen auf der Spur. Sogar ein echtes Hexenfeuer wird es geben, verspricht das Leitungsteam (Anmeldung, für Kinder ab sechs Jahren). Der Beitrag hierzu kostet 12/10 Euro.

Ein Thema, mehr für die Erwachsenen gibt es am Sonntag, 28. August. Hier wird von 14 bis 16 Uhr das Thema »Wald – Wild – Jagd« beleuchtet. »Die natürlichen Feinde der Rehe, der Luchs und der Wolf, sind bei uns ausgestorben. Deshalb ist die Jagd ein wichtiger Bestandteil des Waldes, da die Rehe mit großer Vorliebe vor allem die jungen und frischen Baumknospen fressen und so eine ständige Verjüngung und Durchmischung des Waldes verhindern«, erläutert die Försterin. Wieder viel Spaß und Spiel gibt es von 29. August bis zum 2. September, da wird eine lustige Indianerwoche in der Sauschütt gefeiert. Die Indianerwoche ist für Kinder ab sechs Jahren geeignet. Die Leitung hat Barbara Deubzer von »Kinder der Erde e.V.« inne. Pro Tag kostet die Teilnahme 35 Euro, die gesamte Woche kostet 150 Euro.

Eine Anmeldung ist erforderlich. Aber nicht für Kinder ist der Wald ein spannender Ort, auch für Senioren wird ein spezieller Spaziergang angeboten. Am Freitag, 2. September, ist es soweit. Los geht es um 13.30 Uhr und geht bis 16 Uhr. Der Eintritt kostet 5 Euro. Aber auch ohne Führung bietet das Walderlebniszentrum jede Menge Information und Spaß. Ein Erlebnispfad mit 2,8 Kilometer Länge hält viele Aktionsfelder wie den Tastpfad oder die Klangstation bereit. Die Strecke ist so ausgebaut, dass man auch gut mit dem Kinderwagen oder dem Rollstuhl sich darauf bewegen kann. Der Zugang ist komplett kostenfrei.

Höhepunkt einer jeden Führung beziehungsweise jedes Waldspaziergangs ist die Fütterung der Wildschweine um 16 Uhr in der Sauschütt, die sich direkt an das Walderlebniszentrum anschließt. Derzeit gibt es zwanzig Frischlinge, die natürlich ganz besonders gut bei den jungen Besuchern ankommen, berichtet Hagen schmunzelnd. Die fressen am liebsten Mais, ein echter Leckerbissen für sie. Pünktlich findet sich die Gruppe zur Fütterung ein, Haustiere sind sie aber deshalb noch lange nicht. »Bis auf ein Schwein, das wir mit der Flasche aufgezogen haben, sind die Tiere scheu, und das ist auch gut so, schließlich sind es ja auch Wildtiere«, betont ­Hagen. Wer mehr über das Walderlebniszentrum erfahren möchte, der kann dies unter der Info-Nummer 6 49 20 99 oder per E-Mail: kontakt@walderlebniszentrum-gruenwald.de. hw

Artikel vom 09.08.2011
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