Hoamat Bayern: Die Kolumne von Markus Wasmeier

Mir geht ein Licht auf

Wer im Alltag zu sehr unter Strom steht, findet hier die nötige Entspannung.	Foto: Wasmeier Museum

Wer im Alltag zu sehr unter Strom steht, findet hier die nötige Entspannung. Foto: Wasmeier Museum

München · Grüß Gott! Ich weiß ja nicht, zu welcher Tageszeit Sie meine Kolumne lesen, aber egal wann, Ihnen ist sicherlich heute auch schon „ein Licht aufgegangen“.

Hoamat Bayern – Die Kolumne von Markus Wasmeier

  • Markus Wasmeier-Kolumne Hoamat Bayern: Informationen zum Markus Wasmeier Freilichtmuseum am Schliersee in Brunnbichl

Eventuell die Lampe über dem Badezimmerspiegel, damit man sieht, wem man in der Früh die Zähne putzt – das Funktionslämpchen der eingeschalteten Kaffeemaschine – das beleuchtete Innenleben des Kühlschranks, wenn man die Zutaten für das Frühstück sucht – oder aber auch später, wenn Sie in der Arbeit am Computer sitzen, oder irgendwelche Geräte und Maschinen, welcher Art auch immer, bedienen – und wenn Sie den Abend gemütlich vor dem Fernseher ausklingen lassen, ins Bett gehen, noch den Wecker stellen und dann das Licht ausschalten.

Das ist nur ein Bruchteil für uns ganz selbstverständlicher Dinge. Doch was haben sie gemeinsam? Richtig – Wir benötigen dafür Strom! Warum sollen wir uns auch Gedanken machen? Er ist da und wir nehmen ihn uns. Der Strom kommt aus der Steckdose. So sind wir aufgewachsen und kennen es nicht anders. Wir hier in Bayern, sprich in Miesbach waren ganz früh dran mit dem Strom! Hierzu ein bisserl Geschichte: Am 10. August 1881 wurde in Paris die weltweit erste Internationale Elektrizitätsausstellung eröffnet und Oskar von Miller (der spätere Gründer des Deutschen Museums) wollte als Organisator der Münchner Elektricitäts-Ausstellung im September 1882 mindestens genauso modern erscheinen, wie die Franzosen. Und so ließ er zusammen mit Marcel Depréz die erste Hochspannungs-Gleichstrom-Fernübertragung von Miesbach nach München über eine größere Strecke von 57 Kilometer über eine Telegrafenleitung errichten. In Miesbach wurde mit einer Dampf-maschine eine 1,5-PS-Dynamomaschine angetrieben und die so erzeugte Energie zum Glaspalast nach München übertragen, wo ein Springbrunnen angetrieben wurde. Die Telegrafenleitung war aber für solch hohe Ströme nicht ausgelegt und somit versagte diese leider nach ein paar Tagen.

Heute verbraucht ein Haushalt mittlerer Größe in Deutschland jährlich etwa 3500 Kilowattstunden (kWh). Da wir, bis auf einige Wenige, keine Physiker sind, ist diese Menge nicht so gut vorstellbar, oder? Aber mich hat auch interessiert, wie ich mir diese Menge vorstellen kann, hab ein bisserl recherchiert und paar Vergleichsmöglichkeiten gefunden: Mit der Energiemenge von nur einer Kilowattstunde kann man zum Beispiel 25 Minuten Staub saugen, 45 Minuten die Haare trocknen, 5 Stunden am Computer arbeiten, oder 7 Stunden fernsehen oder einen Eimer voll Wasser (knappe 11 Liter) unter normalem Druck von 20 auf 100 Grad erhitzen. Ich habe mir auch den Spaß gemacht mich nur für eine Sache zu entscheiden und auszurechnen, was dieser mittlere Haushalt das ganze Jahr am Stück machen könnte. Hier mein Ergebnis: 61 Tage saugen, oder 109 Tage Haare trocknen, oder 1.020 Tage durchgehend fernsehen, des wird jetzt in nur einem Jahr vielleicht gleich a bisserl schwierig!

Wenn Sie jetzt mal so richtig „unter Strom“ stehen, dann kommen S’ doch zum Entspannen in mein Museum – Sollten Sie jedoch das Gefühl haben ohne Kraft und Saft zu sein, dann können Sie gerne Ihre „Akkus aufladen“ – beides bei einer gemütlichen Brotzeit und einem Rundgang in meinem Strommuseum im Lukashof!

Ich freu mich auf Sie! Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 28.07.2011
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