Hoamat Bayern: Die Kolumne von Markus Wasmeier

Zum Wohlsein!

So sah eine zünftige Brauerei früher aus – heute nur noch im Wasmeier Freilichtmuseum.	Fotos: Wasmeier Museum

So sah eine zünftige Brauerei früher aus – heute nur noch im Wasmeier Freilichtmuseum. Fotos: Wasmeier Museum

München · Grüß Gott! Ich tu jetzt mal so, als wenn Sie keine Ahnung vom Bier hätten und auch keines trinken würden. Dann kann ich Ihnen hier nämlich so einiges darüber erzählen! Wo das Wort „Bier“ genau herkommt, weiß eigentlich keiner so genau, man vermutet aber, dass es von biber kommt, das lateinische Wort für Getränk.

Hoamat Bayern – Die Kolumne von Markus Wasmeier

  • Markus Wasmeier-Kolumne Hoamat Bayern: Informationen zum Markus Wasmeier Freilichtmuseum am Schliersee in Brunnbichl

Hopfen & Malz – Gott erhalt’s. Dem kann ich nur zustimmen, weil ohne diese beiden Zutaten gäb’s überhaupts kein Bier und das mag ich mir nicht vorstellen! Bier gibt es ja schon so lang, dass man auch da nicht mehr weiß, wo genau der Ursprung liegt. Schon die alten Ägypter ließen halbfertiges Brot mit Wasser vergären und bekamen so eine Art Bier. Bei den Römern ein Cervisia, die Kelten nannten es Korma. Im Mittelalter bestand das Bier noch aus sehr vielen unterschiedlichen Zutaten. Erst durch die Klosterbrauereien wurde die Grut (Bierwürze) vom Hopfen verdrängt. Damals war Bier auch ein Getränk für Kinder, da es einen wesentlich geringeren Alkoholgehalt als heute hatte und durch das Kochen der Bierwürze weitgehend keimfrei war – ganz im Gegensatz zum damaligen Wasser. Aber heute, gell ihr lieben Kinder, des Bier is’ dem Vati sei Flascherl!!

Mittlerweile gibt es unzählige Biersorten, die nach verschiedenen Kriterien gegliedert werden, zum Beispiel nach der Stammwürze. Der Stammwürzegehalt gibt an, wie viel vergärbarer Extrakt in der Würze enthalten ist. Da wären: Einfachbier, Schankbier, Vollbier und Starkbier. Bierarten nach Sorte der verwendeten Hefe: Obergärige Biere (Hefe steigt während der Gärung an die Oberfläche) wie Ale, Altbier, Berliner Weiße, Gose, Haferbier, Kölsch, Porter, Roggenbier, Stout, Dinkelbier, Weizenbier und Emmerbier. Untergärige Biere (Hefe sinkt) wie Exportbier, Helles, Lagerbier, Münchner Dunkel, Märzen, Pils, Schwarzbier und Schwarzviertler. Und dann gibt es noch die spontangärigen Biere (fliegende Hefesporen) wie ­Gueuze, Jopenbier, Kriek und Lambic. Und dann gibt’s noch Besonderheiten wie Rauchbier, Weißbierpils und Hausbräu. Das hat ja schon alleine beim Lesen eine berauschende Wirkung...

Ungefähr 5.000 deutsche Biere werden von etwa 1327 Brau­stätten gebraut und Deutschland hat den zweithöchsten Pro-Kopf-Verbrauch Europas. Das heißt, dass Sie im Jahr ungefähr 109 Liter Bier trinken – ach so, Sie trinken gar kein Bier? – dann haben Sie sicherlich jemand im Freundeskreis, der sich ihr Bier noch zusätzlich schmecken lässt. Da können Sie aber dann fei nix dafür, wenn dessen Bäucherl zum Bierbauch heranwächst! Bier verstärkt, im Vergleich zu anderen alkoholischen Getränken, Hungergefühle besonders intensiv. Angeblich sind daran die Bitterstoffe im Hopfen Schuld. Eine Maß Bier hat 480 Kalorien. Ein Semmelknödel gute 232 Kalorien.

In einer Arbeit der Technischen Universität München wurde festgestellt, dass sich die Ansammlung von Mineralien und Spurenelementen im Bier güns­tig auf Nerven und Muskelkraft, auf den Elektrolythaushalt, auf die Aktivierung von Enzymen und die Hormonsteuerung auswirkt. Ferner helfen Eisen und Kupfer bei der Blutbildung. Phosphor fördert den Stoffwechsel und Magnesium stärkt den Herzmuskel. Zink wird zur Insulinbildung benötigt, Fluor schützt die Zähne vor Karies und Mangan macht das Vitamin B für den menschlichen Organismus erst verwertbar. Na bitte! Wenn Sie mögen, dann kommen S’ in mein Museum und wir trinken a scheene Halbe von meim selbstgebrauten Märzen auf unsere Gesundheit!

Ich freu mich auf Sie!

Ihr Markus Wasmeier

Artikel vom 03.08.2011
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