Am 8. August werden die Weichen für das Bahngelände gestellt

Neubiberg · Beschluss in Sicht

Seit mehr als zehn Jahren wird über die Nutzung des brach liegenden Gewerbegebietes am S-Bahnhof Neubiberg diskutiert. Jetzt nimmt die Planung vielleicht doch noch Fahrt auf. 	Foto: Schunk

Seit mehr als zehn Jahren wird über die Nutzung des brach liegenden Gewerbegebietes am S-Bahnhof Neubiberg diskutiert. Jetzt nimmt die Planung vielleicht doch noch Fahrt auf. Foto: Schunk

Neubiberg · Seit zwölf Jahren liegt das Gewerbegebiet in der Freiherr-von-Stengel-Straße neben dem S-Bahnhof brach. Der Gemeinderat plant hier einen Vollsortimenter, Gastronomie und Wohnbebauung.

Der hierdurch entstehende zusätzliche Verkehr wird für die Anwohner durch einige Straßenanpassungen erträglich, so Gutachter Harald Kurzak. Er präsentierte dem Gemeinderat jüngst seine Einschätzung der Lage. Die Analyse des Verkehrsgutachters ist bereits die dritte ihrer Art zu dem Bereich, in dem einst die Firma Jäger und die ­MüPuLa ihren Sitz hatten.

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Schon 1998, zu Lebzeiten des verstorbenen Alt-Bürgermeisters Josef Schneider, kaufte die Gemeinde das Filetstück in zentraler Ortslage am Bahnhof, um es für ihre eigenen Zwecke weiterzuentwickeln. Die Diskussion um die künftige Nutzung wird seit 2008 intensiv im Gemeinderat geführt. Nicht zuletzt Anwohnerbedenken wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens führten zu einer schrittweisen Reduktion der Planungen, die nun einen Vollsortimenter mit einer Verkaufsfläche von rund 1.200 Quadratmetern, eine angeschlossene Gastronomie und Wohnungen vorsehen.

Diese Planung ist laut Harald Kurzak realisierbar, wenn rund um das Gelände fünf straßenbauliche Maßnahmen durchgeführt werden. Dazu gehört die Aufweitung der Kreuzung Kaiserstraße/ Hauptstraße, um eine Extra-Linksabbiegespur zu schaffen. Ebenso schlägt der Gutachter vor, die Abfahrt vom Bahnhof zur Hauptstraße gegenüber der Lindenallee aufzuweiten, um auch hier den Verkehr viel zügiger als bisher abzuleiten. Einem besseren Verkehrsfluss soll in diesem Bereich auch die Errichtung einer Bushaltebucht an der Südseite der Hauptstraße gegenüber der Bäckerei dienen. Die Freiherr-von-Stengel-Straße selbst sollte nach Vorschlag Kurzaks im Mittelteil eine Einbahnstraße bleiben, um so den Einkaufsverkehr in Richtung Bahnhof abzuleiten. Damit die Tannenstraße nicht zur Durchgangsstraße wird, soll ihre Zufahrt verengt und aufgepflastert sowie das Rechtsabbiegen von der Freiherr-von-Stengel-Straße aus in die Tannenstraße verboten werden.

Unter diesen Prämissen wird der Gemeinderat in seiner Feriensitzung am nächsten Montag, 8. August, die gesamte, komplexe Thematik Revue passieren lassen und ins Detail gehen. Diskutiert werden soll auf Antrag der CSU noch einmal die Größe des Vollsortimenters. Außerdem wird es darum gehen, für wen und in welcher Qualität die Wohnbebauung gedacht sein soll. In Frage kämen zum Beispiel vorübergehende Domizile für Studenten oder Gastdozenten der Bundeswehr-Uni. Außerdem will sich der Gemeinderat entscheiden, ob er eine Kinderkrippe in diesem Bereich errichtet und vielleicht Gewerbeflächen für Freiberufler zulässt. Sollte der Rat dann tatsächlich das Bebauungsplanverfahren einleiten, könnte im Herbst 2012 mit einem Baubeginn zu rechnen sein.

In diesen Tagen bereits beginnt gerade eine andere Maßnahme am Bahnhof, die ihrerseits mit anderen großen Baumaßnahmen zusammenhängt. Weil die Schüler des Gymnasiums Neubiberg wegen der Komplettsanierung ihrer Schule ab Herbst für die nächsten zwei Jahre in das neue Therese-von-Bayern-Gymnasium in Höhenkirchen-Siegertsbrunn umziehen müssen, errichtet die Gemeinde über die Sommerferien am Bahnhof 426 neue Radlstellpätze. Ka

Artikel vom 02.08.2011
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