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Anwohner wehren sich gegen Projekt in Berg-am-Laim-Straße
Berg am Laim · Ärger mit Hotel
Walter Schön (li.) fürchtet um den Wert seiner Immobilie. Wolfgang Kaefer vom Investor (Mi.) und Josef Koch vom BA versuchten zu beschwichtigen. Foto: js
Berg am Laim · Für Aufruhr hat auf der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Berg am Laim (BA 14) ein neues Bauprojekt gesorgt. Das ehemalige Bürogebäude in der Berg-am-Laim-Straße 127 soll zu einem Hotel umgebaut werden.
Die Anwohner fürchten nun, dass dort ein weiteres Wohnheim für Flüchtlinge wie in der Baumkirchner Straße entstehen könnte. Die Investoren versichern indes, dies sei aus rechtlichen Gründen nicht möglich. BA-Chef Josef Koch (SPD) habe ihn bereits im Vorfeld gewarnt, er müsse sich »warm anziehen«, berichtete Wolfgang Kaefer von der Transpac Vermögensverwaltung GmbH, die das Hotel bauen und betreiben will. Eine Prophezeiung, die sich bestätigen sollte – in kürzester Zeit eskalierte die Debatte, so dass Koch sich sogar von seinem Platz erheben musste, um die Auseinandersetzung zu schlichten.
- Berg am Laim · Jugendliche Flüchtlinge im ehemaligen Hotel Eisenreich
Themenseite zu den Vorbehalten mancher Berg-am-Laimer gegen die Unterbringung von jugendlichen Flüchtlingen im ehemaligen Hotel Eisenreich in der Baumkirchner Straße
Grund der Aufregung: Die Investoren planen ein Hotel, in dem es auch Zimmer in niedriger Preisklasse mit Stockbetten und Gemeinschaftsduschen geben soll. Angeboten werden sollen diese Übernachtungsmöglichkeiten laut Kaefer unter anderem jugendlichen Touristen und Mitarbeitern von Firmen, die vorübergehend in München tätig sind. Das aber wollen die Anwohner nicht glauben. »Das ist kein Hotel«, sagte Walter Schön, einer der Eigentümer aus der Wohnanlage in der Berg-am-Laim-Straße 131-141. Er sowie 88 weitere Immobilienbesitzer haben einen Appell an den BA unterzeichnet mit der Aufforderung, das Vorhaben nicht zuzulassen. Bereits im vergangenen Jahr seien die Anwohner »mit dem Hotel Eisenreich über den Tisch gezogen worden«. In dem ehemaligen Hotel leben seit Dezember vergangenen Jahres jugendliche Flüchtlinge. Man wolle nicht schon wieder so ein Projekt im Viertel, wetterte Schön. Sollte es zustande kommen, sei mit sinkenden Immobilienpreisen zu rechnen. Die Integrationsbeauftragte des BA, Jennifer Brichzin (Grüne) bedauerte den »Tonfall« der Diskussion. Die Einrichtung in der Baumkirchner Straße habe sich gut entwickelt: »Das bringt den Jugendlichen viel und das Personal dort ist sehr engagiert.« Es gebe keine Anzeichen, dass das Projekt »zum Verfall des Viertels« führe.
Kaefer indes erklärte, an diesem Standort ein Wohnheim zu eröffnen sei baurechtlich gar nicht zulässig, da es sich bei der Fläche um ein Gewerbegebiet handle. Zudem sei die wirtschaftliche Kalkulation des Vorhabens auf ein Hotelprojekt ausgelegt, eine Flüchtlingsunterkunft sei auf dieser Basis gar nicht finanzierbar, sagte sein Kollege Robin Hartig. In München betreibe die Gesellschaft bereits mehrere Hotels nach dem Konzept, das auch in Berg am Laim vorgesehen sei. Koch schlug vor, zunächst eines der bestehenden Häuser zu besichtigen und das Thema dann erneut zu diskutieren. Julia Stark
Artikel vom 02.08.2011Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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