Kirchseeon · Trachtler trauern

Georg Murr. Foto: privat

Kirchseeon · Der Kirchseeoner Trachtenverein »Seetaler« trauert um Georg Murr, der nach schwerer Krankheit im Alter von 80 Jahren friedlich eingeschlafen ist. 63 Jahre lang war »Schorsch« Murr aktiver Trachtler bei den Seetalern.

Von 1965 bis 1976 hat er sich als erster Vorplattler um die Förderung der Jugend und der Plattlergruppen gekümmert. Im Oktober 1971 wurde er zum Isargau Kassen Revisor gewählt, dieses Amt hat er mit großem Eifer zwölf Jahre lang ausgeübt. Als Dank für seine umtriebige Mitarbeit ist Ihm das goldene Gau-Ehrenzeichen verliehen worden. 1978 wurde er zum zweiten Vorstand gewählt. Ein Amt, das er zwei Jahre lang mit Liebe, Autorität und großem Sachverstand zum Wohle des Vereins ausfüllte.

Seit 1946 war Schorsch auch Mitglied bei der FFW- Kirchseeon Dorf. Drei Jahre hatte er dort das Amt als stellvertretender Kommandant und elf Jahre als erster Kommandant inne. 1991 wurde er für seine Verdienste zum Ehrenkommandanten ernannt. Bei den Gaufesten, Vereinsjubiläen und Fahnenweihen war er stets Mitglied im Festausschuss. 1991 wurde er für seine Verdienste im Verein zum Ehrenmitglied ernannt. Laut seiner Vereinsmitglieder war Schorsch Murr »ein Trachtler mit Leib und Seele, immer darauf bedacht, unser Brauchtum so, wie es sich gehört, zu leben«.

Als kritischer Trachtler hat er sehr darauf geachtet, dass die Tracht und das Vereinsleben nicht der Mode der Zeit geopfert wird. Solange es seine Gesundheit zuließ, hat er bei Vereinsabenden, Trachtenfesten und Vereinsbesuchen als aktiver Trachtler mitgetanzt. Seinen 80. Geburtstag konnte er noch im Altersheim feiern, mit den Trachtlern und einer Abordnung der Feuerwehr. Die »Seetaler« erinnern sich an »ihren Schorsch« als geselligen Trachtler, der sie oft mit lustigen Geschichten unterhalten hat. »Er hat uns auch gezeigt, nie den Mut zu verlieren, ganz gleich wie hart das Schicksal einem mitspielt.«

Zu seiner letzten Ruhestätte wurde Georg Murr von Mitgliedern des Trachtenvereins sowie Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Kirchseeon Dorf getragen und begleitet von fünf Fahnenabordnungen und einer großen Anzahl Trachtler. Nach der Grabrede legte Vorstand Josef Götz als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für seine 48-jährige Vereinstreue einen Kranz nieder. Kirchseeon ist wieder um einen beliebten Menschen, der ein Stück Heimatgeschichte mitgeprägt hat, ärmer geworden.

Artikel vom 02.08.2011
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