Rasante Karriere: Der Münchner Kickboxer Marco Ligas (16)

München · Disziplin und Leidenschaft

Marco Ligas (li.) als Sieger bei der Bayerischen Meisterschaft. Foto: Privat

Marco Ligas (li.) als Sieger bei der Bayerischen Meisterschaft. Foto: Privat

München · Nur zehn Monate Kickboxerfahrung und schon die bayerische Meisterschaft, die deutsche Meisterschaft, den Kickboxworldcup in Österreich gewonnen und dadurch ins deutsche Nationalteam aufgenommen – der 16-jährige Münchner Marco Ligas hat eine rasante sportliche Karriere hingelegt.

Er trainiert beim Kickbox- und KaratevereinsMartial-Arts Munich e.V., dem erfolgreichsten Kickboxverein auf der bayerischen Meisterschaft 2011.

Eine Münchner SamstagsBlatt-Redakteurin sprach mit dem Schüler des Maria-Theresia-Gymnasiums in der Au, der in Sardinien geboren und in Giesing aufgewachsen ist und heute in Freimann lebt.

Münchner SamstagsBlatt: Hat Kickboxen nicht ein negatives Image?

Marco Ligas: Zu oft höre ich, Kickboxen sei zu brutal und wild, Kickboxer seien nur Schläger. Leider haben die Leute ein sehr falsches Bild von diesem Sport. Die Kickboxer, die ich kenne, würden niemals eine Schlägerei anfangen oder wehrlosen Menschen Leid zufügen. Was wir lernen, ist bloß für den Wettkampf und zur Selbstverteidigung. Wer das für falsche Zwecke benutzt, fliegt aus dem Verein. Auch im Wettkampf schlägt man sich nicht, um zu sehen, wer am Ende noch steht, nein, man misst respektvoll seine Fähigkeiten, wie in jeder Sportart.

Münchner SamstagsBlatt: Wie oft trainierst Du?

Marco Ligas: Sechs Tage in der Woche, die Stunden variieren von Tag zu Tag. An einigen Tagen zwei und an anderen bis zu drei Stunden. Außerdem gehe ich auch joggen, da ich einen Trainingsplan habe den ich einhalten muss.

Münchner SamstagsBlatt: Was sagen Deine Eltern dazu?

Marco Ligas: Meine Mutter war anfangs nicht einverstanden, weil sie es für gefährlich hielt. Doch nachdem sie mich auf der bayerischen Meisterschaft kämpfen sah, unterstützt sie mich, wo sie nur kann, ihr werde ich wahrscheinlich nie genug dafür danken können.

Münchner SamstagsBlatt: Wie kamst Du zum Kickboxen?

Marco Ligas: Ich war schon immer von Kampfsport fasziniert, schon als kleines Kind, und habe mir gern Kampffilme- und -Serien angeschaut. Selbst in einem so jungen Alter verstand ich unter Kampfsport mehr als nur wildes Prügeln, es hatte für mich etwas mit Ehrgeiz, Stolz, Disziplin und Leidenschaft zu tun. Auf das Kickboxen wurde ich durch den Schauspieler Jean-Claude van Damme gebracht, ich war schon immer ein großer Fan und seine Filme haben mich inspiriert, es selbst auszuprobieren.

Münchner SamstagsBlatt: Du bist jetzt Mitglied der Nationalmannschaft, was kommt da auf Dich zu?

Marco Ligas: Ich darf an der Europameisterschaft der Junioren teilnehmen, die im September in Lignano Sabbiadoro stattfindet, in Italien. Ob ich Chancen auf einen Sieg habe, weiß ich nicht, denn die Teilnehmer werden sehr stark sein. Doch das ist genau der Grund, warum ich mich darauf freue. Mit so guten Kämpfern zu konkurrieren, ist für mich eine Ehre und sich mit ihnen zu messen, wird richtig spaßig!

Münchner SamstagsBlatt: Was sind Deine sportlichen Ziele?

Marco Ligas: Mein Ziel ist ganz oben, ich will die Europameisterschaft gewinnen, im nächsten Jahr die Weltmeisterschaft, dann so schnell wie möglich ein Profi werden und auch Profi-Weltmeister werden. Dies sind keine Ansprüche, sondern nur meine Träume und Ziele, ich möchte so viel erreichen, wie es nur geht und überall bekannt werden. Da ich auch als Komparse und Schauspieler vor der Kamera stehe, wäre es mein großer Wunsch, irgendwann diese zwei Sachen zu kombinieren, also als Schauspieler in einem Kampffilm mitzumachen.

Münchner SamstagsBlatt: Für wen ist Kickboxen geeignet?

Marco Ligas: Für jeden, ob Jung oder Alt, Mädchen oder Junge, ganz egal. Die Techniken sind allein durch Übung erlernbar. Es ist auch kein Männersport: Ich habe großen Respekt vor Kickboxerinnen, die mir oft genug bewiesen haben, dass dieser Sport ohne Zweifel etwas für Frauen ist.

Artikel vom 27.07.2011
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