Beim BA-Seifenkistenrennen am Gebsattelberg wird es rasant

Haidhausen · Bitte nicht bremsen!

Auch die Polizeiinspektion 21 beteiligt sich aktiv an den Seifenkistenrennen: Am Steuer sitzt Jugendbeamter Mike Brüderle, hinten: Anton Köhler, Kontaktbeamter für Haidhausen. Die Polizei-Seifenkiste fährt selbstverständlich mit Blaulicht und Martinshorn.

Auch die Polizeiinspektion 21 beteiligt sich aktiv an den Seifenkistenrennen: Am Steuer sitzt Jugendbeamter Mike Brüderle, hinten: Anton Köhler, Kontaktbeamter für Haidhausen. Die Polizei-Seifenkiste fährt selbstverständlich mit Blaulicht und Martinshorn.

Haidhausen · »Man bekommt richtig Tempo«, sagt Nicole Meyer. Am Sonntag, 31. Juli, wird sie für die SPD-Fraktion des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5) wieder in ihrer Seifenkiste den Gebsattelberg hinunterrasen. Zudem obliegt ihr die Organisation der Veranstaltung, die der BA nun schon zum siebten Mal ausrichtet.

Teilnehmen werden auch wieder die Polizeiinspektion 21 und das Theater Drehleier. Von den Schulen aus dem Viertel allerdings haben die meisten abgesagt. »Das erste Mal kostet es Überwindung«, gesteht Meyer. Die Bremse, so sei ihr gesagt worden, dürfe man erst nach dem Überqueren der Ziellinie betätigen: »Damals hatte ich ganz schön Bammel.« Die als Seifenkisten bezeichneten kleinen Fahrzeuge, die meistens aus Holz bestehen und in Fertigbaukästen im Handel erhältlich sind und von den Fahrern selbst zusammengebaut werden, haben nämlich keinen eigenen Antrieb. Das bedeutet: Vorwärts kommt man nur, wenn es bergab geht. Wie schnell man dabei werden kann, ist im Vorfeld kaum absehbar. Inzwischen hat Meyer allerdings großen Gefallen an dieser Art der Fortbewegung gefunden. An den Seifenkistenrennen des Stadtteilparlaments beteiligt sie sich seit deren Einführung 2004: »Irgendwann macht es süchtig.«

Mitfahren werden diesmal jedoch wieder alle Fraktionen des BAs. Für die CSU wird Fraktionssprecher Andreas Micksch antreten, der im vergangenen Jahr sein Debüt als Seifenkisten-Rennfahrer hatte und den FDP-Landtagsabgeordneten Otto Bertermann trotz baugleichen Modells problemlos überholte. Zu verdanken gewesen sei der Sieg wohl seinem größeren Gewicht, sagt er und lacht. Die Grünen indes werden spontan entscheiden, wer den Berg hinunterfahren soll. Nicht ans Steuer darf jedoch Ullrich Martini – er muss die Zeiten messen. Noch hat er dabei Schonfrist. Wegen des späten Termins zu Beginn der Sommerferien wird die Veranstaltung nämlich nicht wie in den Vorjahren mit der bayerischen Meisterschaft im Seifenkisten-Derby verbunden. Bei einem »Spaßrennen« seien Fehler in der Zeiterfassung nicht so schlimm, erklärt er: »Aber beim Wettkampf ist das eine große Verantwortung.«

Nur zu ihrem Vergnügen teilnehmen dürfen hingegen die Bürger, die sich noch bis Samstag, 23. Juli, anmelden können. Altersvorgaben gibt es nicht, auch Kinder unter sechs Jahren werden mitein- ander um die Wette fahren. Schulen hätten sich jedoch noch nicht angekündigt, sagt Meyer. Zurückzuführen sei dies auf die Ferienzeit: »Bedauerlicher Weise war diesmal kein anderer Termin möglich.« Zu sehen sein wird indes wieder die mit Blaulicht ausgestattete Seifenkiste der Polizeiinspektion 21. Auch ein roter Wagen mit Schläuchen wird an den Start gehen – dieser stammt jedoch nicht etwa von der Feuerwehr, sondern vom Theater »Drehleier«, das sich alljährlich unter einem anderen Motto an der Veranstaltung beteiligt. »Das ist immer ein großer Spaß«, sagt Betreiber Werner Winkler begeistert.

Einen kleinen Umweg müssen am Tag des Rennens aber die Autofahrer hinnehmen. Der Gebsattelberg wird zwischen der Regerstraße und der Lilienstraße von 6 bis 19 Uhr gesperrt sein. Die Buslinie 152 wird über den Nockherberg umgeleitet.

Julia Stark

Artikel vom 20.07.2011
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