Kaderplanung beim EHC München fast abgeschlossen – Kink könnte zurückkehren

München · Ein Sommer zum Genießen

EHC-Manager Christian Winkler hat den Kader für die neue DEL-Saison schon fast komplett zusammengestellt.	Foto:  Oliver Rabuser

EHC-Manager Christian Winkler hat den Kader für die neue DEL-Saison schon fast komplett zusammengestellt. Foto: Oliver Rabuser

München · Wenn Christian Winkler über die Frühlings- und die bisherigen Sommermonate dieses Jahres spricht, sprudelt es nur so aus ihm heraus. »Wir konnten viele Dinge tun, die richtig viel Spaß gemacht haben«, sagt der Erfolgsmanager des EHC München. Diese freudigen Dinge sind Spielerverhandlungen, das Vorantreiben der Infrastruktur des Vereins – und natürlich auch Urlaub.

Von Jan Lüdeke

Den vergangenen Sommer hatte Winkler wegen des langen Hin und Her um den Aufstieg des EHC in die Deutsche Eishockey Liga (DEL) kaum genießen können. Heuer konnte er eine Woche lang bei einer Kreuzfahrt durch Griechenland und eine weitere Woche lang am Gardasee mit der Familie entspannen. Denn durch die frühe Planungssicherheit hat Winkler den Kader für die kommende Saison schon fast komplett beisammen.

Fünf Neuzugänge haben einen Vertrag in München unterschrieben. Nationalkeeper Jochen Reimer ist der prominenteste. Der 25-Jährige, der in der Saison 2008/09 mit einer Förderlizenz bereits elf Zweitligaspiele für den EHC absolvierte, kommt von den Grizzly Adams Wolfsburg. »Ich möchte eigentlich niemanden herausheben. Aber dass Jochen zu uns gekommen ist, macht mich unglaublich stolz«, sagt Winkler, der auf eine Vielzahl höher dotierter Angebote für Reimer verweist. Mit der Verpflichtung von Angreifer Jason Ulmer gelang Winkler ein weiterer Coup, auch der seit Jahren auf höchstem DEL-Niveau spielende Kanadier war von vielen anderen Teams umworben worden. Außerdem neu im Münchner Team: Jens Olsson, David Cespiva und Klaus Kathan.

Im Tor, wo Reimer die klare Nummer eins vor Sebastian Elwing sein dürfte, und in der Verteidigung, die neben den Neuen Olsson und Cespiva mit Kapitän Stéphane Julien, Dave Reid, Johan Ejdepalm, Sören Sturm und Felix Petermann besetzt ist, steht der Kader. Für die Defensive soll lediglich noch ein junger Spieler per Förderlizenz in den Kader aufrücken. Auf der Suche ist Winkler hingegen im Angriff. Eine Stelle ist hier noch zu vergeben – an einen Spieler mit einem deutschen Pass. Je nach den äußeren Umständen könnten aber auch noch zwei Verträge vergeben werden. Die beiden Bewerber sind schon da.

Brandon Dietrich, der in vergangenen Saison verletzungsbedingt nur auf 14 Einsätze kam, und George Kink (zuletzt SC Riessersee) werden ab dem Trainingsstart am 8. August einen sechswöchigen Try Out absolvieren und können sich so für einen Kontrakt empfehlen. Dietrichs Problem: Er hat nur einen kanadischen Pass, eine Verpflichtung wäre also nur dann sinnvoll machen, wenn sich einer der Ausländer im Kader längerfristig verletzen würde. »Wir haben ja letztes Jahr gesehen, wie schnell das mit den Verletzten geht«, erinnert Winkler an die anhaltenden personellen Probleme aus der ersten DEL-Saison des Vereins. Kink hingegen besitzt beste Chancen auf eine Anstellung. Der Stürmer, der bereits zwischen 2004 und 2006 für den EHC auflief, muss nach einer schweren Kopfverletzung seine Fitness nachweisen. »Ihn würden wir sehr gerne nehmen«, sagt Winkler.

Der Rahmenspielplan der DEL wurde kürzlich veröffentlich. Der EHC muss zum Auftakt am 16. September in Krefeld ran. Das erste Heimspiel steigt zwei Tage später gegen die Hannover Scorpions. Insgesamt besteht die Hauptrunde erneut aus 52 Spielen pro Team. Es wird in unveränderter Zusammenstellung weitergespielt, da es keinen Aufsteiger gibt. Dem Antrag von Zweitligameister Ravensburg Towerstars wurde nicht entsprochen – das einzige Thema, das Christian Winkler in der eishockeyfreien Zeit wahres Kopfzerbrechen bereitete. Der Manager hofft auf eine baldige Einigung im Streit zwischen DEL und Deutschem Eishockey Bund (DEB) um eine feste Auf- und Abstiegsregelung. »Das ist für uns wichtig«, sagt Winkler – aber immerhin nicht so wichtig wie die Entscheidung im Vorjahr, als es um die Existenz des eigenen Vereins ging. Deswegen kann sich Winkler weiterhin auf die vielen Dinge konzentrieren, die richtig viel Spaß machen.

Artikel vom 19.07.2011
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