Diese Schule ist ein echter Fernsehstar

Oberhaching · 100 Jahre Dorfschule gefeiert

Freuten sich über das Jubiläum (v. l.) ehemaliger Schulleiter Herbert Weick, Gustav Zaby, Ernestine Wurm und Bürgermeister Stefan Schelle. Foto: hol

Freuten sich über das Jubiläum (v. l.) ehemaliger Schulleiter Herbert Weick, Gustav Zaby, Ernestine Wurm und Bürgermeister Stefan Schelle. Foto: hol

Oberhaching · Mit einem fröhlichen und lautstarken »Happy Birthday liebe Schule, Happy Birthday altes Haus!« brachten die Schüler der Oberhachinger Grundschule ihre Verbundenheit mit dem altehrwürdigen Gebäude zum Ausdruck, das jetzt seinen 100. Geburtstag feiern konnte. Im Rahmen einer bunten Festwoche wurde das stolze Jubiläum begangen.

Rektorin Ernestine Wurm betonte in ihrer Ansprache, dass die Schule ein echter Filmstar ist und schon mehrfach im Fernsehen war. »Doch den frischen Wind bringen die kleinen und großen Menschen, die hier täglich ein und ausgehen«, freute sie sich. Zum Applaus der zahlreichen Ehrengäste meinte sie, dass das Gebäude seinen Charme der steten Weiterentwicklung im Wandel der Gesellschaft zu verdanken hat, die es mit Leben füllt. So betrachteten die Gäste begeistert die liebevoll ­hergerichtete Ausstellung »Schule früher und heute«, bei der man mal wieder alte, schmale Schulbänke drücken durfte, nostalgische Schulranzen betrachten konnte ebenso wie historische Schulbücher oder eine kleine Vitrine aus dem Biologie-Unterricht.

Bürgermeister Stefan Schelle, der selbst dort zur Schule gegangen ist, freute sich seinem früheren Lehrer Gustav Zaby berichten zu dürfen, dass ein optisches Gerät, das er damals in Werken gemacht hatte, noch immer existiert und inzwischen von seinen eigenen Kindern genutzt wird. Schelle bezeichnete es als »ein großes Glück in den Schulräumen Identität mit der Gemeinde und Heimat schaffen zu können«. »Hier verbinden sich die Generationen und fühlen sich einander zugehörig«, freute er sich.

Heutzutage werden die Klassenzimmer als großzügig empfunden, wenn dort rund 25 Schüler untergebracht sind. Doch das sah in vergangenen Tagen anders aus. 1948 waren noch 60 Kinder in einer Klasse und in den 70er-Jahren immer noch über 40. Damit die Kinder auch ein wenig vom damaligen Erziehungs-Wind spüren konnten, ließ es sich Wurm nicht nehmen einen Tag als »gestrenge Schulleiterin« aufzutreten. »Die Kinder waren begeistert und lernten in Nullkommanix stramm zu stehen«, lachte sie.

Landrätin Johanna Rumschöttel betonte, dass der Landkreis derzeit oftmals vor dem Problem steht Schulen abreißen lassen zu müssen, die erst 30 oder 40 Jahre alt sind. »Und hier steht das Schulhaus schon 100 Jahre«, sagte sie. Das heutige Schulmotto »Gemeinsam Schritt für Schritt« gilt auch für die Historie des Gebäudes und die Schulentwicklung in Oberhaching. Es wurde dort schon vor der Säkularisation 1802 unterrichtet, doch war der Besuch der Pfarrschule freiwillig und kostete Schulgeld. Erst danach wurde die allgemeine Schulpflicht eingeführt und der örtliche Pfarrer wurde zum »Localschulinspektor«.

Unterrichtet wurde damals im Tanzsaal der Gastwirtschaft Forstner am Kirchplatz. 1830 wurde das erste Schulhaus gebaut. Dieses wurde 1872 durch das immer noch bestehende Haus gegenüber dem großen, jetzigen Schulgebäude ersetzt. 1911 konnte das »neue Schulgebäude« mit vier Klassenzimmern und zwei Lehrerwohnungen errichtet werden.

Besondere Freude hatten die Kinder in der Jubiläumswoche beim Mitmach-Zirkus Flip Flop. Gemeinsam studierten sie ein tolles Programm ein, das sie den Eltern in einer Sondervorstellung vorführten.

hol

Artikel vom 18.07.2011
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