Bürger melden sich verstärkt zu Wort

Giesing · Viele Fragen zum Verkehr

Giesing · Wieder mussten sie rund eineinhalb Stunden warten, ehe sie bei der jüngsten Bürgerversammlung zu Wort kamen. Zuvor lauschten die rund 120 Gäste dem örtlichen Bezirksausschussvorsitzenden Horst Walter und der Polizei. Es war auch in diesem Jahr wieder eine bunte Mixtur aus unterschiedlichsten Themenstellungen von Verkehr bis Hundekot, welche die Menschen vor Ort offenbar beschäftigt.

Weitgehend einig waren sich die anwesenden Bürger offenbar im Sinngehalt der Forderungen: keiner der eingereichten Anträge fiel durch. Freilich: entschieden wird über deren Umsetzung vonseiten der Stadt. Drei Monate hat man im Rathaus Zeit, auf die Wünsche der Giesinger und Fasangartler zu reagieren.

Ein prägendes Thema der Versammlung war einmal mehr der Bereich Verkehr. Fehlen durfte keinesfalls die seit Jahren umstrittene Linienführung des Busses 145 durch die engen Wohntrassen der Kiesmüller- und der Waldsassener Straße. Nimmermüde forderte Anwohner Karl Heinz Abt mit der Mehrheit der Anwesenden auf seiner Seite eine Linienverschwenkung samt Wendemöglichkeit im Kreisel Minnewit-/Fasangartenstraße sowie eine Behebung der entstandenen Straßenschäden in den Anwohnertrassen. Angela Glombig sprach sich für eine Wiederöffnung des MVG-Fahrkartenverkaufsstandes an der Fasangartenstraße 99 aus. Nicht gelten lassen wollten dagegen die Vertreter der Stadt wie auch der örtliche BA-Chef Horst Walter (SPD) die geharnischte Kritik von Martin Feldner: der ADFC-Fahrradaktivist warf Stadt und SPD im Stadtteil explizit vor, für die Radwegssicherheit und für Fußgänger zu wenig zu unternehmen.

Kaum spürbar seien etwa sinnstiftende Maßnahmen aus dem Portfolio des Bund-Länder-Kommunen-Programms »Soziale Stadt«. Sabine Steeger aus dem Planungsreferat widersprach: rund 175 Projekte mit einer Investitionssumme von rund 5 Millionen Euro seien in den vergangenen Jahren angestoßen worden. Gleichwohl hemme die vom Bund beschlossene, drastische Mittelkürzung im Bereich der Sozialen Stadt auch die weitere Projektfortschreibung. Haltlos seien Feldners Anwürfe – so die Einschätzung von BA-Chef Walter. Gerade sein Gremium und die SPD im Stadtteil machten sich stark für diese Themen. Walter nannte als Beispiel die Bestrebungen einer verkehrssicherheitstechnischen Verbesserung rund um die Ichoschule und konfrontierte den ADFC-Mann auch mit diversen Informationsschreiben an dessen Adresse.

Weniger umstritten und diskutiert waren weitere Wortbeiträge und Anträge. Josefine Schmaus aus der Sintpertstraße beklagte, in ihrer Straße würden auch nachts und an den Wochenenden immer mehr LKW abgestellt. Folge: Mangel an Parkplätzen für PKW der Anwohner. Die Polizei tue hier nicht genug. Die Versammlung sprach sich für eine Prüfung auf kurzem Dienstweg aus: der BA wird sich des Themas annehmen. Eine eindeutige Mehrheit bekam auch Anna Vera May aus der Schwanseestraße. Ihrem Wunsch nach künftig ausreichender Beleuchtung des nächtens düster-dunklen Fuß- und Radweges im Bereich zwischen der Chiemgau- und der Scharfreiterstraße entsprach die Bürgerversammlung nahezu einstimmig. Weitere Anträge von Michael Thannhäuser wünschten Nachpflanzungen von Bäumen etwa in der Herzogstandstraße sowie eine Renovierung der Urnenhäuser am Ostfriedhof samt besserer Ausleuchtung und freundlicherer Ausgestaltung für die Trauernden.

Harald Hettich

Artikel vom 15.07.2011
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