2,4 Millionen für neue Bücherbusse

München · Bald mit Hybridtechnik

Die Münchner Bücherbusflotte wird erneuert. Foto: Stadtbibliothek

Die Münchner Bücherbusflotte wird erneuert. Foto: Stadtbibliothek

München · Die Münchner Bücherbusse bekommen Verstärkung: Der Kulturausschuss hat 2,4 Millionen Euro für neue (Hybrid-)Busse bewilligt. In den 30er-Jahren gab es in München eine Büchertrambahn, die die Literatur in die Münchner Stadtteile brachte. Mit der neuen Zeit wurde ab 1951 eine Flotte von Bücherbussen aufgebaut.

Die vier Münchner Bücherbusse haben etwa 18.000 regelmäßige Kundinnen und Kunden. Bei einer Besichtigung der Zentralbibliothek im Gasteig und der Bücherbusse erkannten die Stadträte der SPD Handlungsbedarf: Die Ausleihtechnik mit handschriftlichen Karten ist nicht mehr zeitgemäß. Die Busse mit Baujahr 1994 sind so alt, dass sie ohne Sondergenehmigung bald nicht mehr in die Umweltzone der Innenstadt fahren dürften. Die SPD-Fraktion setzte sich daher für eine Ersatzbeschaffung, möglichst in umweltfreundlicher Hybridtechnik, ein.

„Bücherbusse sind eine einzigartige Möglichkeit, Literatur in alle Stadtteile zu bringen und etwa 80 Grundschulen regelmäßig zu versorgen“, so Nikolaus Gradl, Mitglied im Kulturausschuss der SPD-Stadtratsfraktion. „Die hohen Ausleihzahlen zeigen den Bedarf und das hohe Interesse Jugendlicher an Literatur und anderen Medien.“

Erster Hybridbus im Landkreis. Deutschlands erster Hybridbus im Regionalbusverkehr fährt seit 2008 im Landkreis München – auf der MVV-Regionalbuslinie 210 (Neuperlach Süd U/S–Ottobrunn–Taufkirchen). Seit diesem 1. Juni kommt dort nun auch ein zweiter Hybridbus zum Einsatz, auf der MVV-Regionalbuslinie 220 zwischen Giesing U/S–Unterhaching S–Winning. Mit dem 12-Meter-Bus wird ein Hybridfahrzeug in der Größe getestet, die überwiegend im MVV-Regionalbusverkehr eingesetzt wird, so das Landratsamt. Ab Ende August rollt ein dritter Hybridbus auf der Linie 266 (Planegg-Klinikum Großhadern).

Voraussichtlich im Herbst werden in größerem Rahmen die Erkenntnisse der ersten Projektphase – dem Einsatz des Hybridgelenkbusses auf der MVV-Regionalbuslinie 210 seit 2008 – vorgestellt, gleichzeitig werden dann die beiden neuen Fahrzeuge einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Noch übertreffen die höheren Investitionskosten für die Hybridtechnologie deutlich die erzielbaren Einsparungen beim Treibstoffverbrauch. Allerdings können nur durch die weitere Erprobung von Hybridfahrzeugen die Erkenntnisse gewonnen werden, die einen flächendeckenden wirtschaftlichen Einsatz in der Zukunft und die Weiterentwicklung zum reinen Elektroantrieb möglich machen. Im Übrigen ist der Einsatz der Hybridfahrzeuge schon heute unmittelbar sinnvoll für Mensch und Umwelt. Mit jedem zurückgelegten Kilometer werden etwa 20 bis 25 Prozent Dieselkraftstoff eingespart. Das ist umweltfreundlich, denn wo kein Treibstoff verbrannt wird, können so auch keine Emissionen (Abgas, Feinstaub, Lärm) entstehen. Bis 2050 sollen der Energieverbrauch im Landkreis um 60 Prozent reduziert und die verbleibenden 40 Prozent allein durch erneuerbare Energieformen bestritten werden. Deutschlands größte Hybridbus-Flotte fährt an Rhein und Ruhr. Im dortigen Verkehrsverbund sollen bis Mitte diesen Jahres 43 Hybridbusse fahren.

Artikel vom 14.07.2011
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