Freiwillige Feuerwehr in Harlaching erwünscht

Harlaching · Lieber selber löschen

Derzeit ist die Wache 5 in Ramersdorf für Harlaching zuständig, auf lange Sicht wäre eine freiwillige Wehr vor Ort aber wünschenswert, das findet auch der Sprecher der Berufsfeuerwehr: Karl Pieterek (kl. Bild). 	Foto: HH/FW München

Derzeit ist die Wache 5 in Ramersdorf für Harlaching zuständig, auf lange Sicht wäre eine freiwillige Wehr vor Ort aber wünschenswert, das findet auch der Sprecher der Berufsfeuerwehr: Karl Pieterek (kl. Bild). Foto: HH/FW München

Harlaching · Innerhalb der durch Rettungs- und Notdienste gut versorgten Landeshauptstadt zeichnet sich auf den Stirnen der Feuerwehr-Verantwortlichen durchaus manche Sorgenfalte ab, wenn vom Stadtteil Harlaching die Rede ist.

Das Quartier im Münchner Süden ist im engmaschigen Netz der Berufsfeuerwehr sicher der Stadtteil, in dem es bei Einsätzen der Floriansjünger durchaus mal etwas länger dauern kann, bis die Feuerretter vor Ort sind. Eine Zehn-Minuten-Frist ist seitens des Gesetzgebers vorgeschrieben, um ab dem Zeitpunkt der Alarmierung zum Einsatzort zu gelangen. In Harlaching kann es da mitunter knapp werden. Noch nie hatte die Gartenstadt eine eigene Feuerwache, sie wird vorrangig durch die Feuerwachen 1 am Sendlinger Tor und 5 in Ramersdorf versorgt. Handlungs­bedarf sieht deshalb die CSU-Fraktion im örtlichen Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching.

»Der Bezirksausschuss präferiert diesbezüglich den Standort der Feuerwache auf dem ­Gelände des Klinikums München-Harlaching einzurichten«, heißt es im Antragstext der Christsozialen. Ein Begehren, über das das Stadtteilgremium aber offensichtlich erst dezidiert nachdenken muss. Denn die Causa wurde vom Gremium in der letzten Sitzung zunächst einmal in den vorberatenden Unterausschuss vergeben. Gut möglich scheint die erstmalige Etablierung einer Einheit der Freiwilligen Feuerwehr auf Harlachinger Grund aber durchaus: denn im Zuge der baulichen Umstrukturierungen auf dem Klinikgelände ließe sich wohl auch ein Platz für die Floriansjünger finden. »Wir haben schon erste Gespräche mit der Klinikleitung ­geführt«, verriet BA-Chef Thomas Schwindel (CSU) in der Gremiumssitzung. Als »grenzwertig« wird der Stadtteil in Sachen Sicherheitsversorgung auch vonseiten der Berufsfeuerwehr Münchens und ihres Sprechers Karl Pieterek eingestuft. »Doch wir schaffen es«, beruhigt er die Gemüter. Dennoch sähe man bei den Berufsfeuerrettern die Einrichtung einer Freiwilligen Feuerwehr in Harlaching durchaus positiv.

»Bevor es gar keine Feuerwehr dort gibt, wäre eine kleine Feuerwache durchaus sinnvoll«, meint Pieterek. Rund 30 Freiwillige wären dafür wohl nötig. Zumal die Einrichtung dann nach Auffassung Baumgärtners auch in sozialer Hinsicht einen positiven Nebeneffekt aufweisen könnte: »Die Erfahrung in diversen Stadtteilen zeigt, dass das Vereinsleben und dort insbesondere auch die Jugendarbeit von der Existenz der Freiwilligen Feuerwehr profitieren« als soziokulturelles Bindeglied quasi. Vor allem aber wohl auch eine Neuerung, die das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung im Stadtteil erhöhen würde. Denn noch schwieriger wird aktuell der Weg der Einsatzkräfte nach Harlaching dann, wenn die Mannschaften der Feuerwachen am Sendlinger Tor und in Ramersdorf beide anderweitig im Einsatz sind: dann nämlich wird die Wache 2 an der Aidenbachstraße alarmiert. Deren langwieriger Weg in den Nachbarstadtteil führt an sensibler Stelle über die Isar: an der Tierparkbrücke gelten Fahrzeughöchstlasten von 3,5 Tonnen. Folge für die Feuerwehr: Sie muss die sensible Trasse jeweils sperren und ihre schweren Einsatzfahrzeuge dann Stück für Stück über den Stadtfluss verfrachten und das dauert.

H. Hettich

Artikel vom 12.07.2011
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