Denkmalschutz für Feldmochings Herz

Feldmoching · Ortskern bleibt erhalten

Das Areal rund um die Kirche St. Peter und Paul bleibt weiter unter Denkmalschutz.	Foto: W. Schmidt

Das Areal rund um die Kirche St. Peter und Paul bleibt weiter unter Denkmalschutz. Foto: W. Schmidt

Feldmoching · Der Landesdenkmalrat hat entschieden, dass die meisten Münchner Dorfensembles vorerst in der Denkmalschutzliste bleiben – auch Feldmoching. Allerdings wurde der Umgriff verändert. Der südliche Bereich der katholischen Kirche St. Peter und Paul entlang der Feldmochinger Straße sei deutlich reduziert worden und aus dem Ensembleschutz herausgefallen, erklärte Bernd Sibler, Vorsitzender des Landesdenkmalrates.

Feldmoching ist ein klassisches Straßendorf. Der ehemalige Dorfkern zieht sich entlang der Feldmochinger Straße hin. Im Gebiet südlich der Kirche wirken die Häuser eher gewöhnlich, nicht gerade historisch. Es sei also wenig historische Substanz zu erkennen und nur wenig erinnere noch an das ehemalige Dorf Feldmoching. Das Ensemble südlich der Kirche entlang der Feldmochinger Straße ist daher aus Sicht des Landesdenkmalrates nicht mehr schützenswert und wurde aus der Denkmalliste gestrichen. Damit ist dort nun eine dichtere, höhere und massivere Bebauung zulässig. Der Ensembleschutz bezieht sich nun also auf einen viel kleineren Bereich direkt rund um die Kirche St. Peter und Paul.

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Der Fall von Feldmoching ist indes ziemlich paradox: Das, was nicht historisch aussieht, der weiter südlich von der Kirche gelegene Bereich, wurde nun aus der Denkmalschutzliste gestrichen. Das Gebiet nördlich davon, der »Feldmochinger Marienplatz« mit Mariensäule und Kriegerdenkmal, zählt jedoch rein optisch zum typischen Feldmochinger Dorfkern, steht jedoch nicht unter Ensembleschutz und wurde nun auch nicht in die Denkmalschutzliste aufgenommen. Stattdessen wurde der Geltungsbereich des Ensembleschutzes verkleinert.

Trotzdem ist man im Stadtteil erfreut, dass wenigstens der ehemalige Dorfkern rund die Kirche St. Peter und Paul geschützt bleibt. »Man kann sehr, sehr zufrieden sein, dass das Ensemble überhaupt noch erhalten werden konnte«, kommentierte Markus Auerbach (SPD), der Vorsitzende des Bezirksausschusses Feldmoching-Hasenbergl, die Entscheidung. Denn es habe im Vorfeld erhebliche fachliche Zweifel gegeben. Diana Stachowitz, SPD-Landtagsabgeordnete im Münchner Norden, resümierte ebenfalls voller Freude: »Jetzt sind wir alle froh, dass die Rettung der Dorfensembles in vielen Fällen geklappt hat, schließlich würde damit auch ein Stück Münchner Tradition verloren gehen.« Auch die CSU ist erfreut über die Entscheidung des Landesdenkmalrates.

Stadtrat Josef Schmid, Chef der CSU-Stadtratsfraktion, erklärte: »Wir sind froh, dass sich unser Einsatz für die Dorfensembles ausgezahlt hat und sie auf der Denkmalliste bleiben.« Gleichzeitig sei dies auch der Bevölkerung zu verdanken, die sich ebenfalls für den Erhalt engagiert habe. Schmid forderte die Stadt München auf, bei der Genehmigung von Bauvorhaben gerade im Ensemblebereich darauf zu achten, dass keine weiteren Verluste der historischen Bausubstanz beziehungsweise Störungen des Ensemblebildes erfolgen. Nachdem die Denkmalliste in fünf Jahren erneut überprüft werde, sei die Stadt gehalten, bei der Erteilung von Baugenehmigungen den Ensembleschutz zu beachten. »Die identitätsstiftende Bedeutung der Ensembles für die einzelnen Stadtbezirke darf nicht verloren gehen«, erklärte Stadtrat Schmid.

W. Schmidt

Artikel vom 12.07.2011
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