Erster Polizeihauptkommissar Armin Ganserer im Gespräch

Ottobrunn · »Ottobrunn ist sicherer geworden«

Armin Ganserer. Foto: privat

Armin Ganserer. Foto: privat

Ottobrunn · Wie hat sich die Anzahl der Straftaten in Ottobrunn entwickelt? Die Gesamtkriminalität lag 2010 mit 837 Delikten knapp unter der Gesamtzahl des Vorjahres (855) und unter dem Jahresdurchschnitt seit 2001 (879).

Während die Gewaltdelikte von 20 auf 25 Fälle anstiegen, ging die Straßenkriminalität um rund neun Prozent von 194 auf 176 Straftaten zurück. Deutliche Steigerungen verzeichnen wir bei einfachen Körperverletzungen – sie stiegen von 46 auf 56 Straftaten (Anstieg von über 20 Prozent) und bei den Sachbeschädigungen, die von 124 auf 166 Fälle gestiegen sind (Anstieg von über 30 Prozent). Hier sind vor allem die Sachbeschädigungen an Kfz um über 50 Prozent (109 Delikte) gestiegen. Sehr erfreulich ist, dass die einfachen Diebstähle 2010 um nahezu 20 Prozent von 206 auf 169 Delikte und die schweren Diebstähle um elf Prozent von 132 auf 117 zurückgegangen sind. Beim schweren Diebstahl ist vor allem der Rückgang der Wohnungs- und Hauseinbrüche um fast 70 Prozent von 13 auf vier Fälle bemerkenswert.

Worauf führen Sie die positive Entwicklung beim schweren Diebstahl zurück?

Einen großen Anteil an diesem tollen Rückgang schreibe ich der hohen Präsenz der Polizei in und um München zu. Es hat sich vor allem bei Banden, die sich auf Wohnungseinbrüche spezialisiert haben, herumgesprochen, dass bei uns viele Streifen (auch in Zivil) unterwegs sind. Aber auch die Sicherungsmaßnahmen, die unsere Bürgerinnen und Bürger an ihren Häusern und Wohnungen anbringen tragen zum Rückgang dieser Delikte bei.

Welcher Kriminalitäts­bereich bereitet Ihnen am meisten Sorge?

Das sind eindeutig die Delikte der Gewaltkriminalität, die leider immer häufiger mit übermäßigem Alkoholkonsum einhergehen. Auch wenn diese Delikte in unserem Bereich derzeit eher im sozialen Nahbereich und nicht in der Öffentlichkeit begangen werden, so sehe ich hier dennoch das größte Sicherheitsproblem. Hier sind wir alle gefordert, umzudenken! Nur gemeinsam können wir den bestehenden Gewaltansätzen mit Zivilcourage begegnen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Mehr Personal, damit ich die hohen Belastungen für meine Beamtinnen und Beamten wieder etwas reduzieren kann und dass unsere gute Polizeiarbeit in ­Ottobrunn und den anderen Gemeinden unseres Dienstbereichs weiterhin hohes Ansehen genießt.

Nur mit der Unterstützung in der Bevölkerung können wir einen hohen Sicherheitsstandard gewährleisten.

Artikel vom 12.07.2011
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