»Das Konzert«

Ottobrunn · Lesen, Hören, Sehen

Ottobrunn · Andrei Filipov, ehemaliger Dirigent des berühmten Moskauer Bolschoi-Orchesters, weigerte sich zu Sowjet-Zeiten jüdische Musikerkollegen zu entlassen, wurde deshalb degradiert und als Putzkraft an seiner einstigen Wirkungsstätte beschäftigt.

Als ihm ein Fax mit der Einladung des Bolschoi-Orchesters zu einem Konzert nach Paris »in die Hände fällt«, schmiedet er einen aberwitzigen Plan: mit der alten Besetzung und unter falschem Namen anstelle des jetzigen Ensembles in Paris zu spielen. Er trommelt seine früheren Kollegen zusammen und macht sich mit der Chaos-Truppe auf in den Westen. In dem französischen Publikums-hit aus dem Jahr 2009 prallen Humor und Tragik aufeinander.

Anfangs dominiert eindeutig die Komik mit slapstickhaften Verwicklungen und Klischees über die moderne kapitalistische russische Gesellschaft und den Sowjetkommunismus. Die zweite Hälfte wird unterstützt von Tschaikowskys wunderbarer Musik, zunehmend gefühlvoller. »Das Konzert« ist ein Film zum Lachen und Weinen, der bestens unterhält ohne je an Tiefgang zu verlieren, mit vielen unerwarteten Wendungen, voller Wärme und Menschlichkeit und eine Hommage an die Macht der Musik, an der auch »Nicht-Klassiker« ihre Freude haben.

Artikel vom 12.07.2011
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