Das Ensemble am St. Martinsplatz steht weiterhin unter Denkmalschutz

Moosach · Moosachs alter Ortskern bleibt erhalten

Der denkmalgeschützte Bereich um das Pelkovenschlössl wird zwar verkleinert, bleibt den Moosachern aber im Wesentlichen erhalten. Foto: W. Schmidt

Der denkmalgeschützte Bereich um das Pelkovenschlössl wird zwar verkleinert, bleibt den Moosachern aber im Wesentlichen erhalten. Foto: W. Schmidt

Moosach · Der Landesdenkmalrat hat entschieden, dass die meisten Münchner Dorfensembles vorerst in der Denkmalschutzliste bleiben – auch Moosach. Allerdings wurde der Umgriff verändert. Der nördliche Bereich entlang der Pelkovenstraße sei aus dem Ensembleschutz herausgefallen, erklärte Bernd Sibler, Vorsitzender des Landesdenkmalrates.

Der Umgriff wurde also verkleinert. Der denkmalgeschützte Ortskern beziehe sich nun nur noch auf den Bereich südlich der Pelkovenstraße rund um die alte St.-Martins-Kirche und das Pelkovenschlössl auf dem Moosacher St.-Martins-Platz.

»Man kann das neue Ensemble nun nur noch Kirchplatz nennen und nicht mehr Dorfkern«, so Sibler. Der Kirchplatz gelte nun als der historische Dorfmittelpunkt. Im Bereich nördlich der Pelkovenstraße gegenüber der alten Kirche gab es in der Vergangenheit zu viele Bausünden, sodass dort zu wenig historische Substanz zu erkennen sei und nichts mehr an das ehemalige Dorf Moosach erinnere. Das Ensemble nördlich der Pelkovenstraße sei daher aus Sicht des Landesdenkmalrates nicht mehr schützenswert und wurde aus der Denkmalliste gestrichen.

Trotzdem ist man im Stadtteil »erleichtert«, dass wenigstens der ehemalige Dorfkern rund um den St.-Martins-Platz weiterhin unter Ensembleschutz bleibt. »Über die Parteigrenzen hinweg haben wir als örtliche Mandatsträger gemeinsam für unseren historischen Dorfkern gekämpft und viel Überzeugungsarbeit auf politischer Ebene geleistet! Nun hat sich die Arbeit gelohnt«, kommentierte die Bezirksausschussvorsitzende Johanna Salzhuber (SPD) die Entscheidung. Moosachs Herzstück sei gerettet und bleibe damit auch in Zukunft ein Zentrum bürgerlichen Lebens im Stadtteil.

Diana Stachowitz, SPD-Landtagsabgeordnete im Münchner Norden, resümierte erfreut: »Jetzt sind wir alle froh, dass die Rettung der Dorfensembles in vielen Fällen geklappt hat, schließlich würde damit auch ein Stück Münchner Tradition verloren gehen.« Auch die CSU ist erfreut über die Entscheidung des Landesdenkmalrates. Der Stadtrat im Münchner Westen Josef Schmid, zugleich Chef der CSU-Stadtratsfraktion, erklärte: »Wir sind froh, dass sich unser Einsatz für die Dorfensembles im Münchner Westen ausgezahlt hat und sie auf der Denkmalliste bleiben.« Gleichzeitig sei dies auch der Bevölkerung zu verdanken, die sich ebenfalls für den Erhalt engagiert habe. Schmid forderte die Stadt München auf, bei der Genehmigung von Bauvorhaben gerade im Ensemblebereich darauf zu achten, dass keine weiteren Verluste der historischen Bausubstanz beziehungsweise Störungen des Ensemblebildes erfolgen. Nachdem die Denkmalliste in fünf Jahren erneut überprüft werde, sei die Stadt gehalten, bei der Erteilung von Baugenehmigungen den Ensembleschutz zu beachten. »Die identitätsstiftende Bedeutung der Ensembles für die einzelnen Stadtbezirke darf nicht verloren gehen«, erklärte Stadtrat Schmid.

ws

Artikel vom 12.07.2011
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