„EHC-Goalie“ wechselt in die DEL

Grafing · Torhüter Martin Fous geht

Torhütermangel beim EHC: Martin Fous verlässt das Team und wechselt in die DEL. Foto: smg

Torhütermangel beim EHC: Martin Fous verlässt das Team und wechselt in die DEL. Foto: smg

Grafing · Torhüter Martin Fous verlässt den EHC Klostersee. Trotz Verhandlungen mit dem „Goalie“ und dessen Vermittler konnte die EHC-Führungsriege den Spieler nicht halten. Kürzlich als die Boston Bruins die Final-Serie in der nordamerikanischen National Hockey League (NHL) gegen die Vancouver Cunacks für sich entschieden und den Stanley Cup geholt hatten, wurde anschließend der Torhüter der siegreichen Mannschaft als wertvollster Spieler ausgezeichnet.

Torhüter machen in vielen Sportarten oft den Unterschied aus, am meisten aber können sie mit ihrer Leistung sicher im Eishockey Einfluss auf einen Spielausgang nehmen. Würde in der Oberliga Süd ein „Most Valuable Player“ (MVP) gewählt werden, Martin Fous vom EHC Klostersee wäre sicher ein Kandidat für die Auszeichnung gewesen.

Die Rot-Weißen aus Grafing gingen mit keiner guten Ausgangsposition in die Playoffs und hatten damit in allen Serien gegen das Heimrecht des Gegners anzukämpfen – und stießen gegen den EV Füssen, die Dortmunder Elche und die Tölzer Löwen dennoch ins Endspiel gegen den SC Riessersee vor. Die gesamte Truppe um Kapitän Gert Acker bot dabei Außergewöhnliches und zeigte trotz Rückschlägen durch Verletzungen durchgehend am oberen Leistungslevel auf.

Die entscheidende Figur in den Duellen auf dem Eis aber war immer wieder Fous, der Rückstände verhinderte und knappe Vorsprünge festhielt. Entsprechend wichtig war der EHC-Führung um Präsident Alexander Stolberg, den erst 24 Jahre alten Goalie zu halten. Das ist nicht gelungen, wie Stolberg gestern bekannt gab: „Wir mussten die Verhandlungen mit Martin und dessen Vermittler nach mehreren Gesprächen ergebnislos abbrechen.“ Fakt ist damit, dass Fous die Klosterseer verlassen wird.Die Enttäuschung ist bei Trainer Doug Irwin deutlich zu spüren: „Ich war bislang sehr optimistisch, dass er weiter bei uns spielt und hätte Martin natürlich zu gern wieder im Team gehabt. Dass das nicht klappen wird, muss ich jetzt erst mal verdauen. Er war wahnsinnig wichtig für die Mannschaft und wäre das auch in Zukunft gewesen. Wir haben all unsere Möglichkeiten ausgeschöpft und es hat nicht geklappt“, so Irwin.

Die sportlichen Ambitionen des Goalies mit bekanntem Namen in zweiter Generation (Vater Cestmir war unter anderem Torhüter beim ESV Kaufbeuren und dem Iserlohner EC) kannte man in Grafing. Nun hat Fous kürzlich einen Vertrag bei einem DEL-Klub – dem Vernehmen nach eher in West- oder Norddeutschland – unterzeichnet. Die Klosterseer wollten ihn von dort per Förderlizenz ausleihen. Doch daraus könnte nichts werden, weil der Kooperationsvertrag zwischen DEL und Deutschem Eishockeybund (DEB) ausgelaufen ist und eine Einigung zwischen beiden Institutionen auf eine Verlängerung in den Sternen steht.

„Das Risiko, dass es am Ende nicht klappt und wir mit leeren Händen dastehen, war zu groß. Wir brauchen auf dieser wichtigen Position jetzt Planungssicherheit und es wäre grob fahrlässig noch länger zu warten. Dann gibt der Spielermarkt womöglich nichts mehr her“, begründete Stolberg den Abbruch der Gespräche und die Neuorientierung. Klar ist damit, nachdem auch Patric Scharnagl zu den Waldkraiburger Löwen wechselte, dass die Klosterseer einen neuen Torhüter brauchen. Aktuell steht nur der kürzlich vom SC Riessersee zurück geholte Sebastian Weiß unter Vertrag. smg

Artikel vom 07.07.2011
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