Künstlernetzwerk Milbertshofen präsentiert Ausstellung in der Dankeskirche

Milbertshofen · Eine »Welle« der Fantasie

Regina Jula, Helga Ziegler, Saba Voss und Neeltje Dijkshoorn (von links) arbeiteten an dem großen Bild an der Wand mit.	Fotos: ws

Regina Jula, Helga Ziegler, Saba Voss und Neeltje Dijkshoorn (von links) arbeiteten an dem großen Bild an der Wand mit. Fotos: ws

Milbertshofen · Die »Welle« in der Dankeskirche ist sehenswert: 17,50 Meter lang und bis zu vier Meter hoch, zieht sich das Kunstwerk fast über die gesamte Länge der Seitenwand hin. Saba Voss, Sprecherin des Künstlernetzwerks Milbertshofen, erinnert die Form der Welle ein bisschen an ein Fabelwesen aus der Unterwasserwelt:

»Unsere Welle sieht wie eine große Seeschlange aus.« Sehr farbig und sehr bewegt, dynamisch, mit Riesen-Schwüngen, haben die elf Künstlerinnen und ein Künstler das wellenförmige Kunstwerk bemalt. »Wir wollten einmal etwas Anderes als viereckig, weil die Dankeskirche so geradlinig ist«, erläutert Voss die künstlerische Idee. Man habe außerdem Energie reinbringen wollen in den Kirchenraum. Viel Gelb und Blau sorgen für große Leuchtkraft. Eine Eule und Buschmänner aus Afrika geben dem Kunstwerk einen besonderen Touch.

Die zwölf Künstlerinnen und Künstler wollten einmal gemeinsam ein Werk schaffen – und nicht nur jede und jeder daheim bei sich alleine vor sich hinarbeiten. Von allen zwölf sind aber auch einzelne Kunstwerke in der Dankeskirche ausgestellt: Bilder, Fotografien, Collagen und Kalligraphien. Der Titel der Gemeinschaftsausstellung lautet »Spuren«. Alle Kunstwerke sollen den Betrachter anregen nachzudenken und sich zu fragen: »Welche Spuren habe ich in meinem Leben schon gesetzt? In welchen Spuren gehe ich? Welche Spuren sind mir bisher gar nicht aufgefallen?« Auch die Natur schafft Spuren, ob nun sichtbar oder unsichtbar – so sei die Idee der großen gemeinsam gestalteten Welle entstanden, erläuterte Künstler-Sprecherin Voss bei der Ausstellungseröffnung am vergangenen Donnerstagabend vor den knapp 60 Gästen.

Zwei Monate lang arbeiteten die zwölf Künstlerinnen an der Welle: nicht alle auf einmal, sondern in kleinen Gruppen. »Und genauso bewegt und lebensnah war auch das Arbeiten auf dieser großen Fläche. Es begegneten sich Weltbilder, Ausdrucksformen, Spontanes und Gezieltes. Manches durfte verteidigt, ergänzt und ausgefeilt werden.« Von intensiv bis spannungsreich, von schützend bis fröhlich reiche die künstlerische Spannbreite. »Doch unsere größte Herausforderung war, die Welle an der Wand des Kirchenschiffes anzubringen«, so Voss. Das 17,50 Meter lange Kunstwerk besteht aus einem einzigen Stück. Mit zehn Personen, sechs Leitern und vielen langen Latten wurde es über mehrere Stunden hinweg mit Nägeln und Klebern an der Kirchenwand befestigt. Die Welle verleiht der evangelischen Dankeskirche in ihrem Inneren eine ganz neue Ausdruckskraft und fällt sofort ins Auge, wenn man das Gotteshaus betritt.

Das Künstlernetzwerk Milbertshofen ist ein Zusammenschluss von Künstlerinnen und Künstlern und geht auf die Initiative des Kulturhauses Milbertshofen im Jahr 2005 zurück. An der Gemeinschaftsausstellung in der Dankeskirche beteiligen sich folgende Künstlerinnen und Künstler: Neeltje Dijkshoorn, Paula Stolz, Regina Jula, Helga Ziegler, Ute Kuhn, Elisabeth Cramer-Guggemos, Monika Gmal, Anette Ziller, Erika Lohr, Hillit Tiedemann, Saba Voss und Ludwig Brandl.

Die Gemeinschaftsausstellung »Spuren« in der Dankeskirche Milbertshofen, Ecke Keferloher-, Schleißheimer Straße läuft noch bis 24. Juli. Geöffnet ist von Montag bis Samstag 10 bis 17 Uhr und Sonntag zum Gottesdienst um 10 Uhr. Auf Wunsch finden auch Führungen statt. Anmeldung unter Telefon 0 15 22/8 02 91 18.

W. Schmidt

Artikel vom 05.07.2011
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...